|
Leiblichkeit |
Im theologischen Sinne wird mit der Rede vom Leib die Idee einer
individuellen Verbindung aus Person und immaterieller Seele
artikuliert, da der biologische Körper-Begriff nicht ausreicht, um
einen Träger für diese Einheit zu bestimmen. Man spricht auch vom
„beseelten Körper“. Der Leib-Begriff ist im Christentum
insbesondere bedeutend in Bezug auf den Leib Christi und den Ritus
der Heiligen Kommunion. Im Pantheismus steht er dagegen für die
bewusstseinsfähige Erscheinung eines universalen Geistes in der
Natur. Quelle: Wikipedia |
|
Hans-Martin Rieger Leiblichkeit in theologischer
Perspektive
Kohlhammer Verlag, 2019, 317 Seiten,
978-3-17-037450-8 34,00 EUR
|
Theologie und Philosophie stehen vor der Aufgabe, einen
angemessenen Begriff von Leiblichkeit wiederzugewinnen - nicht
zuletzt herausgefordert durch die Körperbezogenheit unserer
Gesellschaft und einen 'corporeal turn' in vielen
Wissenschaftsbereichen. Entscheidende Impulse zur Gewinnung einer
theologischen Perspektive verdanken sich alttestamentlichen
Vorstellungen einer leiblichen Seele und eines orientierungsfähigen
Herzens, sowie dem Grundsatz des Paulus, die Erlösung erhalte mit
dem Leib ihren Ort und ihre Gestalt in der weltlichen Wirklichkeit.
Die Untersuchung demonstriert die bedeutende Stellung der
Leiblichkeit in den Bereichen der Anthropologie, Christologie und
Gotteslehre, der Erkenntnistheorie und der Religionsphilosophie.
Eine Ethik des Leibseins und ein leibgebundenes Verständnis von
Person und Menschenwürde werden in den Blick genommen. Auch auf die
Diskussion des Leib-Seele-Problems fällt neues Licht. Die Theologie
steht dabei im Dialog mit der Leibphilosophie, der philosophischen
Anthropologie, der Körpersoziologie und der Bioethik.
Inhaltsverzeichnis /
Leseprobe
Prof. Dr. Hans-Martin Rieger ist apl. Professor für
Systematische Theologie an der Friedrich-Schiller-Universität in
Jena. |
|
Emmanuel Alloa
Leiblichkeit Geschichte und Aktualität eines Konzepts
Uni - Taschenbücher (UTB), 2019, 480 Seiten,
kartoniert, 978-3-8252-5038-6 24,99 EUR
|
Der Körper hat Konjunktur. Als ausgestellter, verfüg- und
verführbarer begegnet er uns täglich im Übermaß. Es war nur eine
Frage der Zeit, bis im Spiel der sich in den Wissenschaften einander
ablösenden turns auch ein corporeal (oder body ) turn ausgerufen
würde. Dabei bleibt im genannten turn der Gegenstand der
Untersuchung nicht selten reduziert auf das, was man im deutschen
Sprachgebrauch »Körper« nennt: ein physisches Substrat, das wie ein
Ding unter Dingen beschreibbar ist. Gegen diese Verkürzung stellt
der Begri.. des »Leibes«, spätestens seit Edmund Husserl, eine
präzise theoretische Intervention in die wissenschaftliche und
philosophische Diskussion um Körper und Körperlichkeit dar: Dem
objektiv beobachtbaren Körper, den wir haben, wird der lebendige
Leib, der wir sind, gegenüber gestellt. Diesem »Leib«, seiner
Geschichte, seinen Varianten und seinem Versprechen gehen die
Autoren der vorliegenden Beiträge nach.
Inhalt, Produktflyer |
|
Bernd Janowski / Christoph Schwöbel
Dimensionen der Leiblichkeit
Neukirchener Verlag,
2015, 120 Seiten, kartoniert, 14,5 x 22 cm 978-3-7887-2912-7
32,00 EUR
|
Theologie Interdisziplinär
Band 16 Beiträge aus
Theologie und Psychosomatischer Medizin Ebenso wie der Begriff "Seele" ist der Leibbegriff in den Natur-
und Geisteswissenschaften zu einem zentralen Thema geworden. Dabei
wurde immer deutlicher, wie sehr die Leiblichkeit des Menschen nicht
nur von medizinischer, sondern auch von ethischer und politischer
Bedeutung ist. Seit ihren jüdisch-christlichen Anfängen hat die
Theologie lebendige und perspektivenreiche Diskurse zum Thema
"Leiblichkeit" geführt. Darum geht es in den Beiträgen dieses
Bandes, der das Thema im Alten und im Neuen Testament (A. Wagner; M.
Tilly), in der Theologiegeschichte (V. Leppin), in der
Systematischen Theologie (E. Gräb-Schmidt) und in der Psychobiologie
(St. Zipfel) untersucht. |
|
Ulrich H. J. Körtner
Leib und Leben
Bioethische Erkundungen zur Leiblichkeit des Menschen
Vandenhoeck & Ruprecht, 2010, 230 Seiten, kartoniert,
978-3-525-62412-8
80,00 EUR
|
Arbeiten zur
Pastoraltheologie, Liturgik und Hymnologie Band 61
Leiblichkeit ist die Signatur
unserer menschlichen Existenz. Wir haben nicht nur einen Leib,
sondern wir sind auch Leib. Der Leib verkörpert die Einheit und
die Geschichte unseres Lebens. Es hinterlässt an und in unserem
Körper seine Spuren, und das Gesicht eines Menschen enthält in
Kurzschrift seine ganze Biographie. Leib und Leben,
Leibgeschichte und Lebensgeschichte bilden eine innere Einheit.
