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Collegium Metaphysicum - CM / Metaphysik |
Einzeltitel Metaphysik |
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Johannes Duns Scotus Quaestionen zur Metaphysik des
Aristoteles, Buch I Quaestiones super libros Metaphysicorum
Aristotelis, liber I Herder Verlag, 2023, 400 Seiten,
Gebunden, 978-3-451-39622-9 65,00 EUR
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Herders
Bibliothek der Philosophie des Mittelalters
Band 58 Lateinisch – Deutsch. Herausgegeben, übersetzt und
eingeleitet von Joachim Söder Duns Scotus‘ „Untersuchungen zur
Metaphysik des Aristoteles“ stellen einen epochemachenden Wendepunkt
in der Philosophiegeschichte dar: Kreiste bis ins 13. Jahrhundert
die Diskussion vor allem darum, ob die von Aristoteles anvisierte
Fundamentalphilosophie letztlich von Gott oder aber von den
Substanzen allgemein handelt, so stellt Scotus die kritische Frage
nach den Begriffen, die aller konkreten Erkenntnis vorausliegen und
sie übersteigen. Damit wird Metaphysik zur
Transzendentalwissenschaft – ein Projekt, das noch Kants Kritik der
reinen Vernunft beeinflusst. Die Bücher I–III zeigen, wie sich aus
tastenden Anfängen ein radikaler Umschwang des metaphysischen
Denkens anbahnt.
Leseprobe |
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Thomas von Aquin Kommentar zur Metaphysik des
Aristoteles Lateinisch - Deutsch. Eine Auswahl mit einem Anhang
(Von den getrennten Substanzen, Kapitel 14). Herder
Verlag, 2021, 424 Seiten, Gebunden, 978-3-451-38850-7
65,00 EUR
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Herders
Bibliothek der Philosophie des Mittelalters Band 50
Thomas von Aquins Deutung der
Metaphysik des Aristoteles Thomas'
Kommentar zeugt von einer differenzierten und mehrschichtigen
Deutung der Metaphysik des Aristoteles. Die beeindruckende Sorgfalt
und Mühe des Thomas zeigt, dass er nicht nur in Hinblick auf die
Theologie Philosophie betrieb. Der Text gibt einen guten Einblick in
sein Philosophieverständnis. Übersetzt von Ruedi Imbach
Leseprobe
Thomas
von Aquin (1225-1274), Kirchenlehrer, einer der wichtigsten
Vertreter der lateinischen Philosophie und Theologie des
Mittelalters. Er schloss sich schon früh dem Dominikanerorden an,
studierte bei Albertus Magnus
in Paris und Köln, lehrte dann in Paris und in Italien. |
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Hans Urs von Balthasar Herrlichkeit. Eine theologische
Ästhetik Bd. III/1: Im Raum der Metaphysik. 1. Teil: Altertum
Johannes Verlag Einsiedeln, 2009, 370 Seiten, Leinen,
978-3-89411-044-4 32,00 EUR
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Um eine Offenbarung der Gottesherrlichkeit in der Welt weiß nicht
allein die christliche Theologie, sondern durchaus auch die
«Metaphysik», diese in ihrem umfassendensten Sinn genommen, als Mythos
(und mythische Kunst), Philosophie und («natürliche») Religion in
gegenseitiger Durchdringung. Seit Homer, Pindar, den Tragikern und
Platon ist das Sein kalón (hell, schön, herrlich); diese im Seinssinn
transzendentale Ästhetik bleibt gültig im christlichen Raum, von
Boethius und Eriugena über die Hochscholastik, Cusanus und Ficino bis zu
Hölderlin, Goethe, Hegel und Heidegger ist die Geschichte des
christlichen Herrlichkeitsbegriffs – vielleicht nur zu sehr –
hineinverfilzt in die Geschichte der allgemeinen Metaphysik; erst
bestimmte Strömungen des neuzeitlichen Denkens haben die große
abendländische Seinserfahrung geschwächt, ja fast zum Erlöschen
gebracht: dass das Dasein bei all seinen Fragwürdigkeiten zuletzt etwas
Herrliches sei. Im heutigen Verblassen wird dreierlei kund: 1. dass die
alte Aussage, das «Kalón» sei transzendentale Bestimmung allen Seins,
eine ethische Leistung höchsten Grades war; 2. dass heute der
christlichen Herrlichkeitsidee erstmals Gelegenheit geboten wird, sich
klar von der metaphysischen abzuheben; 3. dass der Christ heute der
verantwortliche Träger nicht nur der biblischen
Offenbarungsherrlichkeit, sondern – durch diese befähigt – auch der
metaphysischen Seinsherrlichkeit geworden ist. |
Collegium
Metaphysicum - CM / Metaphysik |
Metaphysik ist der Versuch, letzte Fragen
mit Hilfe der Vernunft zu beantworten. Solche Fragen betreffen die Welt
als ganze, den Grund der Welt und die Stellung des Menschen in der Welt.
Sie drängen sich unvermeidlich auf, können aber durch die
Einzelwissenschaften nicht beantwortet werden. Gewiss halten die
Antworten, die die Metaphysik gegeben hat, in vielen Fällen einer
kritischen Prüfung nicht stand. Ebenso wenig können aber ältere und
neuere Programme überzeugen, die die Metaphysik grundsätzlich
verabschieden wollen. Denn sie beruhen stets auf Voraussetzungen, die
ihrerseits von metaphysischer Art sind. Daher stellt sich der Vernunft
am Ende nicht die Frage, ob sie überhaupt eine Metaphysik vertreten
will, sondern in welcher Weise. In diesem Sinn versammelt die Reihe
herausragende Untersuchungen, die sich in historischer und
systematischer Absicht der Metaphysik verpflichtet fühlen. Die Reihe
wird von den vier Herausgebern gemeinsam verantwortet. Sie stützen sich
dabei auf ein Peer-Review-Verfahren, an dem externe Gutachter teilnehmen
(Advisory Board). |
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Sommer, Marc Nicolas Der
Herrschaftsbereich der logischen Form Eine Studie zur Metaphysik des
deutschen Idealismus 2024. Ca. 1020 Seiten. 978-3-16-162792-7
169,00 EUR
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Collegium
Metaphysicum- CM Der deutsche Idealismus ist bis heute unerreicht in der Radikalität, mit
der er die grundlegende Frage der griechischen Philosophie nach dem
logos zum Ausgangspunkt der Metaphysik macht. Metaphysik, so die
eleatische These, der Fichte, Schelling und Hegel folgen, ist die
innerhalb der Tätigkeit des Denkens erfolgende Selbstartikulation des
logischen Ichs, in deren Rahmen Denken sich selbst und das, was ist,
begreift. Da der deutsche Idealismus nach Kant philosophiert, nimmt der
logos für ihn die Gestalt einer transzendentalen Logik an.
Transzendentale Logik ist Geltungslogik: Sie fragt nach der
objektiven Gültigkeit der logischen Form des Denkens. Die von Fichte,
Schelling und Hegel vorgenommene Radikalisierung der transzendentalen
Logik zielt auf die Vollendung der Geltungsreflexion des reinen Denkens
in der Metaphysik des deutschen Idealismus. Inhaltsübersicht
Einleitung. Von Elea bis Berlin 1. Die Metaphysik des deutschen
Idealismus 2. Methode und Aufbau 3. Die Idee einer
transzendentalen Logik Erstes Buch. Fichte; oder, die Vernichtung des
Begriffs Einleitung. Das Begreifen des Unbegreiflichen als
Unbegreifliches 1. Programm, Methode und sprachliche Form der
Wissenschaftslehre 2. Die Wissenschaftslehre als Reflexion auf den
Herrschaftsbereich der logischen Form 3. Die Kritik der logischen
Form 4. Transzendentaler Eleatismus: Fichtes Ontologien des
veritativen Seins 5. Der Herrschaftsbereich der logischen Form im
transzendentalen Eleatismus Zweites Buch. Schelling; oder, das Netz
der Vernunft Einleitung. Das Werden zum Sein durch die mit der
Begrenzung sich ergebenden Maße 1. Textgrundlage und Programm der
Spätphilosophie 2. Die Erfahrung der logischen Form oder: Die
Potenzenlehre 3. Das Scheitern der reinrationalen Philosophie und der
Übergang von negativer zu positiver Philosophie 4. Transzendentaler
Platonismus: Schellings Ontologie des veritativen Seins 5. Der
Herrschaftsbereich der logischen Form in transzendentalen Platonismus
Drittes Buch. Hegel; oder, der machthabende Begriff Einleitung.
Begreifen ist beherrschen 1. Das System der reinen Vernunft 2. Die
Logik als Wissenschaft der absoluten Form 3. Die Kritik der logischen
Form 4. Absoluter Idealismus: Hegels Ontologie des veritativen Seins
5. Der Herrschaftsbereich der logischen Form im absoluten Idealismus
Schlussbetrachtung. Aus dem Schattenreich des Amenthes 1. Eine
dreifache Vollendung der Metaphysik des deutschen Idealismus 2. Die
Vollendung des deutschen Idealismus im machthabenden Begriff und die
Krise der Macht |
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Frisch, Thomas Freiheit vom Absoluten
Schellings systematische Lösung des Freiheitsproblems
2023. IX, 256 Seiten. Leinen 978-3-16-162809-2 114,00 EUR
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Collegium
Metaphysicum- CM Band 33 In seinen Philosophischen Untersuchungen
über das Wesen der menschlichen Freiheit operiert Schelling nicht unter
Voraussetzung einer bestimmten Metaphysik, sondern geht den
systematischen Implikationen eines starken Freiheitsbegriffs nach,
wie ihn schon Kant gefordert hatte. Thomas Frisch zeigt, dass Schelling
den Begriff der Freiheit in ein im Kern realistisches System
einbindet, welches das Subjekt von determinierenden Zwängen
vorausliegender Prinzipien vollständig freisetzt, ohne das
idealistische Kerninteresse der Objektivität von Wahrheit und
Wissenschaft aufzugeben. Im Zentrum steht die Interpretation des
Abschnitts zur 'formellen Freiheit', der sich als Antwort auf die
freiheitsskeptischen Argumente der analytischen Philosophie avant la
lettre verstehen lässt. Inhaltsübersicht Einleitung Das Problem
Kant Schelling und Leibniz Probleme des identitätsphilosophischen
Freiheitsbegriffs Hermeneutische Vorüberlegungen Schellings
systematische Begründung menschlicher Freiheit I: Der konzeptuelle
Rahmen
Der methodisch-systematische Rahmen Der kausal-metaphysische Rahmen
Schellings systematische Begründung menschlicher Freiheit II: Die
Analyse des formellen Begriffs der Freiheit Schelling und das
Mind-Argument Schelling und das Konsequenzargument
Konsequenzargument und intelligible Tat Intelligible Tat versus
empiristischer Mysterizismus Die begrifliche Möglichkeit von
Selbstbestimmung. Schelling und das Basic Argument Die Frage nach der
Kriteriologie stark verstandener Freiheit und das
Maximalisierungsprinzip 'Kein Sein, wenn es gleich kein Erkennen
ist'. Wille als 'Grund und Basis aller Wesenheit' 'Frei und selbst
ewiger Anfang'. Das freie Wesen als Systemprinzip Schellings
systematische Begründung menschlicher Freiheit III: Das Systemprinzip
und der reale Begriff der Freiheit Der Zusammenhang von formellem und
realem Freiheitsbegriff Der interne Dualismus des Systemprinzips
Ist etwas, was 'in Gott selbst nicht er selbst ist', möglich? Ein
anthropomorphes Modell In welchem Sinne ist der Grund ein 'Grund'?
