|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA) |
|
Die Reihe möchte dem Rechnung tragen, dass
die interdisziplinäre Zusammenarbeit wie auch die Einzelforschung
der Bereiche Altes Testament/Palästinawissenschaft, Assyriologie und
Ägyptologie in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwung
erfahren haben. Sie hat zum Ziel, den religionsgeschichtlichen
Fragestellungen der genannten Bereiche ein eigenes Forum
verschaffen. Es geht dabei sowohl darum, die Verbreitung bereits
anerkannter Ergebnisse zu fördern als auch innovativen Entwicklungen
und Forschungsansätzen Raum zu geben. ORA möchte spezialisierte
Einzelstudien, wie auch breiter angelegte Aufsatz- und Kongressbände
zu einzelnen religionsgeschichtlichen Themen an die
wissenschaftliche und interessierte Öffentlichkeit bringen
Reihenverzeichnis Februar 2018
Angelika Berlejung ist Professorin für Alttestamentliche
Wissenschaft an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig.
Joachim Quack ist Professor für Ägyptologie an der Universität
Heidelberg.
Annette Zgoll ist Professorin für Altorientalistik an der
Universität Göttingen. |
|
Zsuzsanna Végh Feste der Ewigkeit
Untersuchungen zu den abydenischen Kulten während des Alten und
Mittleren Reiches Mohr Siebeck, 2021, 480 Seiten, Leinen,
978-3-16-159638-4 145,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA)
Die jährlich gefeierten Feste zu Ehren des Gottes Osiris, des
Herrschers des Totenreiches, in der Stadt Abydos, Begräbnisort der
frühesten Könige Ägyptens, zählten zu den wichtigsten religiösen
Feierlichkeiten im alten Ägypten. Menschen aus dem ganzen Land
reisten dorthin, um an den Feiern teilzunehmen und durch die
Aufstellung einer Stele ihre ewige Festteilnahme zu sichern. In
ihrer Studie bietet Zsuzsanna Végh eine systematische Untersuchung
der Inschriften dieser Stelen und schafft dadurch eine umfassende
Studie über Ursprung, Entwicklung und Gestaltung der Osirisfeste vom
Alten (ca. 2686–2160 v. Chr.) bis ins Mittlere Reich (2055–1650 v.
Chr.). Die Rekonstruktion, wie landesweit verbreitete religiöse
Konzepte in die lokalen Kulte integriert wurden und dann die neu
geschaffenen Vorstellungen überregional übernommen wurden, bietet
ein faszinierendes Fallbeispiel für die Entstehung und Tradierung
religiösen Wissens im Alten Ägypten. |
|
Judith E. Filitz Gott unterwegs Die
traditions- und religionsgeschichtlichen Hintergründe des
Habakukliedes Mohr Siebeck, 2020, 560 Seiten, Leinen,
978-3-16-159265-2 144,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA)
Band 36
Die Aufdeckung der traditions- und
religionsgeschichtlichen Hintergründe des
Habakukliedes eröffnet den
Blick auf eine innovative Theologie, die es ermöglichte, auch in der
Exilszeit an der Gegenwart Gottes festzuhalten. Judith E. Filitz
stellt in diesem Werk die Frage nach dem literarischen Wachstum von
Habakuklied und -buch. Eine umfangreiche Analyse offenbart 3,*3–12
als ältesten Kern, den vier spätere Redaktionen bearbeitet haben.
Sie legt die Motive ausführlich dar und erklärt sie aus den
alttestamentlichen, syrischen und mesopotamischen Kontexten, wobei
Hab 3* sich als ein poetischer Theophanietext zu erkennen gibt.
Zugleich verweisen einige Motive des Liedes auf die neubabylonische
akitu-Prozession, die detailreich beschrieben wird. Hab 3* erscheint
so als ein Mischgebilde aus Theophanietext und Prozessionserfahrung.
Dies hat eine facettenreiche Theologie der praesentia dei zur Folge,
welche die Möglichkeit einer Gottesbegegnung in
spätexilisch-frühnachexilische Zeit entwirft. |
|
Joachim F. Quack Altägyptische Amulette und ihre
Handhabung
Mohr Siebeck, 2020, 490 Seiten,
Broschur, 978-3-16-156385-0 135,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA)
Band 31
Obgleich es aus dem alten Ägypten sowohl zahlreiche
erhaltene Amulette als auch Texte mit Hinweisen für ihre Anwendung
gibt, fehlt bislang eine angemessene übergreifende Untersuchung
dazu. Joachim Friedrich Quack bietet eine detaillierte Behandlung
dieser Artefakte und (Meta)texte von der Vorgeschichte (4. Jtsd. v.
Chr.) bis in die römische Kaiserzeit (ca. 3.-4. Jhd. n. Chr.). Die
Darstellung erfolgt einerseits chronologisch, andererseits
thematisch, indem zusammengehörige Sachgruppen übergreifend
vorgestellt werden. Bei der Behandlung der Amulette wird ein
besonderes Gewicht auf archäologisch gut dokumentierte Gräberfelder
gelegt, um chronologische Entwicklungen besser zu fassen. Dadurch
kann z.B. eine sehr diesseitsorientierte Amulettausstattung der
Dritten Zwischenzeit klar von einer am Vorbild des Osiris
orientierten, spezifisch funerären ab der 26. Dynastie differenziert
werden. |
|
Erhard S. Gerstenberger Theologie des Lobens in
sumerischen Hymnen Zur Ideengeschichte der Eulogie
Mohr Siebeck, 2018, 350 Seiten, Leinen, 978-3-16-155658-6
125,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA)
Band 28 Die sumerische Literatur des 3. und 2.