Sorge um Leib und Leben – so nennen wir bezeichnenderweise
unsere Sorge um uns selbst, unsere physische Existenz und unsere
Person. Die Sorge um Leib und Leben ist in besonderer Weise die
Aufgabe der Medizin und der Pflege. Leiblichkeit gehört zu den
Schlüsselbegriffen heutiger medizin- und pflegeethischer
Debatten. Eine Bioethik, die sich an den Einsichten einer
Phänomenologie der Leiblichkeit orientiert, steht allerdings vor
nicht geringen Begründungsproblemen, haben doch die klassischen
Vertreter einer Leibphänomenologie die besondere Stellung des
menschlichen Leibes als erkenntnistheoretisches und
ontologisches Problem betrachtet, nicht aber als eine Frage der
Ethik.
Mit den angesprochenen Begründungsproblemen setzt sich
Ulrich
Körtner auseinander. Seine bioethischen Erkundungen zur
Leiblichkeit des Menschen befassen sich mit der Geburtlichkeit
des Menschen, mit Krankheit, Alter und Tod. Körtner geht es
weniger um materialethische Einzelfragen als um
fundamentalethische und anthropologische Grundfragen heutiger
Bioethik, die hier aus einem theologischen Blickwinkel
diskutiert werden.
Bio- und medizinethische Themen sind heute eine wichtige
Schnittstelle zwischen Systematischer und Praktischer Theologie.
Generell wird das interdisziplinäre Gespräch zwischen Seelsorge
und Ethik seit einiger Zeit wieder intensiver als in der
Vergangenheit geführt. Auch die bioethischen Erkundungen zur
Leiblichkeit des Menschen verstehen sich als Beitrag zu diesem
Dialog. |
|
Christina Aus der Au Körper - Kulte
Theologischer Verlag Zürich, 2007, 248 Seiten, Paperback, 15 x 22,5
cm 978-3-290-17424-8 48,00 EUR
|
Christentum und Kultur
Band 6 Wahrnehmungen von
Leiblichkeit in Theologie, Religions- und Kulturwissenschaften
Aus verschiedenen Wissenschaftsperspektiven nähert sich dieses Buch
der Wahrnehmung von Leiblichkeit in Geschichte und Gegenwart.
Einleitend wird auf die unterschiedlichen Wahrnehmungsformen in der
Kulturgeschichte des Abendlandes zurückgeblickt: In manchen Epochen
dominierten Erlösungsvorstellungen, die sich mit der Hoffnung auf
Befreiung von allem Weltlichen und damit auch von der Körperlichkeit
verbanden. Zu anderen Zeiten traten Bewegungen hervor, die dem
Körperlichen in der Religion einen hohen Stellenwert zuerkannten,
sei es als Gegenstand der Erkenntnis, als deren Medium oder auch als
Metapher für religiöse und philosophische Deutungen. Weiter werden
Leibwahrnehmungen stärker in gegenwartsbezogener und systematischer
Hinsicht thematisiert: Leiblichkeit in der philosophischen Ethik, in
der Diskussion um die Konstruktion von Geschlecht, im 'neuen'
Menschenbild der Gehirnforschung, in der literarischen Anthropologie
und in der Psychosomatik. Der Körper- bzw. Leibdiskurs wird
abschliessend auch in handlungspraktische Zusammenhänge eingeordnet:
zum einen in medizinische und zum anderen in kultische. |
|
Bernhard Welte Leiblichkeit, Endlichkeit und
Unendlichkeit
Herder Verlag, 2006, 240 Seiten,
Gebunden, Schutzumschlag, 978-3-451-29203-3 50,00 EUR
|
Barnhard Welte Gesammelte Schriften I / 3 Der Band präsentiert die Grundzüge von
Weltes Anthropologie und Weltdeutung in klarer, leicht verständlicher
Sprache. Dem Aufweis der Ordnungsstrukturen menschlichen Daseins
schließen sich vielfältige, weisheitliche Hinweise an, die Antwort auf
die Frage geben, wie menschliches Leben unter diesen Bedingungen
gelingen kann. |
|
Margit Eckholt
Vernunft und Leiblichkeit bei Nikolaus Malebranche
Tyrolia, 1994, 480 Seiten, Broschur, 978-3-7022-1932-1
42,00 EUR
|
Innsbrucker Theologische Studien,
Tyrolia Band 41
Die christologische Vermittlung seines
rationalen Systems Gegen die Einstufung von Malebranche als
Cartesianer zweiter Garnitur, der sich in ontologistische „Mystik“
der Gottesschau verstieg, wird gezeigt: Malebranche blieb durchaus
dem kritischen Denken Descartes´ verpflichtet. Er hat dieses jedoch,
indem er in den Grund der Vernunft lotete, christologisch zu
begründen versucht. Denn ganzheitlich gesehen sei der Mensch
aufgrund seiner Leib-Seele-Einheit (erb)sündig verfasst und auf
Versöhnung in und durch Geschichte angewiesen; er ist nicht nur
Vernunft, sondern „inkarnierte Vernunft“, und das Versöhnungsprinzip
ist für ihn die „Raison incarée“ in Person: Jesus Christus. Von
besonderem Interesse sind die Ausführungen über die Gottesbeweise
bei Descartes und Malebranche: Frau Dr. Eckholt legt eine Lanze ein
für das recht verstandene „ontologische Argument“. |
|