Schelling und das grounding Die Frage nach der spezifischen Differenz
menschlicher Freiheit Idealistische und realistische Deutung des
Grundes Ein moralisches Konsequenzargument. Schelling contra Leibniz
Der reale Begriff der Freiheit Ein vorläufges Fazit Freiheit vom
Absoluten als absolute Freiheit. Schellings Prinzipienlehre Der
Gegensatz von Realem und Idealem Ein prinzipientheoretisches Problem
Absolute Indifferenz versus 'Beweglichkeit der Liebe' im Ungrund
Schellings freiheitstheoretischer Realismus |
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Halfwassen, Jens
Grundfragen der Metaphysik Eine Einführung in Geschichte und
Gestalten metaphysischen Denkens Herausgegeben von Tolga Ratzsch
2023. X, 191 Seiten., fadengeheftete
Broschur 978-3-16-162753-8 39,00 EUR
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Collegium
Metaphysicum- CM Band 32 Was ist Metaphysik? Diese uralte Frage
lässt sich, wie Jens Halfwassen in diesem aus dem Nachlass publizierten
Werk zeigt, leichter beantworten, wenn man die Grundfragen
metaphysischen Denkens in den Blick nimmt, als wenn man nur die
vielfältigen Antwortmöglichkeiten betrachtet. Unter diesen Grundfragen
versteht Halfwassen die Fragen nach dem Urgrund der Wirklichkeit
überhaupt, nach dem Sein als dem allgemeinsten Inhalt des Denkens und -
davon unterschieden - nach dem Sein der verschiedenen Seienden, nach dem
Einen als dem Einheitsgrund von allem, nach dem Geist als dem Inbegriff
aller denkbaren Bestimmungen und nach dem Selbstbewusstsein als dem
Prinzip und Ausgangspunkt menschlicher Erkenntnis. Die genannten Fragen
sind für Halfwassen nicht als Alternativen zu verstehen, sondern stehen
in einem historischen Entwicklungs- und in einem bleibenden
Sachzusammenhang. Dieser Zusammenhang erlaubt es, die Metaphysik als ein
sinnvolles, wenngleich spannungsreiches Ganzes zu begreifen, das weit
mehr ist als ein "Kampfplatz endloser Streitigkeiten" (Kant). In diesem
Sinne verteidigt Halfwassen die Metaphysik entschieden gegen ihre
einflussreichsten Kritiker und formuliert in einem abschließenden
Kapitel Bedingungen dafür, wie eine Vollendungsgestalt der Metaphysik zu
denken wäre. Bei alledem entfaltet Halfwassen ein beeindruckendes
historisches Panorama, das von den Vorsokratikern und den mythischen
Vorstellungswelten, aus denen sich ihr Philosophieren schrittweise löst,
über Platon und seine Schule bis zu den Denkern des Deutschen Idealismus
und zur Metaphysikkritik Heideggers und Carnaps im 20. Jahrhundert
reicht. Inhaltsübersicht 1. Einleitung 2. Was ist
Metaphysik? – Ein Blick auf Aristoteles 3. Ursprungsmetaphysik 4.
Seinsmetaphysik I: Monistische Ontologie 5. Metaphysik des Einen
6. Seinsmetaphysik II: Pluralistische Ontologie 7. Geistmetaphysik
8. Subjektivitätsmetaphysik 9. Metaphysikkritik I: Kant 10.
Metaphysikkritik II: Comte, Nietzsche, Heidegger 11. Was ist
Metaphysik in Vollendung? |
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Lücke, J. Winfried Religion und Denken
Die Epistemologie religiöser Überzeugungen im Spätwerk G.W.F. Hegels
Collegium Metaphysicum Stand: 10.05.2024 Seite 3 von 15
Band 31 2023. XVI, 605 Seiten. ISBN 9783161623356
fadengeheftete Broschur 129,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 31 Was heißt es, eine religiöse Überzeugung zu vertreten? Tritt der
religiöse Glaube überhaupt als Erkenntnisanspruch auf? Und wenn ja,
ist er dann auf stichhaltige Argumente angewiesen? In seiner späten
Deutung der Gottesbeweise entwickelt G.W.F. Hegel die These, dass
religiöse Überzeugungsbildung ein Resultat vernünftiger Fähigkeiten ist
und von dort ihre wesentliche Berechtigung erlangt, die in der
Philosophie explizit gemacht werden kann. Vor dem Hintergrund der
wichtigsten klassischen und zeitgenössischen Alternativen analysiert
und diskutiert J. Winfried Lücke die grundlegenden Aspekte des
hegelschen Ansatzes. Im Gespräch mit der analytischen Metaphysik,
Erkenntnistheorie und Religionsphilosophie entwickelt Lücke eine
neuartige systematische Rekonstruktion und leistet so einen wichtigen
Beitrag zur Gegenwartsdebatte um die Rechtfertigung religiöser
Überzeugungen. Inhaltsübersicht Einleitung Teil I. Religion,
Glaube und Gotteserkenntnis I.1 Hegels Begriff der Religion und
religiöse Überzeugung I.2 Theistische Überzeugungen und epistemische
Rechtfertigung I.3 Die Relevanz des evidentialistischen Einwands
I.4 Non-Kognitivismus I.5 Typen der Basalitätsthese Teil II:
Denken in der Religion: Hegels Interpretation der Gottesbeweise II.1
Kantianismus und natürliche Theologie Exkurs: Hegels Verhältnis zur
Metaphysik II.2 Unbedingte Macht: Hegel und das kosmologische
Argument II.3 Unbedingte Weisheit: Hegel und das teleologische
Argument II.4 Das System der Gottesbeweise und die Bedeutung des
ontologischen Arguments II.5 Zwischenkonklusion: Hegels Antwort auf
das Rechtfertigungsproblem Teil III: Denken, Vorstellen und Hegels
Deutung der Religionsformen III.1 Einleitendes über einige
Komplikationen III.2 Die 'Bewusstlosigkeit' religiösen Denkens
III.3 'Denken' und 'Vorstellen' III.4 Die Notwendigkeit religiöser
Pluralität III.5 'Denken', 'Gott' und 'absoluter Geist' Schluss
und Ausblick |
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Gerlach, Stefan Schellings Philosophie der Potenz
1798–1854
2023. XI, 300 Seiten. ISBN 9783161619304
Leinen 99,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 30 Es gibt wenige
Begriffe in Schellings Philosophie, die über die Jahrzehnte ihrer
Entwicklung hinweg derart kontinuierlich gebraucht wurden und eine
derart zentrale Stellung erworben haben, wie Schellings Konzept von
'Potenz' – und keinen, der dabei in der Forschung so unklar geblieben
wäre, wie dieser. Der Grund hierfür liegt darin, dass es bei Schelling
nicht eine Bedeutung von 'Potenz' gibt, sondern dass er eine Vielzahl
von begriichen Modellen damit verbindet und diese zudem
untereinander je neu kombiniert. Stefan Gerlach unternimmt es,
Schellings Philosophie der Potenz für alle Werkphasen von der
Naturphilosophie bis ins Spätwerk zu untersuchen. Er zeigt, welche
unterschiedlichen Bedeutungen Schelling mit dem Begriffsfeld
Potenz/Potenzen/Potenzieren verbindet, und worin ihre jeweilige
systematische Funktion innerhalb seiner zentralen Schriften liegt.
Inhaltsübersicht Einleitung 1. Teil: Potenzen der Natur und des
Geistes (1798–1800) Kapitel 1: Der Einsatz des Potenzbegriffs in der
Weltseele (1798) und im Ersten Entwurf eines Systems der
Naturphilosophie (1799) Kapitel 2: Die weiteren Schriften des
Jahres 1799 Kapitel 3: Potenzen in den Komplementärwissenschaften von
1800 2. Teil: Potenzen des Absoluten – Die Identitätsphilosophie
(1801–1806) Kapitel 4: Die Darstellung meines Systems (1801)
Kapitel 5: Die weitere Entwicklung innerhalb des Identitätssystems bis
1806 3. Teil: Die Entwicklung einer eigentlichen Potenzenlehre
(1809–1821) Kapitel 6: Die Philosophie des internen Dualismus
Kapitel 7: Die Ausbildung einer dynamischen Metaphysik 4. Teil:
Potenzen des Seins in der Spätphilosophie (1827–1854) Kapitel 8: Das
System der Weltalter zur Hinführung Kapitel 9: Potenzen in der
Philosophie der Offenbarung (1833–44) Kapitel 10: Potenzen in der
Darstellung der reinrationalen Philosophie (1846–54) Gesamtresümee |
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Zimmermann, Daniel Göttliche Zufälligkeiten G. E. Lessings
Vernunftkritik als Theodizee der Religionen
2023. XV, 324
Seiten. ISBN 9783161616822 Leinen 119,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 29
Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781) – erklärter »Liebhaber der
Theologie« und zugleich ihr epochaler, scharfsichtiger Kritiker – hat
nicht nur seinerzeit die Gemüter erregt. Auch heute noch zieht sein
vielgestaltiges, schillerndes Werk Vertreterinnen und Vertreter aus
Kultur und Wissenschaft in seinen Bann und provoziert eine Vielzahl
divergierender Deutungen. Daniel Zimmermann widmet sich Lessings
religionsphilosophischem Schaffen. In seiner textorientierten
Darlegung bietet er eine fundierte Analyse repräsentativ ausgewählter
Schriften und Fragmente und beleuchtet neben dem historischen Kontext
auch die ideengeschichtlichen Bezüge. Dabei zeichnet er Lessings Denkweg
als eine systematisch beschreibbare Entwicklung nach, die von
abgeklärt-aufklärerischer Religionskritik hin zu deren bahnbrechender
Überwindung in der Erziehung des Menschengeschlechts führt.
