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Religionen im Iran |
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Manfred Hutter Iranische Religionen
Zoroastrismus, Yezidentum, Baha'itum
De Gruyter, 2019, 234 Seiten, Broschur, 978-3-11-064971-0
24,95 EUR
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de Gruyter Studium
Die drei iranischen Religionen stehen in Wechselwirkung mit der
Gesellschaft, die – geschichtlich und gegenwärtig – nicht auf
das Staatsgebiet der heutigen Islamischen Republik Iran
beschränkt ist. Der Zoroastrismus ist im ostiranischen
Kulturraum, d.h. in zentralasiatischen Gebieten, entstanden, das
Yezidentum ist immer eng mit den kurdischen Raum verknüpft
gewesen und das Baha’itum stammt zwar aus dem persischen Milieu,
hat sich aber bereits in den ersten Jahrzehnten seiner Existenz
über den Iran Raum hinaus verbreitet.
Daher behandelt das Buch in ausgewogener Weise das
unterscheidend Eigene und das verbindend Gemeinsame der
Religionen. Dies geschieht durch einen weitgehend parallelen
Aufbau der drei Hauptkapitel, in denen die Entwicklung jeder
Religion, ihre Weltbilder und rituellen Praktiken sowie
Organisationsformen als gesellschaftliche Gruppe dargestellt
werden. Das Schlusskapitel bettet sie in den religiösen
Pluralismus und die Religionspolitik der Islamischen Republik
Iran ein. Dadurch wird das Buch für Religionshistoriker und
Theologen in gleicher Weise relevant wie für
Islamwissenschaftler, Iranisten und Politik- bzw.
Sozialwissenschaftler in Bezug auf den Nahen Osten.
Inhaltsverzeichnis |
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Monika Gronke Geschichte Irans Von der
Islamisierung bis zur Gegenwart C. H. Beck, 2016, 128 Seiten,
kartoniert, 978-3-406-48021-8 12,00 EUR
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Beck'sche Reihe Band 2321 Dieses Buch
bietet einen anschaulichen und allgemeinverständlichen Überblick über
die Geschichte Irans von der
Islamisierung im 7. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Besonderes Augenmerk
gilt den eigenständigen kulturellen, religiösen und gesellschaftlichen
Entwicklungen, durch die sich das Land von seinen Nachbarn im
islamischen Orient abhebt und ohne die auch die heutige Islamische
Republik nicht verstanden werden kann.lt;p>Kein anderes Land des
islamischen Orients hat eine ähnlich eigenständige Geschichte und Kultur
aufzuweisen wie Persien, das unter den verschiedensten Herrschern und
Dynastien seine Eigenheiten- teils aus vorislamischer Zeit- bewahren
konnte. Zu den Besonderheiten gehört auch das Bekenntnis zum
schiitischen Islam, der seit 1501 Staatsreligion ist. Im 20. Jahrhundert
entging das Land, anders als viele andere Länder des Vorderen Orients,
einer länger andauernden Beherrschung durch europäische Kolonialmächte
und konstituierte sich 1979 zur Islamischen Republik. Monika Gronke
erzählt anschaulich und lebendig die Geschichte des Landes von der
Islamisierung im 7. Jahrhundert bis zur Gegenwart und zeigt, welche
kulturellen, religiösen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die
Geschichte Irans geprägt und das kulturelle Selbstverständnis der Iraner
geformt haben.
