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Pastoraltheologie |
Pastoraltheologie ist eine Spezialdisziplin im
Fächerkanon der christlichen Theologie. Ihre genaue Abgrenzung ist
konfessionell unterschiedlich. In der Katholischen Theologie wurde der
Begriff im 18. Jahrhundert durch Franz Stephan Rautenstrauch geprägt und
bis ins 20. Jahrhundert meist als deckungsgleich mit der gesamten
Praktischen Theologie verstanden; erst in jüngerer Zeit setzte sich auch
hier die Bezeichnung Praktische Theologie durch. In der Evangelischen
Theologie versteht man darunter seit Friedrich
Schleiermacher einen Teilbereich der Praktischen Theologie, nämlich
die Lehre von Wesen, Amt, Beruf und Rolle des
Pfarrers bzw. der Pfarrerin.
Die Pastoraltheologie sucht auf
solider lehrmäßiger Grundlage die theologische Relevanz des Glaubens für
die seelsorgliche (pastorale) Begleitung und Betreuung in den
kirchlichen Grundvollzügen von „Martyria“ (Zeugnis des Wortes),
„Diakonia“ (Dienst der Liebe, Diakonie) und „Leiturgia“
(gottesdienstliche Feier, Liturgie) fruchtbar zu machen. Dadurch sollen
insbesondere die Hirten („pastores“) zusammen mit ihren anderen
Mitarbeitern befähigt werden, „die Lösung der menschlichen Probleme im
Lichte der Offenbarung zu suchen, ihre ewige Wahrheit auf die wandelbare
Welt menschlicher Dinge anzuwenden und sie in angepasster Weise den
Menschen unserer Zeit mitzuteilen.“ (Optatam totius, Nr. 16)
Die
Pastoraltheologie braucht zur Erreichung ihres Zieles die
interdisziplinäre Zusammenarbeit, woraus sich Spezialdisziplinen
ableiten wie Pastoralanthropologie, Pastoralmedizin,
Pastoralpsychologie, Pastoralpädagogik und Pastoralsoziologie.
Literatur (Auswahl) Walter Fürst, Friedemann Merkel:
Pastoraltheologie. In: Theologische Realenzyklopädie
(TRE). Band 26, de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN
3-11-015155-3, S. 70–83. Christian Möller: Einführung in die
Praktische Theologie. Tübingen 2004. (vergriffen) Norbert Mette:
Einführung in die katholische Praktische Theologie. Darmstadt 2005.
Gerhard Rau: Pastoraltheologie. In: Religion in
Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck,
Tübingen 2003, Sp. 996–1000. Heribert Wahl (Hrsg.): Den "Sprung nach
vorn" neu wagen. Pastoraltheologie "nach" dem Konzil; Rückblicke und
Ausblicke, Würzburg 2009 (= Studien zur Theologie und Praxis der
Seelsorge, Band 80). Die größte katholische Fachzeitschrift für
Pastoral und Gemeindearbeit im deutschen Sprachraum ist der Anzeiger für
die Seelsorge, der im Freiburger Verlag Herder erscheint. Die
wichtigsten wissenschaftlichen katholischen Fachzeitschriften sind
Diakonia (im Verlag Herder) und Lebendige Seelsorge (im Echter Verlag).
Die wichtigsten evangelischen Fachzeitschriften sind
Pastoraltheologie mit
Göttinger Predigtmeditationen (PTh) und
Wege zum Menschen (WzM), beide im
Verlag Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen.
Quelle Wikipedia, 14.4.2015 |
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Lars Charbonnier
Pastoraltheologie
Kohlhammer Verlag, 2020?, 130
Seiten, Paperback, 978-3-17-034066-4 22,00 EUR
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Kompendien Praktische
Theologie Der Pfarrberuf gilt als Schlüsselberuf der
Kirche. In dieser Pastoraltheologie wird er in konzentrierter Form in
der Vielfalt seiner Wahrnehmungsdimensionen reflektiert: Welche
historischen Entwicklungen prägen das Verständnis des Pfarramtes
zwischen Beruf und Berufung? Welche Aufgaben, welche Funktionen und
welche Rollen werden theologisch verlangt und empirisch erwartet? Welche
Kompetenzen sind entscheidend? Wie sehen die Selbstwahrnehmungen ihres
Berufes heutiger Pfarrerinnen und Pfarrer aus? Und vor welchen
gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen steht der Pfarrberuf,
der in herausgehobener Weise die öffentlich sichtbare Vertretung der
Kirche in Person ist? zur Seite
Pastoraltheologie Dr.
Lars Charbonnier ist Lehrbeauftragter für Praktische Theologie mit den
Schwerpunkten Kybernetik und Poimenik an der Theologischen Fakultät der
Humboldt-Universität zu Berlin. |
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Christian Bauer
Konstellative Pastoraltheologie
Erkundungen zwischen Diskursarchiven und Praxisfeldern
Kohlhammer Verlag, 2016, 320 Seiten, kartoniert,
978-3-17-031498-6
60,00 EUR
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Praktische Theologie heute,
Band 146:
Pastoraltheologie bringt heterogene Elemente in eine
möglichst kreative Konstellation zueinander: Diskurse,
Bilder, Erzählungen, Statistiken und vieles mehr. Es
entstehen wissenschaftliche Theorieprodukte, die ihren
Rezipientinnen und Rezipienten einen diskursiven Freiraum
für Eigenes eröffnen. Dieser Prozess wird im vorliegenden
Band in unterschiedlichen Einzelstudien exemplarisch erprobt
und anhand des Konstellationsbegriffs von Theodor W. Adorno
erkenntnistheoretisch rekonstruiert: mit Umberto Eco als ein
offenes Kunstwerk, mit Michel Foucault als ein strategisches
Dispositiv und mit Bruno Latour als ein empirisches
Netzwerk. Konstellative Pastoraltheologie liefert keinen
neuen Systementwurf, sondern vielmehr methodendiskursiv
reflektierte Erkundungen. Leitend ist die selbstreflexive
Grundfrage: Was tut Pastoraltheologie eigentlich, wenn sie
pastoraltheologisch arbeitet? Der Band bietet exemplarische
Texte in einer systematischen Rahmung.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Leseprobe
Prof. Dr. Christian Bauer ist Professor für
Pastoraltheologie und Homiletik am Institut für Praktische
Theologie an der Universität Innsbruck. |
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Herbert Haslinger
Pastoraltheologie
Uni - Taschenbücher (UTB),
2015, 591 Seiten, kartoniert, 978-3-8252-8519-7 18,00 EUR
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Das Grundlagenwerk für eine Kirche von heute: Herbert Haslinger erklärt
die Begriffe und Methoden der
Pastoraltheologie. Gleichzeitig stellt er den
gesellschaftlichen Kontext pastoralen Handelns dar. Damit bietet diese
Einführung eine Basis für die Bearbeitung aller pastoraltheologischen
Fragestellungen. Grafiken, Bilder und
Quellentexte erleichtern Studenten den Einstieg in dieses Pflichtmodul
der Praktischen Theologie. |
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