Jahrtausends v.u.Z. bietet auch zahlreiche hymnische Texte, die
überwiegend der kultischen Tradition entstammen. Sie feiern Macht,
Ansehen und Fürsorge von Gottheiten, Königen, Tempeln, usw. Erhard
S. Gerstenberger analysiert, ausgehend von dem formelhaften,
archaischen Heilsruf: »[Name] sei Preis!« = »[dGN] zà-mí«
(vergleichbar dem biblischen »Halleluja«), die mannigfachen Aussagen
des Lobpreisens (zà-mí). Er zeigt, dass es im sumerischen Lob nicht
nur um die untertänige, pflichtgemäße Anerkennung von Übermächten
geht, sondern um eine effektive Kraftübertragung von Seiten der
Lobenden auf die Rezipienten der Huldigung. Stärkendes oder Existenz
begründendes Lob kann also nicht nur von Machtträgern ausgehen. Auch
das Geschöpf Mensch nimmt am Welt gestaltenden, erhaltenden,
heilsamen Preisen teil, vor allem durch Bitten und Loben. Es
übernimmt damit seine Verantwortung inmitten der geheimnisvollen
Interaktionen aller kosmischen Wirkkräfte personhafter sowie
unpersönlicher Art. |
|
Angelika Berlejung The Physicality of the Other
Masks from the Ancient Near East and the Eastern
Mediterranean Mohr Siebeck, 2018, 570 Seiten, Leinen,
978-3-16-155513-8 149,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA)
Band 27 Published in English. This volume comprises the
conference proceedings of the international and interdisciplinary
meeting held in Leipzig from November 9 to 11, 2015. Scholars from
different research areas present masks from Egypt, Israel/Palestine,
Syria, Mesopotamia, Phoenicia, Cyprus, and Greece, mainly from the
third to the first millennium BCE. The masks are analyzed from
archaeological, iconographical, anthropological, philological, and
theological perspectives. In many cases, the masks refer to gods,
ancestors, spirits, and are used as a means to communicate between
human beings and supernatural powers. Masks belong to the human
condition and seem to be the international and intercultural answer
to one of the most existential questions of human life. In addition,
the volume includes an archaeological catalogue of the masks from
Israel/Palestine of the Neolithic Age until the Persian Period.
Content
pdf - Flyer |
|
Izaak J. de Hulster Figurines in Achaemenid Period
Yehud Jerusalem's History of Religion and Coroplastics
in the Monotheism Debate Mohr Siebeck, 2017, 225 Seiten, Cloth,
978-3-16-155550-3 114,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA)
Band 26 Published in English. Were there figurines in Yehud
during the Achaemenid period, and in particular in Jerusalem? A
positive answer to this question disproves the general consensus
about the absence of figurines in Yehud, which is built on the
assumption that the figurines excavated in Judah/Yehud are
chronologically indicative for Iron Age II in this area (aside from
a few typological exceptions). Ephraim Stern and others have taken
this alleged absence of figurines as indicative of Jewish
monotheism’s rise. Izaak J. de Hulster refutes this ‘no figurines ?
monotheism’ paradigm by detailed study of the figurines from Yigal
Shiloh’s excavation in the ‘City of David’ (especially their
contexts in Stratum 9), providing ample evidence for the presence of
figurines in post-587/586 Jerusalem. The author further reflects on
the paradigm’s premises in archaeology, history, the history of
religion, theology, and biblical studies, and particularly in
coroplastics (figurine studies). |
|
Reettakaisa Sofia Salo
Die judäische Königsideologie im Kontext der Nachbarkulturen
Untersuchungen zu den Königspsalmen 2, 18, 20, 21, 45
und 72 Mohr Siebeck, 2017, 400 Seiten, Leinen,
978-3-16-155338-7 129,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA)
Band 25 Die judäische Königsideologie ist tief verwurzelt in der
altorientalischen Kulturkoine und teilt ihre Hauptgedanken mit den
benachbarten Königreichen. Weil der König in einem besonderen
Verhältnis zur göttlichen Welt steht, kann er für seine Untertanen
sorgen: Er zieht in den Kampf mit göttlicher Ausrüstung, kämpft für
Recht und Gerechtigkeit und trägt verschiedene Insignien als Zeichen
seiner Macht. Der König wird als Kultakteur, Segensmittler und
Gottessohn dargestellt. Reettakaisa Sofia Salo untersucht die
alttestamentlichen Königspsalmen
2, 18, 20, 21, 45 und 72 in religionsgeschichtlicher Perspektive. Im
Licht der Nachbarkulturen erweist sich die vorexilische
Königsideologie als integraler Bestandteil des Alten Orients. Die
redaktionsgeschichtliche Analyse zeigt, dass die alttestamentlichen
Spezifika dieser Psalmen sich erst in der königslosen Zeit
ausgebildet haben.
Reettakaisa Sofia Salo Geboren 1984;
2003–08 Studium der Ev. Theologie; 2007 Bachelor of Theology; 2008
Master of Theology; 2011 Ordination; 2013 Master of Arts (Antike
Kulturen des östlichen Mittelmeerraums, Schwerpunkt
Altorientalistik); seit 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Alttestamentlichen Seminar der Evangelisch-Theologischen Fakultät an
der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster; 2017 Promotion. |
|
Attilio Mastrocinque The Mysteries of Mithras
A Different Account Mohr Siebeck, 2017, 380 Seiten,
Leinen, 978-3-16-155112-3 100,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA)
Veröffentlicht auf Englisch. Attilio Mastrocinque warnt in dieser
Arbeit vor einer Annäherung an den Mithraismus basierend auf der
Vorstellung, dass dieser mystische Kult dem Christentum ähnelt.