Inhaltsverzeichnis |
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Harald Strohm Die Geburt des Monotheismus
im alten Iran Ahura Mazda und sein
Prophet Zarathushtra Fink Verlag, 2015, 400
Seiten, Hardcover, 23,3 x 15,7 cm 978-3-7705-5929-9
66,00 EUR
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Harald Strohm verbindet die Gelehrsamkeit eines Veda-Forschers mit dem
Wissen der heutigen Psychologie über die frühkindliche Entwicklung. Seit
Mircea Eliade hat niemand die archaische Religion mit solcher Präzision
und Verve dargestellt, interpretiert und zu bedenken gegeben.“ (Bernhard
Lang, Neue Zürcher Zeitung) „So lässt uns dieses
Buch aus tiefer Vergangenheit in unsere Gegenwart blicken, wo so viele
Kriege im Namen von Einzelgöttern geführt werden. Zugleich erinnert
Harald Strohms heiter gestimmte, ebenso gelehrt wie leicht geschriebene
Darstellung. an die verlorene Epoche der kindlichen fröhlichen Götter.“
(Manfred Schneider, Deutschlandfunk) „Als
Entwicklungspsychologe bringt Harald Strohm Bewegung in die
Frühgeschichte der indoiranischen Religion. Ein ganz besonderes
Verdienst ist die Reproduktion des dem frühen 8. Jahrhundert
entstammenden Wandbilds von Pandjikent (Tadjikistan).“ (Helmut Humbach,
Universität Mainz) „Strohm verfolgt die
historische Entwicklung von Varuna, dem Anführer des polytheistischen
indoiranischen Pantheons, und zeigt schlagend wie er zu Zoroasters
monotheistischer Gottheit Ahura Mazda wurde. – Ahura Mazda hat später,
zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft, prägend auf den
Monotheismus
der hebräischen Bibel und damit auf das Christentum und den Islam
gewirkt.“ (Michael Witzel, Harvard University)
Die Mehrzahl der damit befassten Iranisten und Indologen vertritt seit
langem, dass Ahura Mazda, der von Zarathushtra um etwa 1000 vor unserer
Zeitrechnung verkündete Monotheos, sich aus dem selben Gott entwickelte
wie der vedische Asura Varuna des nachbarlichen Indien. Mit weiteren,
insbesondere psychologischen Argumenten unterfüttert, erweist sich diese
'Gleichung' als einzigartige Chance, die Entstehungsgeschichte des
altiranischen Monotheismus zu rekonstruieren. Denn das eher knappe
Quellenmaterial Irans erhält dadurch Licht aus den schier
unerschöpflichen Befunden zum Varuna Altindiens.
Nicht nur die Narrenrolle Varunas im indischen Theater, auch Varunas
gefürchteter Groll, seine Gespaltenheit in hier lichte, dort finstere
Züge, seine hehren moralischen Ansprüche, seine Weltflüchtigkeit,. sein
gestörtes Verhältnis zu Frauen: Alle diese Züge haben ihr klares Pendant
im Ahura Mazda des iranischen Propheten. Und
dennoch wurde der alte Gott in Zarathushtras Offenbarungen nun ein
völlig anderer. Der einstige Sonderling in einer ansonsten illustren
polytheistischen Göttergesellschaft mutierte jetzt zum schweigenden,
transzendenten und streng richtenden Patriarchen und Autokraten. Da vom
Bösen durchsetzt und insoweit misslungen, müsse seine Schöpfung, die
jetzige Welt, dereinst mit glühendem Metall vernichtet werden – um dann
endlich und im zweiten Versuch eine neue und jetzt zur Gänze geglückte
Welt anbrechen zu lassen. – Auch die Mechanismen dieser Transformation
erschließen sich durch die Psychologie des Varunischen.
Inhaltsverzeichnis
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Leseprobe |
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Manfred Hutter Handbuch Baha'i
Geschichte - Theologie - Gesellschaftsbezug
Kohlhammer Verlag, 2009, 232 Seiten, kartoniert, 978-3-17-019421-2
22,00 EUR
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Das "Handbuch Baha'i" bietet eine Gesamtdarstellung dieser in der Mitte
des 19. Jahrhunderts im Iran entstandenen monotheistischen Religion.
Neben Entstehungsgeschichte der Religion und Lehrinhalten sind auch die
daraus resultierenden Praktiken zur Kultur- und Gesellschaftsgestaltung
ausführlich dargestellt. Das Buch behandelt Fragen der aktuellen
Verbreitungsgeschichte, geht auf die Verfolgungen der
Religionsgemeinschaft in der Islamischen Republik Iran ein, bespricht
die wichtigsten Baha'i-Stätten in Israel, die im Juli 2008 in die Liste
von Denkmälern des Weltkulturerbes aufgenommen wurden, und thematisiert
das Verhältnis der Baha'i zu anderen Religionen. Ein eigener Abschnitt
widmet sich der Entwicklung der Baha'i-Gemeinden in Deutschland,
Österreich und der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
/ Leseprobe
Prof. Dr. phil. Dr. theol. Manfred Hutter
lehrt Vergleichende Religionswissenschaft an der Universität Bonn. |
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Volkert
Haas / Heidemarie Koch
Religionen des Alten Orients
Hethiter und Iran
Vandenhoeck & Ruprecht, 2011,
310 Seiten, 23 Abb., Gebunden,
978-3-525-51695-9
85,00 EUR |
Grundrisse zum Alten
Testament Band 1,1 Die indogermanischen Hethiter sind die
Begründer eines Reiches, dessen wechselvolle Geschichte bis etwa 1200
v.Chr. währte. Die religiösen Vorstellungen sind primär einer
reichhaltigen Ritualliteratur nebst zum Teil darin integrierten Mythen
zu entnehmen. Die Rituale gehen auf lokale Kulte und Riten zurück, so
dass kein in sich geschlossenes religiöses System erkennbar ist.