Inhaltsübersicht Einleitung Erster Teil: Wanderjahre I.
Geschichtslose Vernunft vs. vernunftlose Geschichte – Gedanken über die
Herrnhuter (1751) II. Kritik der Apologetik – Die Rettung des Hier.
Cardanus (1752) III. Versuch einer rationalen Apologetik – Lessings
Fragment Das Christentum der Vernunft (1752/1753) IV. Diskursivität
vs. Subjektivierung – Lessings Feldzug gegen das Gefühlschristentum. Der
49. Literaturbrief (1759) V. Zur soziologischen Notwendigkeit der
positiven Religionen – Das Fragment Über die Entstehung der
geoffenbarten Religion (1763/64) Zweiter Teil: Kurskorrektur
VI. Die Suzienzthese in der Krise Dritter Teil: Gipfelschau VII.
Geschichtliche Vernunft – vernünftige Geschichte oder Lessings Theodizee
der Religionen Schluss |
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Metaphysik und Religion Im Gedenken an
Jens Halfwassen Herausgegeben von Tobias Dangel und Markus Gabriel
2023. VIII, 412 Seiten. ISBN 9783161583186 Leinen
129,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 28 etaphysik und Religion verweisen
wechselseitig aufeinander. Warum ist das so? Ihr thematisches Zentrum
bildet ein gemeinsamer Inhalt. Dieser Inhalt ist
Gott oder das Absolute. Was aber Gott oder das Absolute eigentlich sind,
d.h. ob Gott bzw. das Absolute Gegenstand einer positiven Erkenntnis
sein können, ist nicht ohne Weiteres klar. In der vorliegenden
Gedenkschrift greifen die Beiträge diese und andere Themen auf. Sie
geben damit Jens Halfwassen die Ehre, der 2020 verstorben ist. Sein
eigenes Denken drang in den Kern der Einheit von Metaphysik und Religion
und versuchte diese Einheit aus der Transzendenz des Absoluten zu
begreifen – einer Transzendenz, die der Ursprung der Wahrheit und der
Freiheit ist und die zugleich die Tür zur negativen Theologie öffnet.
Inhaltsübersicht Markus Gabriel/Tobias Dangel: Vorwort I.Tobias
Dangel: Einleitung II. Metaphysik und Religion im systematischen
Kontext Anton Friedrich Koch: Warum Metaphysik? – Markus Gabriel: Die
Metaphysik als Denken des Ungegenständlichen – Thomas Arnold: An der
Grenze des Denkbaren: Über das produktive Verhältnis von Bezug und
Entzug – Friedrich Hermanni: Wie ist die Welt zu erklären, wenn sie
einer Erklärung bedarf? – Joachim Ringleben: Schöpfung als absolutes
Unterscheiden (bara, br- ᾽ und badal, b-d-l). Systematische
Überlegungen zu Gen 1,1–2,3. – Friedemann Drews: Monotheismus und
Polytheismus im Dialog: konkurrierende oder vermittelbare
Wahrheitsansprüche? – Paul Kirchhof: Metaphysik und Religion als Quellen
des Freiheitsrechts – Pirmin Stekeler-Weithofer: Die Bedeutung der
Religion für die Person III. Metaphysik und Religion im historischen
Kontext Markus Enders: »Der Gott dürfte für uns am ehesten das Maß
aller Dinge sein« (Platon, Nomoi 716c4 f.). Grundzüge der Entdeckung
und Bestimmung der Normativität des Gottesbegriffs in der mythischen und
philosophischen Theologie der Griechen – Winrich Löhr: Die
heidnische, jüdische und christliche Auslegung von Plato, Timaios 28c3–5
– Michael Erler: Aporie im Korbe. Eine 'Antwort' Platons auf
Aristophanes – Gerhard Poppenberg: Liebe – Sprache – Denken. Ein
philologischer Kommentar zu Platons Phaidros – Thomas Alexander
Szlezák: Platon der Athener – Vittorio Hösle: Philosophie der
Mathematik im Neuplatonismus – Tobias Dangel: Geist – Freiheit –
Transzendenz. Zum metaphysischen Freiheitsbegriff in Plotins Enneade
– Wouter Goris: Continentia unitiva – Duns Scotus und die neuplatonische
Einheitsmetaphysik – Klaus Düsing: Ursprünge von Ontologie und
Dialektik. Hegel über die Vorsokratiker (Parmenide |
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Vinco, Roberto Elemente einer Evidenzmetaphysik Eine
geschichtsphilosophische Studie 2021. XI, 218 Seiten.
ISBN 9783161602603 Leinen 104,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 27 Traditionell wird die Metaphysik thematisch zweigeteilt: Einerseits
wird sie als jene Disziplin bezeichnet, die das Seiende als solches
behandelt (Ontologie), andererseits als jene, die sich mit dem
Wirklich-Seienden und damit mit der fundamentalen Realität befasst
(Theologie). Wie verhalten sich aber diese zwei Seiten zueinander?
Einer dominierenden Auffassung nach entsteht die Verbindung durch
eine inferentielle Dynamik, die, ausgehend vom Seienden als solchem, zum
Göttlichen übergeht. Es gibt aber auch eine Nebentradition, nach der
das Göttliche nicht metaphysisch vermittelt werden muss, weil sich das
Sein selbst, wenn richtig erfasst, von Anfang an als göttlich
erweist. Metaphysik ist deshalb in diesem Kontext eine
Evidenzdarstellung. Roberto Vinco leistet mit seiner Studie einen
Beitrag zur Erläuterung und Verteidigung dieser zweiten Strömung. Dabei
zeigt er vor allem, dass diese Auffassung fundamentale Motive des
klassischen Theismus übernimmt. Evidenzmetaphysik ist
Transzendenzmetaphysik. |
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Schellings Freiheitsschrift – Methode,
System, Kritik Herausgegeben von Thomas Buchheim, Thomas Frisch und
Nora C. Wachsmann
2021. XI, 503 Seiten. ISBN
9783161598890 Leinen 104,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 26 Wer über das Wesen der menschlichen Freiheit genauer nachdenkt, wird
nden, dass viel mehr neu verstanden werden muss als zunächst
vermutet, um nicht auf Anhieb menschliche Freiheit unmöglich zu machen.
Aus diesem Grund sind Schellings Philosophische Untersuchungen über
das Wesen der menschlichen Freiheit aus dem Jahre 1809 auch heute noch
eine lohnende Lektüre. Schelling bedenkt alle damit zusammenhängenden
Gegenstände – immer aufs Sorgfältigste, aber manchmal bis zur
Undurchdringlichkeit verwickelt -, die für die Möglichkeit menschlicher
Willensfreiheit im strengen Sinne zu berücksichtigen sind. Dieser
Band versammelt die aktuellen Perspektiven internationaler Forschung zur
Freiheitsschrift, um die kritische Erschließung des philosophisch
ertragreichen Textes voranzubringen. Inhaltsübersicht I. Methode,
System und Struktur der Freiheitsschrift G. Anthony Bruno: Schelling
on the Unconditioned Condition of the World – Christoph Binkelmann: Die
Logik der Dialektik. Verstand und Wille in Schellings
Freiheitsschrift – Tyler Tritten: Freedom Is Necessity: The Onto-Logic
of Posterior Anteriority in Schelling's Freiheitsschrift – Daniel
Whistler: The Schlegelian Context to Schelling's Account of Freedom –
Mildred Galland- Szymkowiak: »wie gesprächsweise«: Dialogisches und
Freiheit der Person – Christian Martin: Transformativer
Personenbegriff und serielle Methode bei Kant und Schelling – Christian
Danz: Subjekt – Individuum – Persönlichkeit. Zur werkgeschichtlichen
Entwicklung von Schellings Verständnis der Person zwischen 1800 und 1810
– Paul Ziche: »Ahndender Wille« und »vermitteltes Wissen«: Schellings
'höherer Realismus' in der Freiheitsschrift II. Die Freiheit und ihr
'realer und lebendiger Begri ' Lara Ostaric: Regaining Subjectivity
in Absolute Freedom: Schelling's Ontological Extension of Kant's Radical
Evil in the Freiheitsschrift – Marcela García-Romero: Unbounded
Being: The Distinction Between Existence and Actuality in Schelling's
Ontology of Freedom – Markus Gabriel: Die logisch-ontologischen
Grundbegriffe der Freiheitsschrift und das Wesen der menschlichen
Freiheit III. Formelle Freiheit und intelligible Tat Thomas
Buchheim: Schellings Konzept der »intelligiblen Tat«: Kritische Angriffe
und Chancen der Verteidigung – Friedrich Hermanni: Ist das Wesen des
Menschen »seine eigne That«? Über ein Theorem in Schellings
Freiheitsschrift – Siegbert Peetz: Freiheit in Schuld und Strafe.
Überlegungen zu Schellings Konzept der intelligiblen Tat – Hiroshi Abe:
Schelling und Spinoza über menschliche Freiheit – Ryan Scheerlinck:
Intelligible Tat und intelligibles Wesen: Zwischen Kant und Schelling –
Nora C. Wachsmann: Freiheit und Geschichtlichkeit. Die Situation der
»intelligiblen Tat« bei Kant und Schelling – Thimo Heisenberg :
Schelling on time and agency in the Freiheitsschrift and the Weltalter –
Thomas Oehl: Freie Charakterbildung in oder jenseits der Zeit?