Obwohl sowohl christliche als auch heidnische Autoren bezeugten,
dass es mithrische Elemente übernommen hat, taten dies laut Attilio
Mastrocinque nur einige gnostische Christen. Er wendet ein, dass die
Ideologie und die Religion der Römischen Reichs bessere Hinweise
darauf geben, wie man diese Frage angehen sollte, und behauptet
auch, dass Virgil sich als wichtiger für das Verständnis der
mithrischen Ikonographie herausstellt, als das Avesta. Die Bedeutung
der zentralen Szene – der Tauroktonie – wird deutlich, wenn sie, als
der zentrale Akt des römischen Triumphs, der des Bullenopfers,
betrachtet wird, mit Mithras, dem Urheber dieses Erfolgs, in der
Rolle des Siegers. Die Geschehnisse, die auf vielen Reliefs
abgebildet werden, beziehen sich auf eine Prophezeiung, die Firmicus
Maternus und anderen christlichen Polemikern bekannt war, und welche
die Ankunft eines Erlösers, d.h. des ersten Kaisers, vorhersagt,
wenn Saturn zurückkehrt und Apollo-Mithras regiert. |
|
Joachim F. Quack Schrift und Material
Praktische Verwendung religiöser Text- und Bildträger als Artefakte
im Alten Ägypten Mohr Siebeck, 2017, 350 Seiten, Leinen,
978-3-16-155129-1 120,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA)
Texte und Bilder existieren nicht losgelöst von ihrem Trägerobjekt:
Es ermöglicht ihre Verbreitung und Verwendung. Aber die
Eigenschaften des Trägers waren auf den Gebrauch abgestimmt, ebenso
die Auswahl der Inhalte von Texten und Bildern. Dieses
Zusammenspiel gegenseitiger Abhängigkeiten wird in diesem Band für
Quellen aus dem Alten Ägypten theoretisch und anhand konkreter
Beispiele betrachtet, was neue Zugänge zu zwei alten Fragen bietet:
Ihre Konsequenzen für Möglichkeiten und Grenzen archäologischer
Rekonstruktion der vergangenen Kontexte führen die methodische
Eigenreflektion im Fach Ägyptologie voran. Daneben werden Chancen
aufgedeckt, einstige komplexe Handlungszusammenhänge zu beschreiben.
Schnell drängt sich die Relativität der Ansprache von Objekten in
verschiedenen Kontexten und ein Bedeutungspluralismus auf, der
konsequenterweise wieder hin zu mehr Individualismus des
Einzelobjektes führt. |
|
Christoph Levin / Reinhard
Müller Herrschaftslegitimation in vorderorientalischen
Reichen der Eisenzeit
Mohr Siebeck, 2016, 300
Seiten, Leinen, 978-3-16-154858-1 110,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA)
Der Sammelband behandelt Formen und Strategien von
Herrschaftslegitimation, die in eisenzeitlichen Königtümern der
Levante sowie in Mesopotamien und Ägypten ausgeprägt wurden. Anhand
von ikonographischen, textlichen und archäologischen Zeugnissen
werden die Grundmuster herausgearbeitet, mit denen in diesen Reichen
königliche Herrschaft legitimiert wurde. Besondere Aufmerksamkeit
gilt den kulturellen Wechselwirkungen, die zwischen den Regionen
bestanden, sowie den Eigenheiten der einzelnen Königtümer.
Schwerpunkte liegen auf Babylon und Assur, den phönizischen
Königtümern, Kinalua/Tell Tayinat, den Inschriften von Bukan, Tell
Fekheriye und Sfire, den Bildwerken von Balu'a, Yarih-‘ezer und
Askalon, den Königtümern Israel, Juda und Moab, ägyptischen
Einflüssen auf die levantinischen Reiche sowie der Königsmotivik im
Hohenlied. Inhaltsübersicht Joachim Friedrich Quack:
Ägyptische Einflüsse auf nordwestsemitische Königspräsentationen? –
Claus Ambos: Rituale der Herrschaftslegitimation babylonischer und
assyrischer Könige – Karen Radner: Assur's »Second Temple Period«.
The restoration of the cult of Aššur, c. 538 BC – Paolo Xella:
Self-depiction and Legitimation: Aspects of Phoenician Royal
Ideology– William Morrow: Famine as the Curse of Kings: Royal
Ideology in Old Aramaic Futility Curse Series – Bob Becking: A Voice
from Across the Jordan: Royal Ideology as Implied in the Moabite
Stela – Angelika Berlejung: Dimensionen der Herrschaftslegitimität:
Ikonographische Aspekte königlicher Selbstdarstellung in den
Kulturen der südlichen Levante der Eisenzeit anhand der Bildwerke
von Balu‘a, Yarih-‘ezer und Askalon – Reinhard Müller:
Herrschaftslegitimation im israelitisch-judäischen Königtum. Eine
Spurensuche im Alten Testament – Christoph Levin: Das Königsritual
in Israel und Juda – Udo Rüterswörden: Das Königtum im Hohenlied –
Timothy Harrison: Royal self-depiction and legitimation of authority
in the Levantine monarchies of the Iron Age in light of newly
excavated royal sculptures at Tell Tayinat |
|
Jan Dietrich Der Tod von eigener Hand
Studien zum Suizid im Alten Testament, Alten Ägypten und Alten
Orient Mohr Siebeck, 2016, 360 Seiten, Leinen
978-3-16-154055-4 120,00 EUR
|
Viele Fragen zur Selbsttötung und zum gesellschaftlichen
Umgang mit Selbsttötung werden aktuell in der Öffentlichkeit und auf
verschiedenen Forschungsfeldern diskutiert. Eine umfassende
Behandlung des Themas mit Blick auf das Alte Testament und die
Kulturen des Alten Orients, einschließlich des Alten Ägypten, stand
bislang jedoch aus. Mit dem vorliegenden Band schließt Jan Dietrich
diese Forschungslücke. Er grenzt Suizid und Suizidgedanken vom
allgemeinen Sterbens- und Todeswunsch ab und wählt einen
kulturgeschichtlichen und soziologischen Zugriff auf die Quellen.