Die Iraner sind erst gegen Ende des 2. Jh. v.Chr., aus Zentralasien
kommend, in das Gebiet des heutigen Iran vorgedrungen. Dort trafen sie
auf ein altes Kulturvolk, die Elamer. Diese gehören mit zu den ersten
Völkern, die Städte und Tempel gebaut haben. Im 4. Jh. v.Chr. waren sie
maßgeblich an der Entwicklung der Schrift beteiligt. Da die elamische
Sprache keinerlei Beziehungen zu einer anderen Sprache hat, ist es
allerdings sehr schwierig, die Quellen auszuwerten. In dem vorliegenden
Buch wird ein Überblick über die Götter und die religiösen Vorstellungen
der Elamer gegeben. Besonders in der Frühzeit zeigen sich Beziehungen zu
den Sumerern, doch haben die Elamer auch sehr eigene Vorstellungen von
ihrer Götterwelt. Diese haben sogar die Iraner beeinflußt, ein
indogermanisches Volk. Ihre Religion ist vor allem durch den Propheten
Zarathustra geprägt worden. In seiner Lehre treten auch Gedanken hervor,
die im Alten Testament aufgenommen worden sind, wie z.B. die
Auseinandersetzung zwischen »Gut« und »Böse« oder das »Jüngste Gericht«.
Schriftliche Belege finden sich erstmals um 500 v.Chr.
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe |
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Carsten Colpe
Iranier - Aramäer - Hebräer - Hellenen
Iranische Religionen und ihre Westbeziehungen.
Einzelstudien und Versuch einer Zusammenfassung
Mohr, 2003, 703 Seiten, Leinen, 978-3-16-147800-0 194,00
EUR
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Wissenschaftliche
Untersuchungen zum Neuen Testament (1. Reihe) WUNT 154, Leinen Je nach Standpunkt des Betrachters werden die Perser in vorchristlicher
Zeit entweder als "Glaubensretter" oder als "Barbaren" - im Sinne
von "Vollbringern grausamer Taten" - bezeichnet. Ausgehend von diesen
widersprüchlichen Perspektiven untersucht Carsten Colpe die Geschichte
des iranisch-asiatischen Territoriums vom Erkennbarwerden von
Irano-Ariern (um 1000 v. Chr.) bis zum Iranertum unter den Samaniden
(873-999). Innerhalb dieser 2000 Jahre liegt ein Schwerpunkt des Werkes
auf dem halben Jahrtausend um den Beginn unserer Zeitrechnung herum. Es
handelt sich, je nach Blickwinkel, um den Hellenismus in griechischer
oder 'vorderasiatischer' Gestalt, Israel mit Frühjudentum oder - in der
zweiten Epochenhälfte - Urchristentum und Alte Kirche/Frühbyzanz.
Carsten Colpe untersucht die wichtigsten zu dieser Zeit entstehenden
religionsübergreifenden Erscheinungen - Apokalyptik, Mysterien, Gnosis -
und stellt sie in größere Zusammenhänge, in denen ein Vergleich ihrer
Entstehungsbedingungen möglich ist. Hier haben seine wichtigsten
Resultate ihren Platz: Jüdische und iranische Apokalyptik sind
unabhängig voneinander entstanden - die Strukturparalellen sind von
übereinstimmenden antigriechischen Positionen geprägt -, auf iranischem
Territorium gibt es keine Mysterienreligionen - die Mithrasmysterien
setzen eine Kultform voraus, die es am nächsten in Kleinasien gab - und
aus der Gnosis fügt sich nur die Geschichte des
Manichäismus in jene
Kulturzone, die aber gerade im Iran behindert wurde. |
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Carol Bakhos / Rahim Shayegan
The Talumd in Its Iranian Context
Mohr Siebeck, 2009, 280
Seiten, Leinen, 978-3-16-150187-6 89,00 EUR |
Texts and Studies in Ancient
Judaism 135 "Scholars of rabbinics and Iranists are increasingly turning to the
orbit of Iranian civilization in order to explore the extent to which
the Babylonian Talmud was exposed to the theological and liturgical
discourse of the Zoroastrian religion, as well as Sasanian legal
practices. Here possibly for the first time, scholars within these
fields are brought together in concert to examine the interaction
between Jewish and Iranian cultures in terms of legal exegesis,
literature, and religious thought. The implications of this
groundbreaking effort are vastly significant for Jewish and Iranian
Studies. With contributions by: Yaakov Elman,
David Goodblatt, Geoffrey Herman, Richard Kalmin, Maria Macuch, Jason
Sion Mokhtarian, Shai Secunda, Shaul Shaked, Prods Oktor Skjærvø, Yuhan
Sohrab-Dinshaw Vevaina |
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