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Parusieerwartung |
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Young Ho Kim Die Parusie bei Lukas Eine
literarisch-exegetische Untersuchung zu den Parusieaussagen im
lukanischen Doppelwerk De Gruyter, 2016, 247 Seiten, Leinen,
978-3-11-042687-8 108,95 EUR
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Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft
und die Kunde der älteren Kirche Band
217
Die Parusie wird
traditionell im Themenkomplex der Naherwartungsverzögerung
behandelt. Aufgrund dieses Interpretationsparadigmas wurden der
Ereigniszusammenhang der lukanischen Parusieaussagen und die
Struktur der eschatologischen Perspektiven des Lukas kaum beachtet.
Das vorliegende Buch untersucht die lukanische Parusieauffassung
nicht nur vor dem Hintergrund der innerchristlichen Tradition,
sondern stellt diese in den traditionsgeschichtlichen Kontext der
frühjüdischen "Parusievorstellungen". Hierfür werden intensiv die
frühjüdischen Schriften zu Zeitvorstellungen und Eschatologie
untersucht und herangezogen.Die Parusie ist bei Lukas als ein mit
der gegenwärtigen Herrschaft Christi verbundener integrierter
Bestandteil des extendierten Christusgeschehens zu verstehen. Die
Naherwartung zielt nicht auf einen vorhersagbaren Zeitpunkt, der
verfehlt worden wäre, sondern bestimmt die eschatologische Dimension
der alltäglichen "Wachsamkeit". |
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Maria-Irma
Seewann
Tag des Herrn und Parusie
2 Thess in der Kontroverse
Echter Verlag, 2013, 500 Seiten, Broschur,
978-3-429-03646-1
42,00 EUR
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Forschung zur Bibel, Band 130 Der
zweite
Thessalonicherbrief wird vielfach als deuteropaulinisch
eingestuft, hauptsächlich wegen der als eschatologisch angesehenen
Ausdrücke wie Tag des Herrn und Parusie im zweiten Kapitel. Durch
eingehende semantische Untersuchungen des Wortschatzes wird
aufgezeigt, dass von der Terminologie her keine eschatologische
Konnotation vorliegt, sondern - wie im AT so auch im NT - Tag des
Herrn das Eingreifen Gottes in die Geschichte Israels bzw. der
christusgläubigen Gemeinde oder des Einzelnen meint. Parusie
bezeichnet im NT stets die Gegenwart oder Anwesenheit Gottes oder
des erhöhten Herrn, nicht seine Wiederkunft.
In 2 Thess 2 fordert Paulus die junge Gemeinde eindringlich zu einer
tiefgreifenden geistlichen Unterscheidung gegenüber einem
Pseudopropheten auf.
Nach diesen Ergebnissen wird sich in der weiteren Folge die Frage
nach der Echtheit von 2 Thess neu stellen. Dies alles steht im
Kontext einer neuen Gesamtsicht der Paulusbriefe, die in der Reihe
Paulus neu gelesen vorgelegt wird.
Maria-Irma Seewann, Dipl.-Theologin, ist Bibelwissenschaftlerin
und Mitarbeiterin von Professor Norbert Baumert SJ. |
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Wilfried Eisele Ein unerschütterliches Reich
Die mittelplatonische Umformung des Parusiegedankens im
Hebräerbrief de Gruyter, 2003, 492 Seiten, Leinen,
978-3-11-017595-0 179,95 EUR
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Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft
und die Kunde der älteren Kirche Band
116
Der Band untersucht die fünf Stellen des
Hebräerbriefes, die
herkömmlicherweise als Hinweise auf die
Parusie Christi gedeutet werden
(Hebr 1,6; 9,28;
10,25.36-39;
12,25-29).
Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass eine apokalyptische Rede
von der Parusie zur übrigen Denkweise des Schreibens nicht recht
passen will, die eher von einer mittelplatonischen Ontologie geprägt
ist. Zur Auflösung dieser Spannung werden in Teil I die
problematischen Stellen des Hebräerbriefes textimmanent analysiert
und in Teil II mit relevanten Texten von Philon, Plutarch, Seneca
und Alkinoos in Verbindung gebracht, die ebenfalls eingehend
analysiert werden. Teil III führt schließlich die Ergebnisse der
ersten beiden Teile zusammen und macht eine mittelplatonische
Umformung des Parusiegedankens durch den Autor des Hebräerbriefes
plausibel. Wilfreid Eisele, Diss. theol. Tübingen 2001,
betreut von Prof. Dr. Michael Theobald. Der Autor arbeitet als Vikar
in der katholischen Kirchengemeinde St. Maria in Aalen. |
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Gerhard
Schneider
Parusiegleichnisse im Lukas-Evangelium
Katholisches Bibelwerk Stuttgart, 1975, 106 Seiten, kartoniert,
3-460-03741-5
978-3-460-03741-0
7,90 EUR
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Stuttgarter Bibelstudien
74 Die ersten Christen erwarteten in
Kürze die Ankunft des erhöhten Herrn zur Vollendung der Welt. Diese
Parusieerwartung erlebte eine Belastung, als man erfahren mußte, daß
das endgültige Kommen des Herrn ausblieb. Besonders
Lukas stellte
sich dem Problem der» Verzögerung« und interpretierte die
überlieferten Parusieaussagen in einer umfassend neuen Weise. Dabei
wird die »Naherwartung« der Endvollendung an den Rand gedrängt. Eine
»Stetsbereitschaft« im Blick auf die Parusie wird umso deutlicher
gefordert. Das zeigen exemplarisch die Gleichnisse des Evangeliums.
Die heilsgeschichtliche Konzeption des Lukas gibt der Erwartung
ferner eine charakteristische Ausrichtung auf den Tod des
Einzelmenschen. Im vorliegenden Heft wird dazu die Frage gestellt,
ob eine solche Individualisierung der einzige Weg ist, auch heute
noch lebendig an der Parusieerwartung, der Hoffnung auf das Kommen
Christi festzuhalten.
Gerhard Schneider, geboren 1926, war von 1953-1962 im Pfarr- und
Schuldienst tätig, dann Professor an der Pädagogischen Hochschule
Koblenz. seit 1968 ist er ordentlicher Professor für Neues Testament
an der Ruhr-Universität Bochum. Er veröffentlichte u. a.:
Neuschöpfung oder Wiederkehr? (1961). Der Brief an die Galater
(1968). Verleugnung, Verspottung und Verhör Jesu nach Lukas
22,54-71 (1969). Die Frage nach Jesus (1971). Anfragen an das Neue
Testament (1971). Botschaft der Bergpredigt (1973). Die Passion Jesu
nach den drei älteren Evangelien (1973). |
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