Die Selbsttötung wird dabei aus der Perspektive des Suizidanten und
aus der Perspektive der Kulturen des Altertums verständlich gemacht
und es wird gezeigt, dass sie fernab von dem Stigma Krankheit oder
Sünde ihren Platz in der Wiege unserer Kultur hatte. Entsprechend
wird die Selbsttötung als »Sinngeschichte«, als ein mit Sinn
besetzter Versuch zur Lösung eines lebensrelevanten Problems
begriffen. Der Autor unterscheidet zwischen eskapistischen Formen
des Suizids in unterschiedlichen Kontexten sowie zwischen
aggressiven und oblativen Formen und macht die Selbsttötung
besonders vor dem Hintergrund vorherrschender Ehr- und
Schamvorstellungen verständlich.
Jan Dietrich 1996–2003
Studium der Ev. Theologie, Geschichte, Philosophie und Pädagogik in
Tübingen und Cambridge, weiterhin Studien der akkadischen,
ugaritischen und altägyptischen Sprachen; 2004–09 wissenschaftlicher
Mitarbeiter am alttestamentlichen Institut der Universität Leipzig;
2009 Promotion; seit 2012 Associate Professor für Altes Testament an
der Universität Aarhus, Dänemark. |
|
Daniela Luft Osiris-Hymnen Wechselnde
Materialisierungen und Kontexte. Untersuchungen anhand der
Texte »C 30« / Tb 181, Tb 183, »BM 447« / Tb 128 und der
»Athribis«-Hymne Mohr Siebeck, 2016, 1060 Seiten, Leinen
978-3-16-153574-1 140,00 EUR
|
Osiris – ein Gott der Toten und ein toter Gott; von den Alten
Ägyptern wurde er in zahlreichen Hymnen gepriesen und beschrieben.
Diese Hymnen waren jedoch immer Gebrauchstexte, erschaffen mit der
Absicht der Verwendung, erhalten aufgrund intentioneller
Niederschrift. In dieser Studie spürt Daniela C. Luft die ehemaligen
Verwendungsarten und Kontexte von vier Hymnenfamilien auf und
zeichnet deren wechselvolle Geschichte in Form von Textbiographien
nach. Dabei zeigt sie, wie Inhalte der Texte und deren Anbringung
auf verschiedenen Materialien abhängig sind von den vorgesehenen
Verwendungen und Funktionen. In Texteditionen und Synopsen werden
die Hymnen mit ihren Varianten präsentiert. Der Nachweis, wie diese
Hymnen zudem aus bereits bestehendem Textmaterial neu erschaffen
wurden, macht sie zu faszinierenden Fallbeispielen für die
Mechanismen religiöser Textproduktion der Alten Ägypter.
Daniela C. Luft Geboren 1982; Studium der Ägyptologie, Assyriologie
und Ur- und Frühgeschichte; 2007 Magistra Artium; 2008–11
Stipendiatin der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg und
der Graduiertenakademie Heidelberg; 2011 Promotion in Ägyptologie;
seit 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am SFB 933 »Materiale
Textkulturen« in Heidelberg. |
|
Reinhard Hillmann Brautpreis und Mitgift
Gedanken zum Eherecht in Ugarit und seiner Umwelt mit einer
Rekonstruktion des im Ritual verankerten »Schlangentext«-Mythos
Mohr Siebeck, 2016, 140 Seiten, Leinen, 978-3-16-153561-1
70,00 EUR
|
Ausgehend von den eherechtlichen Klauseln in altbabylonischen
und mittelassyrischen Rechtstexten und einem Blick auf die
Alalah-Texte, Texte aus der Euphratschleife (Emar) und die
Amarnabriefe untersucht Reinhard Hillmann das Eherecht in Ugarit,
wobei er auch im Alten Testament der Eisenzeit eine eherechtliche
Verbindung mit der vorhergehenden babylonisch-mittelassyrischen
Tradition nachzuweisen sucht. Genesis 34:11b-12 erfährt eine neue
Behandlung. Der Autor entkräftet die Meinung, dass in Ugarit der
Brautpreis vom Vater der Braut an die Familie des Ehemanns
zurückgegeben wird. Daneben ergeben sich durch seine Analyse
verschiedene Aspekte ugaritischer Ehebräuche, wobei der Nikkal-Text
(CAT 1.24) sowie CAT 1.100 im Mittelpunkt stehen. Hillmann deutet
CAT 1.100 als Libretto zu einem mythologischen Spiel bei akuter
Schlangengefahr, die durch die Vermählung von Horon mit der
Beschützerin des Weideviehs beseitigt wird.