Schellings Konzept der intelligiblen Tat im Spiegel gegenwärtiger
Debatten IV. Moralphilosophische Implikationen und Theodizee
Michelle Kosch: Schelling's moral psychology in the Freiheitsschrift and
Stuttgarter Privatvorlesungen – Amit Kravitz: Einige Bemerkungen zu
Schellings Auseinandersetzung mit der 'Freiheit Gottes' und ihrem
Verhältnis zur menschlichen Freiheit in der Freiheitsschrift – Thomas
Frisch: Schellings Theodizee zwischen Leibniz und Plantinga – Karin
Nisenbaum: Schelling's Systematization of Kant's Moral Philosophy:
Divine Craftsmanship as the Human Moral Telos |
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Oehl, Thomas Die
Aktivität der Wahrnehmung und die Metaphysik des Geistes Eine
aktualisierende Lektüre von Hegels Philosophie des Geistes
2021. XI, 428 Seiten. ISBN 9783161599026 Leinen 124,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 25 Hegels Philosophie des Geistes erhebt
den Anspruch, den Menschen im Ganzen – durch und durch – als »geistig«
zu denken. Thomas Oehl aktualisiert diesen Anspruch, indem er ihn an
die gegenwärtige philosophische Debatte um die sinnliche Wahrnehmung
heranträgt und damit kritisch in diese eingreift: Bereits in der
sinnlichen Wahrnehmung verhält sich der Mensch aktiv und nicht, wie
es in seinem naheliegenden Selbst(miss)verständnis scheint, passiv. In
der Wahrnehmung konstituiert der Mensch Natur und Welt, und ist eben
dadurch selbst nicht einfach Teil der Natur oder Welt, sondern »Geist«.
»Geist« ist so, wie Hegel sagt, das »absolut Erste« der Natur. Wie Oehl
weiter zeigt, schließt dies ein, dass »Geist« sich gerade dort
vollendet, wo er den Menschen von seinem Selbstmissverständnis befreit,
Natur zu sein. Damit stellt sich »Geist« als etwas heraus, das mehr
ist als bloß der Mensch, da es den Menschen über seine Selbstverkehrung
hinausführt. So wird ein neuer Zugang zu Hegels Philosophie des
absoluten Geistes gewonnen, die eben dieses Geschehen als von Gott
bewirkte Befreiung des Menschen von seiner Selbstverkehrung begreift,
wie es in Kunst, Religion und Philosophie Gestalt gewinnt. Die
vorliegende Arbeit wurde mit dem Promotionsförderpreis der Münchener
Universitätsgesellschaft 2020 ausgezeichnet.
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Gott und Denken
Zeitgenössische und klassische Positionen zu zentralen Fragen ihrer
Verhältnisbestimmung. Für Friedrich Hermanni zum 60. Geburtstag
Herausgegeben von Christian König und Burkhard Nonnenmacher
2020. IX, 467 Seiten. ISBN 9783161598401 Leinen 144,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 24 Diese Festgabe für Friedrich Hermanni
ist der Frage gewidmet, was das Denken mit Gott zu tun hat und Gott mit
dem Denken. Der Band verbindet klassische mit zeitgenössischen
Positionen, indem er das Verhältnis von Denken und Gott in Geschichte
und Gegenwart analysiert und diskutiert. Gegliedert ist er in fünf
Themenbereiche: I. Gott und Denken in Theologie und Philosophie –
Prinzipientheoretische Überlegungen – II. Der Gottesgedanke und die
Frage nach seiner Wahrheit – III. Der Gottesgedanke und die Frage
nach seiner Bestimmtheit – IV. Das Verhältnis von Gott und Denken in
Gott und im Menschen – V. Zur Frage nach der Transzendenz Gottes Die
international renommierten Autoren stellen sich diesen Themen und treten
in das systematisch-theologische und religionsphilosophische Gespräch
mit den Argumenten Friedrich Hermannis ein. Für die gegenwärtige
Theologie und Philosophie werden dabei entscheidende Einsichten für
die Verhältnisbestimmung von Gott und Denken gewonnen.
Inhaltsübersicht Christian König/Burkhard Nonnenmacher: Einleitung
I. Gott und Denken in Theologie und Philosophie – Prinzipientheoretische
Überlegungen Elisabeth Gräb-Schmidt: Groß Denken – Vom Stolz und der
Demut der Vernunft zum Großmut und Humor des Glaubens – Christoph
Schwöbel: Gott – Denken – Glauben. Aspekte eines spannungsreichen
Verhältnisses – Thomas Buchheim: Um Gottes willen nicht Gott denken.
Eine Schellingsche Anregung für heutiges Nachdenken über Gott II. Der
Gottesgedanke und die Frage nach seiner Wahrheit Holm Tetens: Gott
als letzte Antwort? Überlegungen zu den kosmologischen Argumenten für
das Dasein Gottes – Christian König: Mendelssohns Vermächtnis. Die
bleibende Bedeutung der Gottesbeweise für die Vernunft nach Kant und
Mendelssohn – Hannes Gustav Melichar: Gibt es etwas, weil es etwas geben
soll? Überlegungen zum Verhältnis von Sein und Sollen im Anschluss an
Friedrich Hermannis onto-kosmologischen Gottesbeweis – Winfried Lücke:
Vernunft, Gottesglaube und intellektuelle Redlichkeit.
Historisch-systematische Reexionen zur Frage nach der Notwendigkeit
des Gottesgedankens und seiner epistemischen Bewertung III. Der
Gottesgedanke und die Frage nach seiner Bestimmtheit Anton Friedrich
Koch: Lässt sich Gott widerspruchsfrei denken? – Friedrike Schick: Die
Selbstbestimmung des Begriffs zur Objektivität und der ontologische
Gottesbeweis in Hegels Sicht – Burkhard Nonnenmacher: Gott als ens
realissimum. Hegels Kritik eines Begriffs der Vernunfttheologie vor
Kant IV. Das Verhältnis von Gott und Denken in Gott und im Menschen
Johannes Brachtendorf: Gott und das absolute Wissen in Fichtes
Wissenschaftslehre von 1801/02 – Stefan Büttner-von Stülpnagel: Liebe
statt Gehorsam. Spinozas alternative Lesart von Genesis 2,16ff. – Eilert
Herms: Dubitare, Cernere: Zweifeln, Entscheiden. Eine cartesianische
Meditation V. Zur Frage nach der Transzendenz Gottes Volker
Leppin: Gottes Sein und Gottes Nähe. Zur Bedeutung des Satzes »Esse est
Deus« für ein Verständnis von Meister Eckharts Mystik – Christian
Danz: »liberum arbitrium esse plane divinum nomen«. Martin Luthers
Deutung der christlichen Freiheit – Oswald Bayer: Metaphysik als
metakritische Aufgabe der Theologie – Johannes Schwanke: Plädoyer für
das Paradox. Eine Erinnerung an Gottes Unberechenbarkeit – Jens
Halfwassen: Karl Jaspers als Metaphysiker VI. Ausblick Vittorio
Hösle: Variationen, Korollarien und Gegenaphorismen zum ersten Band der
»Nuevos escolios a un texto implícito« von Nicolás Gómez Dávila |
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Melichar, Hannes Gustav Die Objektivität des Absoluten Der
ontologische Gottesbeweis in Hegels »Wissenschaft der Logik« im Spiegel
der kantischen Kritik
2020. X, 593 Seiten. ISBN 9783161569166
fadengeheftete Broschur 129,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 23 Wie kann man nach Kants fundamentaler Kritik an der philosophischen
Theologie das ontologische Argument für die Existenz Gottes
verteidigen? Dieser Frage geht Hannes Gustav Melichar mit Hilfe der
hegelschen Philosophie nach. Um verständlich zu machen, wie Hegel
verschiedene Fäden der vorkantischen Metaphysik und der kritischen
Philosophie in seinem Hauptwerk »Wissenschaft der Logik«
zusammenführt, analysiert er zunächst Kants Widerlegungsversuche
gründlich. Anschließend argumentiert er, dass Hegel in seinem Werk
zwei Argumentationslinien verfolgt. Die erste soll zu einem
inhaltsvollen und widerspruchsfreien Gottesbegriff für die
Philosophie führen. Und die zweite zeigt, wie Hegel versucht, diesem
Gottesbegriff eine abschließende Begründung zu geben, ohne in einen
Begründungsregress zu verfallen. Damit leitet Hegel aus der absoluten
Notwendigkeit dieses Gottesbegriffes dessen objektive Geltung ab und
legt so seine Version des ontologischen Gottesbeweises vor. |
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Das
Ärgernis der Philosophie Metaphysik in Adornos Negativer Dialektik
Hrsg. v. Marc Nicolas Sommer u. Mario Schärli
2019. IX,
326 Seiten. ISBN 9783161566523 fadengeheftete Broschur 79,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 22 Der Begriff der Metaphysik
stellt, wie Adorno bemerkt, das Ärgernis der Philosophie dar. Metaphysik
sei einerseits der Existenzgrund von Philosophie überhaupt;
andererseits sei es kaum möglich, verbindlich anzugeben, was Metaphysik
überhaupt ist. Dieser Spannung will Adorno in den »Meditationen zur
Metaphysik«, dem letzten Teil seines Hauptwerks Negative Dialektik
gerecht werden, indem er das Projekt der Metaphysik im Lichte der
politischen und kulturellen Situation der Gegenwart reektiert. Die
Beiträge des vorliegenden Bandes widmen sich den verschiedenen Facetten
von Adornos Beschäftigung mit Metaphysik: Sie behandeln nicht allein
die im engeren Sinne metaphysischen Reexionen Adornos, sondern
greifen auf andere Gebiete aus, die Adorno in Zusammenhang mit
Metaphysik bringt: Begriffskritik, Geschichte, Wahrheit und
Materialismus. So erschließen sie konstellativ ein bisher kaum
rezipiertes Thema der Negativen Dialektik und von Adornos Philosophie
überhaupt. Inhaltsübersicht Marc Nicolas Sommer: Einleitung – Das
Ärgernis der Philosophie I. Begriskritik Guido Kreis:
»Nichtidentität« als Reexionskategorie. Zum systematischen Zentrum der
Negativen Dialektik – Christian Iber: Kritik jeglicher begriicher
Bestimmung einer Sache. Wie geht das? Zur Erkenntniskritik bei Adorno,
Lyotard und Derrida – Tilo Wesche: Erkenntnis- und
Gesellschaftskritik bei Adorno – Philip Hogh: Sprachformen. Zum
Verhältnis von Philosophie, Rhetorik, Alltags- und
Wissenschaftssprache – Emil Angehrn: »Zu sagen, was nicht sich sagen
lässt«. Zwischen Transzendenz und Erinnerung II. Materialismus
Gunnar Hindrichs: »Auferstehung des Fleisches«. Adornos kritischer
Materialismus – Dirk Braunstein/Julia Jopp/Ansgar Martins:
Häretischer Materialismus. Auf dem Weg zu einer Phänomenologie des
Widergeistes III. Wahrheit und Geschichte Brian O'Connor: Adornos
philosophische Wahrheit und wir – Peggy H. Breitenstein: »Zu sagen, was
der Mensch sei, ist absolut unmöglich.« Zugänge und Überlegungen zum
zweiten Modell der Negativen Dialektik IV. Das Absolute Axel
Hutter: Kritische Metaphysik. Adornos Radikalisierung der Kritischen
Theorie – Mario Schärli: Eine jede Philosophie dreht sich um den
ontologischen Gottesbeweis? Die Spur natürlicher Theologie bei Adorno –
Marc Nicolas Sommer: Kritische Theorie als Phänomenologie des
Absoluten. Adornos Negative Dialektik |
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Matthias Schleiff Schöpfung, Zufall oder viele Universen?
