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Björn Corzilius
Michas Rätsel Eine Untersuchung zur Kompositionsgeschichte des
Michabuches de Gruyter, 2016, 450 Seiten, Gebunden,
978-3-11-044373-8 108,95
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Beihefte
zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 483 Die
vorliegende Studie bietet eine historisch-kritische Untersuchung zum
Prophetenbuch Micha. Ihr Verfasser nimmt eine Neutbestimmung des
Textbestandes vor, der sich auf den historischen Propheten zurückführen
lässt. Während die Forschung seit Benrhard Stade (1881) die Kapitl Mi
1-3 für weitgehend ursprünglich erachtet, erhebt der Verfasser ein
Gedicht über das Unheil der Schefela in Mi 1 als Nukleus des
Prophetenbuches und als Ausgangspunkt der Traditionsbildung. In sechs
Stadtsprüchen, die das Gedicht enthält, klagt ihr Urheber über den
Niedergang der judäischen Schefela im Umfeld Lachischs und Moreschet
Gats. Als sozialkritischer Gerichtsprophet, der Jerusalem auf der
Textebene von Mi 1-3 den Untergang anküdigt, erscheint Micha als eine
literarische Figur. In ihr sieht der Verfasser markante Züge anderer
Prophetenbücher wie Amos und Hosea, Jesaja und Jeremia verdichtet.
"Michas Rätsel" präsentiert eine neue Sicht auf die
Entstehungsgeschichte des Prophetenbuches und beleuchtet die
Wandlungsprozesse des Prophetenprofils Micha im Verlauf der
Fortschreibungsgeschichte. |