Reinhard
Hillmann Geboren 1932; Studium der Theologie und Orientalistik; 1965
Promotion; ab 1959 Gemeindepfarrer; ab 1979 Schulpfarrer und
Mitarbeiter am Ugarit-Institut Heidelberg; emeritiert. |
|
Manuel Ceccarelli Enki und Ninmah Eine mythische
Erzählung in sumerischer Sprache Mohr Siebeck, 2016, 240
Seiten, Leinen, 978-3-16-154278-7 85,00 EUR
|
Enki und Ninma? ist die moderne Bezeichnung einer mythischen
Erzählung in sumerischer Sprache, deren Hauptakteure Enki, der Gott
der Kunstfertigkeit und der Weisheit, und Ninma?, die Muttergöttin,
sind. Der Text schildert zuerst die Erschaffung des Menschen als
Ersatzarbeiter für die Götter und berichtet dann von einem
Wettstreit zwischen Enki und Ninma? um die Fähigkeit, das Schicksal
der Menschen zu bestimmen. Ninma? erschafft sieben kranke Wesen,
Enki ist jedoch in der Lage, ihnen eine passende Arbeit zuzuweisen.
Damit erklärt der Text die Existenz von kranken Menschen und
bestätigt Enkis Überlegenheit. Manuel Ceccarelli liefert eine
neue kritische Textausgabe von Enki und Ninma?. Dabei liegt der
Schwerpunkt auf der philologischen Analyse und der
religionsgeschichtlichen Deutung. Besondere Aufmerksamkeit wird auch
den humoristischen und satirischen Aspekten des Wettstreites
gewidmet.
Manuel Ceccarelli Geboren 1975; Studium der
Altorientalischen Philologie, der Vorderasiatischen Archäologie und
der Religionswissenschaft; Promotion im Fach Altorientalische
Philologie; seit 2014 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt
»Streitliteratur im Alten Orient: Ein Editionsprojekt« an den
Universitäten Bern und Genf. |
|
Band 13: Christoffer Theis Magie und Raum
Der magische Schutz ausgewählter Räume im Alten Ägypten nebst
einem Vergleich zu angrenzenden Kulturbereichen Mohr Siebeck,
2014, 1032 Seiten, Leinen 978-3-16-153556-7 139,00 EUR
|
War das Individuum im alten Ägypten Dämonen, Krankheiten oder
anderen Bedrohungen schutzlos ausgeliefert oder konnte sich der
Mensch verschiedener Praktiken bedienen, um diese fernzuhalten?
Christoffer Theis untersucht schriftliche und archäologische
Hinterlassenschaften, die den magischen Schutz verschiedener Räume
im alten Ägypten nachweisen. Er legt eine ausführliche Analyse und
einen Kommentar der vorliegenden Zeugnisse für den Schutz des Landes
Ägypten, der Stadt, des Tempels, des Hauses, des Schlafgemachs wie
des Grabes vor und geht auf Hinterlassenschaften aus anderen
kontemporären Kulturbereichen wie Mesopotamien, Altanatolien und dem
Raum Syrien-Palästina ein. Außerdem vergleicht er diese in einem
weiteren Schritt mit griechischem, koptischem, arabischem und
hebräischem Material. Die derzeit vorhandenen Quellen bezeugen
deutlich inter- sowie transkulturelle Homogenitäten und
Identifikationsmerkmale durch die lokalen und temporalen Räume.
Christoffer Theis Geboren 1984; Studium der Ägyptologie und
der Altorientalistik; 2008 MA; 2013 Promotion; Zweitstudium der
Theologie; 2013 Master of Arts; seit 2010 Lehrbeauftragter und seit
2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. |
|
Band 12: Gösta Gabriel enuma elis – Weg zu einer
globalen Weltordnung Pragmatik, Struktur und Semantik
des babylonischen »Lieds auf Marduk« Mohr Siebeck, 2014, 524
Seiten, Leinen, 978-3-16-152872-9 129,00 EUR
|
Das Lied auf Marduk ( enuma eliš) ist der vermutlich
bedeutsamste mythische Text der babylonischen Kultur und berichtet
vom Aufstieg des Gottes Marduk zum absoluten Herrscher über alle
Götter und die Welt. Gösta Gabriel liefert die erste umfassende
Gesamtinterpretation des Textes, wobei er ihn aus sich selbst heraus
analysiert. Dabei wird zwischen der außertextlichen Wirkdimension
(Pragmatik) und seiner inneren Verfasstheit (Struktur) und Bedeutung
(Semantik) unterschieden. Zentral für das Verständnis des Werkes ist
zudem die Festsprechung ( šimtu) und die Namensgebung, die mit Blick
auf ihre textinterne Funktion beleuchtet werden. Abschließend führt
die Untersuchung die verschiedenen Betrachtungsstränge zusammen,
wodurch sich der Text in seiner Außen- und Binnenwirkung als Weg und
Schlüssel zu einer ewigen friedlichen Weltordnung offenbart, die
durch und in Marduk begründet ist – die Pax Mardukiana .
Gösta Gabriel Geboren 1979; Studium der Internationalen
Betriebswirtschaftslehre, Philosophie, Alten Geschichte,
Altorientalistik und Design Thinking in Malente, Chelmsford, Leipzig
und Potsdam; 2013 Promotion im Fach Altorientalistik; seit August
2013 Postdoktorand an der Graduiertenschule für
Geisteswissenschaften Göttingen. |
|
Band 10: Heinz-Günther Nesselrath Gut und Böse in
Mensch und Welt Philosophische und religiöse
Konzeptionen vom Alten Orient bis zum frühen Islam Mohr Siebeck,
2013, 237 Seiten, Leinen, 978-3-16-152574-2 89,00 EUR
|
Die Frage nach Herkunft und Wirklichkeit des Guten und des Bösen
sowie nach ihrem Verhältnis zueinander hat in der Philosophie- und
Religionsgeschichte von Anfang an eine zentrale Rolle gespielt. Ihre
Beantwortung hatte entscheidenden Einfluss darauf, wie man Welt und
Kultur, Mensch und Ethik in der Beziehung zu Gott bzw. den Göttern
wahrnahm. Die Beiträge des Konferenzbandes stellen dar, welche
Auffassungen hierzu in Altertum und Antike entwickelt wurden. Dabei
reicht der Bogen von den frühen Literaturen aus Ägypten und
Mesopotamien, Iran und Griechenland über biblische, qumranische und
antik-christliche Texte bis zu dem Werk Manis und dem Koran. So
vermittelt der Band einen repräsentativen Eindruck von den Antworten
der alten Welt auf eine Lebensfrage der Menschheit.