Mohr Siebeck, 2019, 319 Seiten, Softcover,
978-3-16-156418-5 79,00 EUR
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Collegium
Metaphysicum- CM Band 21
Ein teleologisches Argument aus der
Feinabstimmung der Naturkonstanten Das Gerücht, Gott sei tot,
scheint übertrieben gewesen zu sein. An dessen Verbreitung haben die
Naturwissenschaften einen wesentlichen Anteil gehabt. Gegenwärtig führen
dagegen gerade sie Gott wieder im Munde. Maßgeblichen Anteil daran hat
die Entdeckung des Phänomens der »Feinabstimmung«: Wenn Naturkonstanten,
die die Gestalt unseres Universums bestimmen, nur wenig andere Werte
angenommen hätten, hätte es bewusstes Leben nie gegeben. Matthias
Schleiff entwickelt daraus das teleologische »Feinabstimmungsargument«.
In der Nachfolge traditioneller Gottesbeweise, aber mit den
wissenschaftlichen Einsichten unserer Zeit, argumentiert er dafür, dass
sich die Annahme eines kosmischen Schöpfers auf rationale Gründe stützen
kann. Er setzt sich dabei intensiv mit alternativen Erklärungshypothesen
auseinander - etwa der Erklärung durch den Zufall, das Anthropische
Prinzip oder die Theorie des Multiversums - und bringt so
Naturwissenschaften, Philosophie und Theologie wieder in ein Gespräch
über den Anfang der Welt.
Inhaltsverzeichnis |
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Schleiff, Matthias
Schöpfung, Zufall oder viele Universen? Ein teleologisches Argument
aus der Feinabstimmung der Naturkonstanten
Nonnenmacher, Burkhard
Vernunft und Glaube bei Kant
2018. X, 425 Seiten. ISBN
9783161557163 Leinen 104,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 20 Kants Kritik der reinen Vernunft schafft »zum Glauben Platz«, indem sie
»das Wissen aufhebt«. Doch wie ist dieser Platz zu gestalten? Nach
Kant nicht irgendwie, sondern durch einen »Vernunftglauben«, der »in
praktischer Absicht« für wahr hält, was für den theoretischen
Vernunftgebrauch unentschieden bleibt. Burkhard Nonnenmacher analysiert
Kants Verhältnisbestimmung von Vernunft und Glaube von Grund auf und
entfaltet ihre Beziehung zur »Architektonik der reinen Vernunft«.
Kants fundamentaltheologische Weichenstellungen werden dabei ebenso
dargestellt wie Kants materialdogmatische Grundentscheidungen der
Religionsschrift . Gefragt wird, ob Kants Verhältnisbestimmung von
Sünde, Gnade und Rechtfertigung sowie seine die Christologie,
Ekklesiologie und Eschatologie betreffenden Positionierungen
alternativlos sind, welche methodologischen Probleme sich an Kants
Entwurf studieren lassen und was diese Probleme für die Systematische
Theologie der Gegenwart bedeuten. |
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Drews, Friedemann
Teilhabe-Ontologie und interreligiöser Dialog im Platonismus und
Christentum »Gott ist Richter mitten unter den Göttern« (Ps 82,1b).
Monotheismus, Polytheismus und Teilhabe- Ontologie im Platonismus und
Christentum, die Henaden bei Proklos und der interreligiöse Dialog bei
Nikolaus von Kues
2018. XVI, 558 Seiten. ISBN
9783161560514 Leinen 149,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 19 Die platonische Teilhabe-Ontologie besitzt in Antike und Mittelalter ein
konkretes Potential für einen philosophisch begründeten
interreligiösen Dialog, das auch heute Beachtung verdient. Das Buch
befragt u.a. Platon, Aristoteles, Origenes, Plotin, Augustinus,
Proklos, Boethius, Thomas von Aquin, Nikolaus von Kues auf den
Teilhabe-Gedanken und ihre Argumente, ob die Vielfalt mono- und
polytheistischer Religionen nur als trennende Diskrepanz oder positiv
als Spiegel differenter Perspektiven unterschiedlicher Menschen zu
begreifen ist. Im Zentrum steht das Werk »Über den Frieden im Glauben«
des Nikolaus von Kues: Religionen besitzen hier jeweils einen
partikularen Zugang zu Gott, partizipieren in unterschiedlicher Weise
an Gottes schöpferischer Vernunft, so dass Cusanus z.B. zeigen kann,
warum die Kritik des Islams an der christlichen Trinitätslehre
einerseits berechtigt erscheint, andererseits diese nicht in ihrem Kern
trifft. Divergente Positionen können so durch das Teilhabe-Theorem
vermittelt werden, welches der Neuplatoniker Proklos vollständig
entwickelt hatte: Das Theorem ermöglicht, Proklos' oft kritisierte
Henadenlehre philosophisch sinnvoll zu interpretieren, in der er mono-
und polytheistische Aspekte zusammendenkt. |
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Schole, Jan Der Herr
der Zeit Ein Ewigkeitsmodell im Anschluss an Schellings
Spätphilosophie und physikalische Modelle
2018. XIV, 297
Seiten. ISBN 9783161557842 fadengeheftete Broschur 79,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 18 Gottes Ewigkeit ist Gottes Macht über
die Zeit und über seinen eigenen Bezug zur Zeit. Er kann seinen Bezug
zur Zeit ändern, kann sich alle Zeiten simultan gegenwärtig halten
oder auch in den Wandel der Zeiten eintreten und selbst Veränderung und
Zeitlichkeit erfahren. Diese These stellt Jan Schole an den Anfang
seiner Arbeit. Zum Ziel setzt er sich, ein Modell zu entwickeln, das
demonstriert, dass dieser Begriff von Ewigkeit konsistent denkbar ist.
Bausteine und Vorlagen für dieses Modell gewinnt er aus der Analyse
und Interpretation ausgewählter physikalischer Theorien und der
Spätphilosophie Schellings. In der Ausführung des Modells stellt der
Autor dar, wie das Modell Übergänge zwischen verschiedenen Zeitgestalten
und -bezügen ermöglicht und so die Macht über die Zeit, wie sie in
der einleitenden These postuliert wurde, widerspruchsfrei rekonstruieren
kann. |
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Plevrakis, Ermylos Das Absolute und der Begriff Zur Frage
philosophischer Theologie in Hegels »Wissenschaft der Logik«
2017. XVII, 439 Seiten. ISBN 9783161550911 Leinen 104,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 17 Woran liegt es, dass sowohl Theisten
als auch Atheisten in Hegel einen Verbündeten gefunden zu haben glauben?
Wollte Hegel mit seiner Behauptung, die Logik sei »die Darstellung
Gottes […] in seinem ewigen Wesen«, die christliche Trinitätslehre
philosophisch würdigen, oder handelt es sich dabei vielmehr um eine
groteske Selbstapotheose des menschlichen Geistes? Ermylos Plevrakis
versucht allen Stellen der Logik , an denen 'Gott' oder 'das Absolute'
vorkommen, Rechnung zu tragen und zeigt, dass dieses Werk in der Lage
ist, autonom Absolutheitskonzeptionen zu entwickeln, die anderen
metaphysischen Auffassungen logisch zugrunde liegen. Demnach liefert
die Logik keinen weiteren Theismus oder Atheismus, sondern eine
Grundlagenforschung zur Begriichkeit, die diesem Dilemma vorausgeht;
und schließlich mündet sie ausdrücklich in keine Ontotheologie,
sondern in die Feststellung ihrer eigenen Methode: der Epistemologie
begreifenden Denkens. |
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König, Christian Unendlich gebildet
Schleiermachers kritischer Religionsbegriff und seine inklusivistische
Religionstheologie anhand der Erstauflage der Reden
2016. XIV, 492 Seiten. ISBN 9783161548369 Leinen 139,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 16 Jeder religiöse Mensch ist nach
Schleiermacher unmittelbar durch das Unendliche gebildet. Ausgehend von
dessen allgemeiner Bildungstheorie zeigt Christian König in seinem
Werk die Bedeutung von Religion auf, wie sie von Schleiermacher in
seinem berühmt-berüchtigten Erstlingswerk, den Reden , entwickelt wird.
Er weist nach, dass Schleiermacher einen kritischen Religionsbegriff
vertritt, wonach der Religion eine spezische Sonderstellung im
Ensemble der menschlichen Gemütskräfte zukommt. Zugleich zeigt der
Autor auf, dass die aktuelle Relevanz dieses kritischen
Religionsbegriffs darin besteht, die Vielfalt der Religionen ernst zu
nehmen und es darüber hinaus erlaubt, einen Maßstab zur Bewertung ihrer
konkurrierenden Geltungsansprüche zu entwickeln. Schleiermachers
inklusivistische Religionstheologie wird dabei ihrerseits kritisch
vom Autor analysiert. |
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König, Katrin Begnadete Freiheit Anselm
von Canterburys Freiheitstheorie
2016. XII, 382 Seiten.
ISBN 9783161543845 fadengeheftete Broschur 79,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 15 Was ist Freiheit? Ist der Mensch frei?
Und: Sind Gott und menschliche Freiheit vereinbar? Diese Fragen
untersucht Anselm von Canterbury in seinen Freiheitsdialogen.
Katrin König deutet Anselms Freiheitstheorie in ihrem theologischen
Zusammenhang, verortet sie historisch und bringt sie ins Gespräch mit
analytisch-philosophischen Freiheitstheorien der Gegenwart. Damit wird
ein qualitativer Begriff von Freiheit als Gabe zum Guten zur
Diskussion gestellt: begnadete Freiheit. Freiheit ist diesem Verständnis
nach mehr als individuelle Selbstbestimmung oder Wahl zwischen
alternativen Möglichkeiten. Sie gründet in Wahrheitserkenntnis,
entfaltet sich in Gerechtigkeitsliebe und ist mit vollkommener
Bestimmtheit durch das Wirken Gottes vereinbar. In diesem Horizont
können Aporien der modernen Determinismusdebatte wahrgenommen und
scheinbare Gegensätze vermittelt werden. Diese Arbeit wurde mit dem
Manfred Lautenschlaeger Award for Theological Promise 2017
ausgezeichnet. |
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Halfwassen, Jens Auf den Spuren des Einen
Studien zur Metaphysik und ihrer Geschichte Band 14 2015. X, 388
Seiten. ISBN 9783161541636 139,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 14 Jens Halfwassen wirft
einen neuen Blick auf die Metaphysik und ihre Geschichte. Im Zentrum
seiner Untersuchung steht die These, daß die Metaphysik des Einen,
die von Platon grundgelegt wurde und den Neuplatonismus von Plotin bis
Nikolaus von Kues bestimmt, sowohl die Grundgestalt europäischer
Metaphysik ist als auch ihre systematisch unüberbotene
Vollendungsform darstellt. Diese ist in der Lage, andere Metaphysiktypen
in sich zu integrieren und im Hegelschen Sinne aufzuheben, namentlich
die vorsokratische Ursprungsmetaphysik, die Ontologie und die
Geistmetaphysik. Der Autor analysiert ausführlich die begriiche
Struktur der Metaphysik des Einen bei Platon, er arbeitet den Gedanken
der absoluten Transzendenz des Absoluten und seiner Auslegung durch
eine negative Theologie als den Grundgedanken Platons heraus und
beantwortet die Frage, wie sich die Absolutheit des Einen zur bipolaren
Begründung der Seinsstruktur durch Einheit und Vielheit in Platons
ungeschriebener Prinzipienlehre verhält. Zudem behandelt Jens Halfwassen
wesentliche Stationen der Wirkungsgeschichte der Metaphysik des Einen
bei Speusipp, Plotin, Jamblich, Proklos, Ps.-Dionysius Areopagita,
Nikolaus von Kues, Hegel und Schelling. Und er plädiert energisch für
die Aktualität dieser Metaphysik und verknüpft deren historische
Einsichten mit aktuellen Problemen der Metaphysik, vor allem mit den
Fragen nach der grundlegenden Struktur metaphysischen Denkens, nach dem
Absoluten und seiner Transzendenz sowie einem philosophisch vertretbaren
Begriff von Gott. Inhaltsübersicht Einleitung I. Prole der
Metaphysik Was ist Metaphysik in Vollendung? – Metaphysik und
Transzendenz – Jenseits von Sein und Nichtsein: Wie kann man für
Transzendenz argumentieren? – Gott im Denken – Die Unverwüstlichkeit der
Metaphysik II. Platons Metaphysik des Einen Platons Metaphysik des
Einen – Platons unbestimmte Zweiheit – Monismus und Dualismus in Platons
Prinzipienlehre – Plotins Interpretation der Prinzipientheorie
Platons – Proklos über die Transzendenz des Einen bei Platon – Speusipp
und die metaphysische Deutung von Platons Parmenides – Speusipp und
die Unendlichkeit des Einen III. Geschichtliche Entfaltungen
Aufwachen zu sich selbst: Plotins Begriff der Einsicht – Schönheit und
Bild im Neuplatonismus – Das Eine als Einheit und Dreiheit: Zur
Prinzipienlehre Jamblichs – Wie rational kann die Rede vom Absoluten
sein? Zu den Grenzen des Widerspruchsprinzips bei Dionysius
Areopagita und im antiken Platonismus – Nikolaus von Kues über das
Begreifen des Unbegreiichen – Hegel und die negative Theologie –
Freiheit als Transzendenz. Zur Freiheit des Absoluten bei Schelling und
Plotin |
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Religion und Religionen im Deutschen Idealismus
Schleiermacher – Hegel – Schelling Hrsg. v. Friedrich Hermanni,
Burkhard Nonnenmacher u. Friedrike Schick
2015. IX, 592
Seiten. ISBN 9783161541674 Leinen 139,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 13 Schleiermacher, Hegel und Schelling zählen zu den Klassikern der
modernen Religionsphilosophie – einer Disziplin, an deren Gründung
sie maßgeblich beteiligt waren. In ihren religionsphilosophischen Werken
entwickeln sie nicht nur eine allgemeine Theorie der Religion
überhaupt und eine besondere Theorie der christlichen Religion, sondern
widmen sich auch und gerade der historischen Vielfalt der Religionen.
Sie setzen sich dabei einerseits von Religionstheorien der Aufklärung
ab, welche die Religionen auf einen konstanten vernünftigen Kern
reduzieren und ihre Unterschiede als zufälliges Beiwerk verbuchen.
Zugleich wenden sie sich andererseits gegen eine unkritische
Gleichsetzung der christlichen Religion mit dem Wesen der Religion.
Im Gegenzug zu beiden Positionen suchen Schleiermacher, Hegel und
Schelling vielmehr auf je eigene Weise einen Begriff von Religion zu
entwickeln, der dem Reichtum der Religionen, ihren Unterschieden und
ihrer Geschichte gerecht wird. Ihr Unternehmen, die Vielfalt der
Religionen auf einen angemessenen Begriff zu bringen, stellt für die
heutigen Debatten in Philosophie, Theologie und Religionswissenschaft
zweifellos eine Herausforderung dar und lädt zur Überprüfung der eigenen
Voraussetzungen ein. Denn die drei Klassiker ziehen sich nicht auf
Urteilsenthaltung zurück, sondern nehmen die divergierenden
Wahrheitsansprüche der Religionen ernst und unterziehen sie einer
kritischen Würdigung. Wie sie das tun, wird im vorliegenden Band von
international renommierten Experten auf den Gebieten der
Schleiermacher-, Hegel- und Schellingforschung rekonstruiert und
diskutiert. Mit Beiträgen von: Thomas Buchheim, Richard Crouter,
Stefan Gerlach, Wilhelm Gräb, Jens Halfwassen, Friedrich Hermanni,
Eilert Herms, Stephen Houlgate, Wilhelm G. Jacobs, Christian König,
Amit Kravitz, Thomas A. Lewis, Burkhard Nonnenmacher, Jan Rohls,
Friedrike Schick, Ulrich Schlösser, Christoph Schwöbel, Henning
Tegtmeyer, Roberto Vinco, Martin Wendte, Paul Ziche |
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Dettinger, Frank Radikale Selbstbestimmung Eine Untersuchung zum Freiheitsverständnis
bei Harry G. Frankfurt, Galen Strawson und Martin Luther
2015. VIII, 280 Seiten. ISBN 9783161538476 fadengeheftete Broschur
74,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 12 Ist radikale
Selbstbestimmung freiheitstheoretisch relevant, d.h. ein konstitutives
Moment von Freiheit? Und ist radikale Selbstbestimmung möglich oder
gar wirklich? Unter radikaler Selbstbestimmung versteht Frank Dettinger
dabei das Vermögen eines Handlungssubjekts, dessen persönliche und
charakterliche Beschaffenheit, in der seine Entscheidungen und
Handlungen gründen, in einem unabhängigen Akt selbst zu bestimmen.
Dettinger gibt Impulse sowohl für die analytisch-philosophische als auch
für die theologische Freiheitsdebatte. In der ersten Hinsicht
versteht sich seine Arbeit insbesondere als Beitrag zur Verständigung
der Freiheitsdebatte über sich selbst. In der zweiten Hinsicht liegt
das Proprium im Aufweis des Potentials eines interdisziplinären
Vorgehens. Er rekonstruiert Luthers Freiheitsverständnis in Anwendung
analytisch-philosophischer Freiheitssystematik präzise und macht es auf
diese Weise einer argumentativen Prüfung zugänglich. |
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Gasser, Andreas
Form und Materie bei Aristoteles Vorarbeiten zu einer Interpretation
der Substanzbücher
2015. IX, 346 Seiten. ISBN
9783161536663 fadengeheftete Broschur 79,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 11 Der Begriff der Form bildet eines der Zentren des Aristotelischen
Denkens. Seit längerer Zeit herrscht jedoch Uneinigkeit darüber, was
genau Aristoteles darunter verstanden wissen wollte. Die Vorschläge
reichen von der Identizierung der Form mit der Art bis hin zur
Behauptung, sie sei ganz im Gegenteil gerade etwas Individuelles, so daß
die Form des Sokrates eine andere wäre als die Platons. Im Fokus der
Auseinandersetzung stehen dabei die sogenannten Substanzbücher (Met. Z,
H, Θ). Dies hat zwar einen guten Grund, weil dort die Theorie der
Form und damit die Ontologie des Aristoteles ihren Höhepunkt
erreicht, ihr Voraussetzungsreichtum wird jedoch oft unterschätzt.