Inhaltsübersicht Heinz-Günther Nesselrath / Florian Wilk :
Einleitung – Bernd Schipper : 'Gut und Böse' im Alten Ägypten –
Catherine Mittermayer : Gut und Böse – Anforderungen an menschliches
Handeln im Beziehungsgefüge zwischen Göttern und Menschen in den
mesopotamischen Mythen – Philip Kreyenbroek : Good and Evil in
Zoroastrianism – Wilhelm Blümer : Gutes und Böses aus Götterhand?
Zum Verhältnis von Selbstbestimmung und Fremdbestimmung des Menschen
in der frühgriechischen Dichtung – Konrad Schmid : Genealogien der
Moral – Prozesse fortschreitender ethischer Qualifizierung von
Mensch und Welt im Alten Testament – Devorah Dimant : The Demonic
Realm in Qumran Sectarian Literature – Jan Dochhorn : Das Böse und
Gott im Römerbrief – eine Skizze – Ulrich Volp : Der Schöpfergott
und die Ambivalenzen seiner Welt – Das Bild vom Schöpfergott als
ethisches Leitbild im frühen Christentum in seiner
Auseinandersetzung mit der philosophischen Kritik – Markus Stein :
Der Dualismus bei den Manichäern und der freie Wille – Therese
Fuhrer : Kann der Mensch ohne Fehler sein? Augustin über die 'Sünde'
– Angelika Neuwirth : Die Entdeckung des Bösen im Koran –
Überlegungen zu den koranischen Versionen des Dekalogs – Martin
Tamcke : 'Das reine Leben des Glaubens will ich nach deinem Vorbild
erwerben' – Der Kampf um das Gute und wider das Böse nach einer
ostsyrischen Heiligenlegende |
|
Band 9: Angelika Berlejung
Menschenbilder und Körperkonzepte im Alten Israel, in Ägypten und im
Alten Orient Philosophische und religiöse Konzeptionen
vom Alten Orient bis zum frühen Islam Mohr Siebeck, 2012, 695
Seiten, Leinen, 978-3-16-151828-7 119,00 EUR
|
Hrsg. v. Angelika Berlejung, Jan Dietrich
u. Joachim F. Quack Menschenbilder und Körperkonzepte gehören eng
zusammen und bestimmen maßgeblich anthropologische Lehren und
Fragestellungen. Sie sind zudem eng mit der Sozialstruktur des
jeweiligen Kulturraums verflochten, wobei dieselbe zwar
ununterbrochen konditionierenden Einfluss auf menschliche Handlungen
und Haltungen hat, sie aber zugleich auch das Ergebnis menschlicher
Handlungen und Haltungen ist. Auf diesen Grundlagen haben sich
Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen zusammengefunden, um
aus der Perspektive ihres jeweiligen methodischen Ansatzes dem Thema
in ihrem jeweiligen Kulturbereich (Altes Testament/Palästina,
Ägypten und Alter Orient) nachzugehen. Dabei werden Textquellen
ebenso in die Untersuchungen mit einbezogen wie Bildquellen.
Gemeinsames Ziel ist, zeit- und kulturgebundene Spezialentwicklungen
präzise zu profilieren und Grundfragen der conditio humana in den
Blick zu nehmen.
Inhaltsübersicht I. Theoretische und
übergreifende Beiträge Anne Koch: Reasons for the Boom of Body
Discourses in the Humanities and the Social Sciences since the
1980s. A Chapter in European History of Religion – Bruce J. Malina:
The Idea of Man and Concepts of the »Body« in the Ancient Near East
– John J. Pilch: The Idea of Man and Concepts of the Body.
Anthropological Studies on the Ancient Cultures of Israel, Egypt,
and the Near East – Jan Dietrich: Individualität im Alten Testament,
Alten Ägypten und Alten Orient – Alexandra Grund: Homo donans.
Kulturanthropologische und exegetische Erkundungen zur Gabe im alten
Israel – Philip F. Esler: Ancient Mediterranean Monomachia in the
Light of Cultural Anthropology. The Case of David and Goliath.
II. Altes Testament Thomas Staubli: Wieviel ist ein Menschenleben
wert? Biblisches und Ikonographisches zu Würde und Wert des Menschen
– Christl M. Maier: Körper und Geschlecht im Alten Testament.
Überlegungen zur Geschlechterdifferenz – Dorothea Erbele-Küster: Die
Körperbestimmungen in Leviticus 11–15 – Bernhard Lang: Die Leviten.