Andreas Gasser versucht daher, die Entwicklung des Form- Begriffs von
der frühen Kategorienschrift bis zu seiner entscheidenden Modikation
durch die Einführung des komplementären Materie-Begriffs im ersten
Buch der Physik nachzuzeichnen und dadurch einer neuen Interpretation
der Substanzbücher den Boden zu bereiten. |
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Spekulation und
Vorstellung in Hegels enzyklopädischem System Hrsg. v. Kazimir Drilo
u. Axel Hutter Band 10 2015. VI, 261 Seiten. ISBN 9783161537578
fadengeheftete Broschur 69,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 10 Das Verhältnis von Spekulation und Vorstellung in Hegels
enzyklopädischem System ist von einer eigentümlichen Spannung
gekennzeichnet. Spekulation ist nicht nur die kritische Reinigung der
Inhalte der Vorstellung von ihren Vorurteilen und Irrtümern, sondern
zugleich Anerkennung und Rechtfertigung des endlichen, vorstellenden
Denkens innerhalb seiner Grenzen, sowohl auf dem Gebiet der
Erkenntnistheorie als auch der Religion. Wie »überzeugt« man aber die
Vorstellung, ihren Standpunkt aufzugeben und auf den Standpunkt der
Spekulation zu wechseln? Soll die Spekulation tatsächlich die
Vorstellung ganz und endgültig in die Form des Begriffs überführen?
Wird die Vorstellung dabei verwandelt , sodass sie sich zu der
Wahrheit, die sie eigentlich schon in sich trägt, erhebt, oder muss sie
sogar getilgt werden, um dadurch Platz für eine vorstellungslose
Wahrheit zu schaffen? Wie verhalten sich Spekulation und Vorstellung
zueinander in verschiedenen Teilen des enzyklopädischen Systems, in
der Logik und in den Sphären des subjektiven, des objektiven und des
absoluten Geistes? Ist die Vorstellung ein Schlüsselbegriff nur der
Psychologie und der Religionsphilosophie, wo sie anscheinend ihren
natürlichen Ort hat, oder des ganzen enzyklopädischen Systems? Die hier
skizzierten Fragen werden in den Beiträgen des Tagungsbandes kritisch
überprüft und auf ihre Implikationen hin durchdacht. Die Vielfalt der
dabei entstandenen Interpretationsvorschläge gibt den aktuellen Stand
der Debatte wieder. Inhaltsübersicht Kazimir Drilo: Einleitung:
Das Zusammenspiel von Spekulation und Vorstellung – Markus Gabriel:
Hegels Begriff der Vorstellung und das Form-Inhalt-Problem – Rainer
Schäfer: Von der Vorstellung zum Gedanken und zurück? Die Analyse von
Namen und Gedächtnis in Hegels Psychologie – Christian Georg Martin:
Semantische Bestimmtheit. Eine Hegelsche Perspektive – Franz Knappik:
Hegel über Vorstellung und repräsentationalen Gehalt – Gunnar Hindrichs:
Kategorienrahmen und Begriffswandel – Christoph Halbig: Vorstellung
und Denken als epistemologische und als metaphilosophische Kategorien
bei Hegel – Anton Friedrich Koch: Vorstellung und absoluter Geist – Axel
Hutter: Hegels Lehre vom absoluten Geist – Kazimir Drilo: Religiöse
Vorstellung und philosophische Erkenntnis – Jan Rohls: Christentum und
Philosophie beim späten Hegel |
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Liu, Chun-Fa Die metaphysische
Grundlage der Kontroverse um den Kraftbegriff zwischen Descartes und
Leibniz
2014. VIII, 178 Seiten. ISBN 9783161526183
fadengeheftete Broschur 74,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 9 Die Kontroversen um das wahre Wesen der Natur in der früheren Neuzeit
haben bekanntlich großen Einuss auf die spätere Entwicklung der
Naturwissenschaft. Eine der wichtigsten Debatten war der Streit um das
Kraftmaß zwischen den Leibnizianern und Cartesianern. Er wird heute
öfter als unsinnig bezeichnet, denn Kraft ist an sich ein metaphysischer
Begriff. Es gibt eigentlich kein empirisches Kriterium für eine
mathematische Formulierung. Chun-Fa Liu vertritt die Ansicht, dass jene
Uneinigkeit auf die metaphysische Theorie der Natur zurückgeführt werden
muss. Der Meinungsunterschied liegt nicht allein in der Berechnung
der Natur durch Mathematik, sondern im Verständnis des Kraftbegriffs und
damit in der metaphysischen Einsicht der Natur überhaupt. Liu
argumentiert, dass die Leibnizsche Einsicht in die Natur viel tiefer, d.
h. metaphysisch besser begründet ist, als die der Cartesianer. So
betrachtet ist die Kontroverse kein unsinniger Wortstreit, sondern ein
würdiger, metaphysisch fundierter Disput. |
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Tegtmeyer, Henning
Gott, Geist, Vernunft Prinzipien und Probleme der Natürlichen
Theologie
2013. XIII, 391 Seiten. ISBN 9783161525841
Leinen 119,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 8 Henning
Tegtmeyer plädiert für eine Erneuerung der Natürlichen Theologie als
Teildisziplin der Metaphysik und damit der Philosophie. Dass deren
Fragestellungen und Probleme unerledigte Aufgaben des Denkens sind, ist
seine Hauptthese. Kants wirkmächtige Kritik der Gottesbeweise, des
Kernstücks jeder Natürlichen Theologie, erweist sich als nicht
allgemeingültig, denn sie trifft nicht die theistischen Argumente
Anselms von Canterbury, René Descartes' und des Aquinaten. Auch
ambitionierte Versuche einer Reduktion der Theologie auf Anthropologie
bei Feuerbach und Bloch scheitern. Die theologischen Ansätze Anselms
und Descartes' einerseits, des Thomas von Aquin andererseits müssen als
in sich konsistente, aber konkurrierende Paradigmen der Natürlichen
Theologie verstanden werden. Da diese Ansätze auf unvereinbaren
methodischen Prinzipien zu beruhen scheinen, ergibt sich eine
fundamentale methodische Aporie der Natürlichen Theologie insgesamt.
Schellings Spätphilosophie wird als Beitrag zur Lösung dieses Problems
präsentiert. Am Schluss der Arbeit erörtert der Autor Folgeprobleme
einer möglichen Erneuerung der Natürlichen Theologie, zu denen neben
dem Theodizee-Problem vor allem ihr Verhältnis zur doktrinalen
Offenbarungstheologie einerseits, zur Religionsphilosophie
andererseits gehört, aber auch ihr Ort in einem pluralistischen
Religionsverständnis und ihre Stellung im interreligiösen Dialog.
Inhaltsübersicht I. Feuerbachs These Theologie als verstellte
Selbsterkenntnis des Menschen – Die Hypostasierungsthese – Spekulative
Selbsterkenntnis – Gottesund Menschenbild als philosophisches Problem
II. Die Transzendenz der Gattung Gattungsentwicklung und Transzendenz
– Das Wesen des Menschen und die Zukunft – Religion als Repression und
Utopiebewusstsein – Die Denkbarkeit des Ultimum III. Erkenntnis des
Transzendenten Einwände gegen Anselms Argument – Anselm über das Gute
– Das eine Argument – Seinsweise und Attribute des höchsten Denkbaren
IV. Selbstbewusstsein und Gotteserkenntnis Noch einmal das eine
Argument – Selbstbewusstsein – Formale Analogien zwischen
Selbstbewusstsein und Gotteserkenntnis – Gotteserkenntnis und
Welterkenntnis V. Naturerkenntnis und spekulative Theologie Kritik
des theologischen Apriorismus – Ontologie als Basis der Theologie –
Seinsordnung und Kontingenz – Probleme einer Theologie aus Ontologie
VI. Geist, Vernunft, Natur Eine Aporie – Glauben, Wissen, Spekulation
– Sein und Geist – Identität von Geist und Natur? VII. Probleme der
Natürlichen Theologie Theodizee als Problem der Natürlichen Theologie
– Religionsphilosophie und Natürliche Theologie – Die Vielfalt der
Religionen – Natürliche Theologie zwischen Philosophie und
Offenbarungstheologie |
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Wendte, Martin Die Gabe und das Gestell
Luthers Metaphysik des Abendmahls im technischen Zeitalter
2013. XVI, 516 Seiten. fadengeheftete Broschur
978-3-16-152400-4 89,00 EUR
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Collegium
Metaphysicum- CM Band 7 Die Abendmahlstheologie des späten
Luther (1525-1529) enthält ein umfassendes Wirklichkeitsverständnis, das
die Wirklichkeit als gute Gabe an den Menschen begreift. Im Abendmahl
wird die Wirklichkeit als leibliche Gabe dem Menschen erfahrbar. Martin
Wendte analysiert ausführlich Luthers Abendmahlstheologie, und die in
ihr mitgegebene, umfassende und tiefgründige Metaphysik. Die Relevanz
Luthers wird durch eine Analyse hunserer Gegenwart als technischem
Zeitalter herausgearbeitet, welche auf Heidegger beruht und aktuelle
Stimmen von Gumbrecht bis Sennett aufnimmt. So wird deutlich, dass
Luthers Verständnis der Wirklichkeit das Gegenbild zum
Wirklichkeitsverständnis des technischen Zeitalters darstellt, welches
Wirklichkeit als ein dem Menschen unbegrenzt zur Verfügung stehendes Gut
ansieht. Luthers Abendmahlstheologie kann somit in ein Denken einweisen,
welches die Totalisierungen der technischen Spätmoderne relativiert.
Zudem analysiert Wendte Luthers Metaphysik und die Überlegungen
Heideggers durch Rückgriff auf Überlegungen des Philosophen Anton
Friedrich Koch zu Wahrheit, Leib und Sprache sowie durch Rückgriff auf
Überlegungen von Hegel und Schelling zum Gottesbegriff. Dabei wird
deutlich, dass Luthers Verständnis der Welt als Gabe auch aus
philosophischer Sicht verteidigt werden kann.
Inhaltsverzeichnis siehe z. B.
WA 23,
WA 26 |
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Nonnenmacher, Burkhard Hegels
Philosophie des Absoluten Eine Untersuchung zu Hegels »Wissenschaft
der Logik« und reifem System
2013. XI, 165 Seiten.
ISBN 9783161521850 fadengeheftete Broschur 69,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 6 In der Seinslogik entwickelt
Hegel, dass das Unendliche dem Endlichen nicht abstrakt entgegengesetzt
werden kann, sondern das Endliche in sich enthalten muss, soll es nicht
selbst nur ein Endliches sein. Weder soll damit aber nur alles Endliche
im Absoluten aufgelöst werden, da das Absolute ansonsten nur noch die
Nacht wäre, in der »alle Kühe schwarz sind«, noch darf andererseits
das Endliche selbst zum Unendlichen erklärt werden. Denn damit wäre die
Differenz zwischen Endlichem und Unendlichem ebenso aufgehoben, nur
mit dem Unterschied, dass hier das Absolute noch nicht einmal mehr als
die bloße Nacht »erschiene«, sondern schlichtweg nicht mehr vorhanden
wäre. Es bliebe dann nur ein zu einem bloßen Positivismus verkommener
Pantheismus, der einer Verabsolutierung des Endlichen gleichkäme. Die
schwierige Aufgabe, die es für Hegel zu lösen gilt, ist deshalb, ein
Modell zu entwickeln, in dem das Absolute dem Endlichen weder nur
abstrakt entgegengesetzt ist noch trivial mit diesem identiziert
wird. Aussichtsreich für eine Lösung dieses Problems hielt Hegel nun
bereits früh den Versuch, das Absolute so zu entwickeln, dass an ihm
einerseits zwar momenthaft Erscheinendes und Erscheinung
unterschieden sind, andererseits dieser Unterschied aber »ebensosehr«
als aufgehoben gesetzt werden kann. Burkhard Nonnenmacher stellt
dieses wesenslogische Programm dar und zeigt, weshalb es erst
begriffslogisch umgesetzt werden kann, indem erst hier das Absolute
nicht mehr nur als blinde Notwendigkeit, sondern als freie
Selbstbestimmung entfaltet werden kann. Außerdem stellt er heraus,
warum diese Selbstbestimmung aber auch in der »absoluten Idee« noch
nicht zu einem Ende kommt, sondern allererst im System-Ganzen einen
Abschluss nden soll. |
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Martin, Christian Georg Ontologie der
Selbstbestimmung Eine operationale Rekonstruktion von Hegels
»Wissenschaft der Logik« Band 5 2012. XIII, 692 Seiten. ISBN
9783161520617 Leinen 149,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 5 Hegel versteht seine Wissenschaft der Logik zugleich als Theorie »reinen
Denkens« und als kritische Nachfolgedisziplin zur überkommenen
Metaphysik. Christian Georg Martin legt eine argumentative
Gesamtrekonstruktion von Hegels Hauptwerk vor und deutet dieses als
kritische Ontologie – als eine nach Außerkraftsetzung aller dogmatischen
Vorannahmen rein im Denken vollzogene Entfaltung begriicher
Bestimmungen, die ausdrücken, was dazu, dass überhaupt etwas ist,
notwendig gehört. Der systematische Ertrag seiner Arbeit besteht im
Nachweis, dass dazu, dass überhaupt etwas ist, ein physikalisch,
chemisch und biologisch charakterisierbares Naturkontinuum gehört, in
dem leibhaftige Selbstbestimmungszentren – Personen – hervortreten,
welche dieses Kontinuum zu einer gemeinsamen, bedeutsamen Welt
gestalten, in der Freiheit konkrete Realität hat. |
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Gottesbeweise
als Herausforderung für die moderne Vernunft Hrsg. v. Thomas
Buchheim, Friedrich Hermanni, Axel Hutter u. Christoph Schwöbel Band
4 2., unveränderte Auage 2017. XI, 630 Seiten. ISBN
9783161552151 fadengeheftete Broschur 69,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 4 Die Autoren der hier versammelten Überlegungen beleuchten auf je
eigene Weise die traditionellen und aktuellen Gottesbeweise mit dem
leitenden systematischen Erkenntnisinteresse, ein neues Verständnis von
Vernunft und Religion zu gewinnen. »[Eine mehr als bemerkenswerte]
Sammlung sehr kluger, allesamt weiterführender, den Stand der Forschung
aufnehmender Aufsätze, zu deren Vorzügen es gehört, nicht nur
rückblickend daran zu erinnern, was früher einmal gedacht wurde, sondern
die Frage nach der »Beweisbarkeit« Gottes in den Zusammenhang des
Denkens unserer Gegenwart zu stellen.« Christoph Böhr in Die
Tagespost vom 20. Dezember 2014 »Ein großes Werk mit neuen Aspekten
für eine weite Ökumene.« PV-aktuell 2013, Nr. 1, S. 9 |
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Einheit und
Vielheit als metaphysisches Problem Hrsg. v. Johannes Brachtendorf u.
Stephan Herzberg Band 3 2011. VI, 243 Seiten. ISBN
9783161510335 fadengeheftete Broschur 54,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 3 Die Metaphysik versteht sich als eine Theorie der Wirklichkeit:
Gegenüber dem, was sich etwa unseren Sinnen oder dem Alltagsverstand
als wirklich darbietet, möchte sie uns mit Gründen darüber belehren, was
es überhaupt heißt, wirklich zu sein, wie die Wirklichkeit aufgebaut
ist und was ihre grundlegenden Strukturen sind. Hierfür geht sie in
ihrer klassischen Gestalt von einem Ersten oder einem Prinzip aus.
Der vorliegende Band stellt das für eine prinzipienorientierte
Metaphysik zentrale Begriffspaar von Einheit und Vielheit in den
Mittelpunkt. Die Autoren diskutieren die Frage, ob man das Eine als
Grund und Ziel aller Dinge ansetzen muss, um die Wirklichkeit zu
verstehen, wie die henologische Tradition meint, oder ob die Realität
auf irreduzible Weise von Vielheit und Andersheit geprägt ist.
Erzeugt die Logik der Einheit bloß einen dialektischen Schein, den es
aufzulösen gilt? Nivelliert sie gar die Differenz zwischen Gott und
Welt? Oder lässt sich Einheit so verstehen, dass sie die Vielheit
rechtfertigt und begründet? Der Sache nach geht es um das Verhältnis
des Unendlichen zum Endlichen, des Absoluten zum Relativen oder der
Identität zur Differenz. Die vorliegenden Beiträge decken
Hauptstationen der Metaphysikgeschichte von Parmenides bis Lévinas ab.
Inhaltsübersicht Johannes Brachtendorf / Stephan Herzberg:
Einleitung: Die Metaphysik und das Problem von Einheit und Vielheit –
Emil Angehrn: Einheit, Ganzheit, Identität. Zur Frühgeschichte des
metaphysischen Denkens bei Parmenides – Stephan Herzberg: Pros hen-
Einheit und Analogie. Die Vielheit des Seienden und das ontologisch
Primäre bei Aristoteles und Thomas von Aquin – Jens Halfwassen:
Einheit und Vielheit bei Plotin. Das Eine als absoluter Grund der
Vielheit – Norbert Fischer: Collegium Metaphysicum Stand:
10.05.2024 Seite 14 von 15 Schöpfungslehre und Christologie in
Augustins Confessiones. Zu systematischen Grundlagen der Fragen nach
Einheit und Vielheit im Denken Augustins – Markus Enders: Deus unus
est. Meister Eckharts Metaphysik der Einheit und ihr
intellekttheoretisches Fundament – Harald Schwaetzer: Einheit und
Vielheit als Problem des Partizipationsgedankens bei Nikolaus von
Kues – Jean Greisch: Einheit und Vielheit – eine Herausforderung für die
transzendentale Dialektik – Anton Friedrich Koch: Hegel: Die Einheit
des Begriffs – Branko Klun: Ontologische Totalität und ethische
Differenz bei Lévinas – Klaus Müller: Aus der Logik der Subjektivität
zur All-Einheit. Dieter Henrichs Weg zu einer Metaphysik bewussten
Lebens |
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Nols, Carmen Zeichenhafte Wirklichkeit Realität als
Ausdruck der kommunikativen Präsenz Gottes in der Theologie George
Berkeleys 2011. IX, 305 Seiten. ISBN 9783161507939
Leinen 74,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 2 George Berkeley
(1685–1753) wird oftmals als Exot angesehen, da sein Denken in einem
strikten Immaterialismus mündet. Carmen Nols nimmt die bisher
vernachlässigte Theologie des irischen Bischofs als Ausgangspunkt und
zeigt sein Wirklichkeitsverständnis in einem neuen Licht. Die
Realität wird als ein geistiger Zeichenkosmos sichtbar, der als Medium
zur Selbstoffenbarung Gottes für den Menschen dient: Gott
kommuniziert durch visuelle Zeichen mit seinen Geschöpfen und tritt so
mit ihnen in Beziehung. Mithilfe des berühmten Diktums esse est
percipi lässt sich diese dynamische Relation beschreiben und als
permanenter Kommunikationsprozess ausbuchstabieren. Von diesem
Interpretationsansatz aus rekonstruiert die Autorin sämtliche
ontologischen und epistemologischen Bestimmungen Berkeleys und gibt
Denkanstöße für gegenwärtige philosophische und theologische
Diskurse. |
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Hermanni, Friedrich Metaphysik Versuche über letzte
Fragen
2., unveränderte Auflage 2017. VIII, 251 Seiten.
ISBN 9783161552205 fadengeheftete Broschur 29,00 € |
Collegium
Metaphysicum- CM Band 5 »Dieses Buch ist klasse! […] Es bietet
– endlich einmal – eine prolierte und engagiert vorgetragene These,
die in der angelsächsischen Diskussion ihren Weg machen wird, die es
aber verdient, auch von der deutschen Fachdiskussion aufgenommen und
gewürdigt zu werden. Es ist dabei aber auch für Studierende sehr gut
lesbar und empfehlenswert dadurch, dass es die im Themenbereich
liegenden Fragen und Diskussionsstände klar und präzise erschließt.«
Notger Slenczka in Marburger Jahrbuch Theologie 23 (2011), S. 164–175
»Der Band bietet eine gelungene Symbiose von kontinentaler und
analytischer Religionsphilosophie […], der die Stärken beider Ansätze
in einem vielschichtigen Dialog fruchtbar zu machen versucht, ohne ihren
Schwächen gegenüber unkritisch zu werden.« Paul Schroffner SJ in
Zeitschrift für Katholische Theologie 134 (2012), S. 96–98 |
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