Ihre Anthropologie und die Folgen für Ahnenkult und Bilderverehrung
im alten Israel – Silvia Schroer: Old Testament Resistance against
Sport and the Cult of the Body – Jürgen Van Oorschot: Beredte
Sprachlosigkeit im Ijobbuch. Körpererfahrung an den Grenzen von
Weisheit und Wissen – Ute Neumann-Gorsolke: »Aber Abraham und Sarah
waren alt, hochbetagt ...« (Gen 18:11). Altersdarstellungen und
Funktionen von Altersaussagen im Alten Testament – Martin
Leuenberger: Bestattungskultur und Vorstellungen postmortaler
Existenz im Alten Israel – Annette Krüger: Salbungsrituale im
Begräbniskontext. III. Alter Orient und Ägypten III.1. Alter
Orient |
Band 8: Michael Blömer
Iuppiter Dolichenus
Vom Lokalkult zur Reichsreligion
Mohr Siebeck, 2012, 300 Seiten, Leinen,
978-3-16-151797-6
99,00 EUR
|
Der Kult des Iuppiter Dolichenus,
des lokalen Gottes der Kleinstadt Doliche in der heutigen
Südosttürkei, verbreitete sich im 2. Jahrhundert n. Chr. mit großer
Geschwindigkeit in weiten Teilen des Imperium Romanum. Die Debatte
um orientalische Kulte im römischen Reich, aber auch die Ergebnisse
der Ausgrabungen im Hauptheiligtum von Doliche haben Anlass geboten,
verschiedene Facetten des Kultes erneut in den Blick zu nehmen. Aus
historischer wie archäologischer Perspektive beleuchten die Beiträge
ein breites Spektrum von Fragen, das von der Bedeutung Doliches für
den Kult im Westen, den Wegen seiner Verbreitung, seinem Status im
römischen Heer bis zur Rolle von Frauen im Kult reicht. Außerdem
wird die differenzierte Auswertung der bekannten
Dolichenus-Heiligtümer und die Darstellung der Funde aus der
Donauregion sowie eine ausführliche Vorlage des neu entdeckten
Dolichenus-Heiligtums von Vindolanda thematisiert. |
Band 7: Takayoshi Oshima
Babylonian Prayers to Marduk
Mohr Siebeck, 2011, 560 Seiten, Leinen,
978-3-16-150831-8
119,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA)
Band 7 Takayoshi Oshima präsentiert die erste
umfassende Studie der akkadischen Gebete an den babylonischen Gott
Marduk seit J. Hehns Essay “Hymnen und Gebete an Marduk” (1905). Der
Autor untersucht die vielfältigen Aspekte der akkadischen Gebete zu
verschiedenen Göttern und den Glauben an Marduk als den göttlichen
Erlöser der Menschen. Das Buch enthält sowohl einen aktuellen Katalog
aller babylonischen Gebete an Marduk als auch eine Textedition von 31
antiken Dichtungen. |
|
Joachim F. Quack
Ägyptische Rituale der griechisch-römischen Zeit
Mohr Siebeck, 2011, 360 Seiten, Leinen,
978-3-16-150418-1
104,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA)
Band 6 Unter den Hinterlassenschaften der
ägyptischen Kultur nehmen Zeugnisse für Rituale
einen hervorragenden
Platz ein. Sie können sowohl monumental auf den Wänden von Tempeln
und Gräbern verewigt sein als auch auf Papyri und Ostraka als
Referenzwerke zur konkreten Anwendung erscheinen. Gerade aus dem
Ägypten der griechisch-römischen Zeit (ca. 330 v. Chr.-200 n. Chr.)
gibt es eine Fülle erhaltener Rituale, die sich durch thematische
Vielfalt (Tempelkult, private Nutzung für Lebende und Verstorbene)
ebenso wie durch ein breites Spektrum der Sprachstufen und
Schriftsysteme auszeichnen. Gleichzeitig herrschen in dieser Zeit
dadurch spezielle Bedingungen, daß der König als offizieller
oberster Ritualherr ein Fremder ist. Die Beiträge dieses Bandes
widmen sich verschiedenen Aspekten dieser Thematik und werden durch
eine Studie zu zeitgleichen Phänomenen in Mesopotamien abgerundet. |
Peter Gemeinhardt
Weltkonstruktionen
Mohr Siebeck, 2010, 242 Seiten, Leinen,
978-3-16-150582-9
79,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA) Band 5:
Religiöse Weltdeutung zwischen Chaos und Kosmos vom Alten Orient bis
zum Islam
Religion hat mit Gott und der Welt zu tun. Wie Religionen im Alten
Orient, in der griechischen und ägyptischen Antike, im Alten und
Neuen Testament, im spätantiken Christentum und im Islam die Welt
deuten, wird in dem vorliegenden Band im interdisziplinären Gespräch
erörtert. Grundlegende Kategorien der Welterklärung sind Chaos und
Kosmos, Schöpfung und Weltende, himmlische und irdische Welt bzw.
die Welt der Lebenden und die Unterwelt. In zehn Fallstudien fragen
die Autoren nach der Topographie solcher Weltkonstruktionen, wobei
sowohl die Unterschiede zwischen den Deutungsmustern der einzelnen
Religionen als auch die Analogien zu Tage treten. Klar ist: Wer
zwischen dem zweiten Jahrtausend vor und dem ersten Jahrtausend nach
Christus nach der Welt und den in ihr waltenden Mächten fragt, fragt
auch nach der Macht Gottes - und damit nach Ziel und Sinn der Welt.
Mit Beiträgen von:Friederike Herklotz, Wayne Horowitz, Paul A.
Kruger, Todd Lawson, Daniel Ogden, Henrik Pfeiffer, Maria E.
Subtelny, Claus Wilcke, Oda Wischmeyer, Frances Young
Hrsg. v. Peter Gemeinhardt u. Annette Zgoll |
Jan Dietrich
Kollektive Schuld und Haftung
Mohr Siebeck, 2010, 462 Seiten, Leinen,
978-3-16-150353-5
99,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA) Band 4:
Religions- und rechtsgeschichtliche Studien zum Sündenkuhritus des
Deuteronomiums und zu verwandten Texten
Die exegetische und kulturanthropologische Diskussion um
Sündenbockriten nimmt von Lev 16 ihren Ausgangspunkt, obwohl der
â??Sündenkuhritusâ?? von Dtn 21,1-9 ebenso Anspruch auf Auslegung im
Rahmen dieser Diskussion verdient, enthält doch Dtn 21,1-9 alle
Momente, die für einen klassischen Sündenbockritus wesentlich sind:
die kollektive Schuldproblematik durch den Totschlag von unbekannter
Hand, die ersatzweise Elimination und Tötung der jungen Kuh sowie
nicht zuletzt die mehrfache Verwendung der Begriffe â??Blut(schuld)â??
und â??Sühneâ??. Deshalb unternimmt Jan Dietrich in der vorliegenden
Studie eine religions- und rechtsgeschichtliche Untersuchung zu Dtn
21,1-9 und verwandten Quellen, die den Text sowohl im Licht der
exegetischen und kulturanthropologischen Deutung von Sündenbockriten
interpretiert als auch in den größeren Zusammenhang kollektiver
Schuldproblematik stellt. |
Franziska Naether
Die Sorte Astrampsychi
Problemlösungsstrategien durch Orakel im römischen Ägypten
Mohr Siebeck, 2010, 550 Seiten, Leinen,
978-3-16-150250-7
110,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA) Band 3:
"Du wirst deine Geliebte heiraten, aber es
wird dir leid tun"; "Du wirst von deiner Frau erben, aber nicht als
Alleinerbe". So spricht ein dem Pythagoras zugeschriebenes Orakel,
das schon Alexander zur Weltherrschaft verholfen haben soll. Das
Losbuch "Sortes Astrampsychi" ist auf römerzeitlichen Papyri und
mittelalterlichen Handschriften in griechischer Sprache überliefert.
Mit 92 vorformulierten Fragen und 1030 Antworten aus fast allen
Lebensbereichen liegt eine ergiebige Quelle zur Sozialgeschichte
Ägyptens vor - vom Überleben von Krankheiten über
Geschäftsbeteiligungen hin zu Verhandlungstaktiken vor Gericht.
Wichtige Fragestellungen dieses Kommentars zu den Sortes
Astrampsychi zielen auf den Anwendungskontext und die Einordnung des
Werks innerhalb der religiösen, divinatorischen und magischen
Praktiken Ägyptens unter besonderer Berücksichtigung der
"Ticket-Orakel" in demotischer, griechischer und koptischer Sprache. |
Ernst-Joachim Waschke
Reformen im Alten Orient und der Antike
Mohr Siebeck, 2009, 250 Seiten, Leinen,
978-3-16-149869-5
70,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA) Band 2:
Programme, Darstellungen und Deutungen
In den Beiträgen dieses Bandes werden die in der Wissenschaft
schlägigen, unter dem Begriff der Reform erfassten historischen
Ereignisse und Prozesse einer kritisch Analyse unterzogen, indem
sowohl der Begriff selbst problematisiet als auch die Hintergründe
ausgewählter antiker Reformen, ihre Stilisierung und
Wirkungsgeschichte dargestellt werden. Beginnend mit der
Restauration Tutanchamuns als Gegenreaktion auf die Reform Echnatons
werden Reformprozesse der griechisch-römschen Antike und
Transformationsprozesse vorderorientalischer Gesellschaften am
Beispiel von Uruk und Jehud in persischer Zeit untersucht. Die
spezifisch alttestamentlichen Beiträge führen der Frage nach dem
Deuteronomium als Reformprogramm zur Darstellung der Reformen
Hiskias, Esras und Nehemias. Abschließend wird die Gestalt Esras als
Reforrner in der klassischen Literatur des Judentums thematisiert. |
Martin A. Stadler
Weiser und Wesir
Mohr Siebeck, 2009, 560 Seiten, Leinen,
978-3-16-149854-1
100,00 EUR
|
Orientalische Religionen in der Antike (ORA) Band 1:
Studien zu Vorkommen, Rolle und Wesen des Gottes
Thot im ägyptischen Totenbuch
In der Ägyptologie sind Göttermonographien ein wichtiges Genre, in
dem wesentliche Erkenntnisse zu einzelnen Gottheiten zusammengefaßt
werden. Doch sind Göttermonographien auch ein recht heikles Feld, da
gerade für die bedeutenderen Gottheiten solche Studien in einem
Katalog zu ersticken drohen, der die Quellen additiv nebeneinander
stellt. Eingrenzungen sind daher nötig, die konventionell nach
Epochen vorgenommen werden. Dies ist ein durchaus problematisches
Vorgehen, da so Entwicklungslinien abgeschnitten werden. Ein
prominenter altägyptischer Gott wie Thot, der gern vereinfachend als
Schreiber- und Weisheitsgott charakterisiert wird, ist deshalb in
jüngerer Zeit nicht mehr umfassend untersucht worden. Martin A.
Stadler zeichnet ein differenzierteres Bild von Thots vielfältigerem
Wesen und schlägt dazu einen neuen methodischen Weg ein. Gegenüber
den konventionellen ägyptologischen Göttermonographien möchte er
nicht nur eine der wichtigsten Gottheiten Ägyptens untersuchen,
sondern auch mit einem totenbuchexegetischen Ansatz zahlreiche
Sprüche eines zentralen ägyptischen religiösen Textcorpus als
kohärente Kompositionen erklären, worauf in der Ägyptologie allzu
häufig unter Verweis auf die andersgeartete Logik im ägyptischen
religiösen Denken verzichtet worden ist. Die spezifische Stellung
des Totenbuchs innerhalb des religiösen Schrifttums Ägyptens
ermöglicht darüber hinaus, das Wesen Thots nicht nur auf einen
Ausschnitt beschränkt, sondern über die gesamte altägyptische
Religionsgeschichte hinweg zu untersuchen. |
|