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August Hermann Francke |
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zur Reihe Texte zur Geschichte des
Pietismus siehe auch:
Johann Jakob Rambach |
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Markus Matthias Lebensläufe August Hermann Franckes
Evangelisches Verlagshaus, 2016, 194 Seiten,
kartoniert, 12 x 19 cm 978-3-374-04530-3 14,80 EUR
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Edition Pietismustexte
Band 9
August Hermann
Francke (1663-1727) gehört zu den wirkungsmächtigsten Gestalten des
deutschen Pietismus. Wie kein anderer hat Francke pietistische
Lebensformen entwickelt, die kulturprägend geworden sind. Die hier
vorgelegten Lebensläufe bieten ein Bild von Franckes Persönlichkeit.
Dabei steht der von ihm selbst verfasste Lebenslauf dem Lebensbild
gegenüber, das die Erben und Schüler Franckes nach seinem Tod von ihm
entworfen haben. |
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Wolfgang Breul
Generalreform
August Hermann Franckes Universalprojekt und die pietistische
Neuordnung in der Grafschaft Waldeck
Vandenhoeck & Ruprecht, 2019, 448 Seiten, Gebunden,
978-3-525-55840-9
79,99 EUR |
Arbeiten zur Geschichte des
Pietismus (Vandenhoeck & Ruprecht) Band 58 August Hermann Francke (1663–1727) sah die von ihm gegründeten
Anstalten in Glaucha bei Halle als Ausgangspunkt einer umfassenden
weltweiten Reform göttlichen Ursprungs. Wolfgang Breul analysiert
das Franckesche Reformprogramm auf dem Hintergrund der politischen
und kirchlichen Zusammenhänge in Brandenburg-Preußen und mit Blick
auf die prägenden theologischen Ideen und Traditionen. Pädagogisches
und organisatorisches Geschick, die Einbindung in ein pietistisches
Netzwerk und eine effiziente Publizistik verhalfen dem Franckeschen
Konzept einer Generalreform zu einer enormen Ausstrahlung.
Die Studie widmet sich in einem zweiten umfangreicheren Teil der
bislang noch kaum untersuchten Wirkungsgeschichte der Franckeschen
Reform am Beispiel der Grafschaft Waldeck in Hessen. Unter der
Führung des frommen Regierungsrats Otto Heinrich Becker und mit
Unterstützung des pietistisch geprägten Grafenhauses wurde in
paradigmatischer Weise versucht, eine umfassende Reform nach den
Franckeschen Grundsätzen durchzuführen. Die Analyse der Maßnahmen in
Kirche, Schule und Sozialwesen zeigt, dass die pietistische
Neuordnung ein beachtliches kirchliches, pädagogisches, karitatives
und nicht zuletzt administratives Modernisierungspotential an den
Tag legen konnte. Anders als in Brandenburg-Preußen gelang es ihr
aber nicht, sich eine tragfähige soziale Basis zu verschaffen. Trotz
großem Engagements der Beteiligten und beachtlichem innovativen
Potential kam die Reform nach einem Wechsel in der Führung des
Grafenhauses zum Erliegen. |
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Philipp Jakob Spener
Briefwechsel mit August Hermann Francke
1689-1704
Mohr Siebeck, 2006, 900 Seiten, Leinen,
978-3-16-148855-9
249,00 EUR
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Der Briefwechsel zwischen
Philipp Jakob Spener und
August Hermann Francke ist
nicht nur eine zentrale Quelle für die Etablierung des hallischen
Pietismus und für die Gründung der Universität Halle. Die in der
Kommentierung zusammengetragenen Informationen machen deutlich, dass
schon die frühen Hallenser Aktivitäten Franckes nicht denkbar waren ohne
das oft spannungsreiche Zusammenspiel von pietistischen Reformvorhaben
und brandenburg-preußischer Politik. Auf der Basis der Edition lässt
sich zudem theologiegeschichtlich konkretisieren, wie sich die
Spenersche "Hoffnung besserer Zeiten" bei Francke mit innerweltlichem
Realismus verband und zu "Projekten" formte, die die Realität auf eine
Utopie hin zu überwinden suchten. Der Briefwechsel macht
anthropologische und soziologische Konstellationen deutlich, die für die
Frage, was theologie- und geistesgeschichtlich als 'Pietismus'
bezeichnet werden kann, generell aufschlussreich sind. |
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Reiner Andreas Neuschäfer August Hermann
Francke. Einer, der Menschen prägte
Down zo Eaith,
2014, 32 Seiten, 10 x 10 cm 978-3-86270-809-3 2,80 EUR
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Francke sah Nöte und reagierte umfassend darauf. Mit seinen
Stiftungen verwirklichte er neue soziale Ideen und investierte in
ganzheitliche Bildung.
Glaube wie ein Senfkorn gilt mehr als
hundert Säcke voll Gelehrsamkeit. -
August Hermann Francke
August Hermann Francke nahm die Nöte
seiner Mitmenschen in den Blick und reagierte darauf. Indem er Menschen
umfassend förderte, wollte er das Gesicht der Welt verändern. Mit seinen
Schriften, Schulen und Stiftungen verwirklichte er dazu neue soziale
Ideen. Dabei prägte er andere mit seiner Leidenschaft für einen Glauben,
der Menschen und die Welt verändern kann.
Lass dich von Franckes
Mut und Menschenliebe inspirieren.
99
Weltveränderer Band 13
Leseprobe als
PDF |
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Erhard Peschke Die
Theologie August Hermann Franckes Ein Beitrag zu Struktur
und prägenden Ideen der Gedankenwelt einer der zentralen Gestalten des
Pietismus LInea Verlag, 40 Seiten, Softcover, 978-3-939075-14-1
6,95 EUR
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In dem vorliegenden Beitrag zeigt Peschke Züge
der Theologie Franckes anhand verschiedener Begriffe und prägender Ideen
dieser bis heute nachwirkenden Persönlichkeit auf. Ein bedenkenswerter
und zu weiterem Studium anregender Aufsatz über die Wurzeln des
Pietismus –- der nach der Reformation wichtigsten Erneuerungsbewegung
der Kirche. (Weitere Informationen gibt es auf der Seite
Verlagsprogramm) Der
Pietismus – die zweite große Erneuerungsbewegung
in der Kirche nach der Reformation – hatte das Ziel die in der
lutherischen Orthodoxie erstarrende Kirche neu zu belegen und die
Reformation weiterzuführen. Neben der bereits erreichten Reformation der
Lehre muss das Leben reformiert werden. Glaube darf nicht nur
theoretisches Wissen sein, sondern muss sich im Leben auswirken und muss
das Leben verändern. Der lutherische Pietismus ist vor allem auf
Philipp Jakob Speners Programmschrift “Pia
Desideria” und auf seine Eröffnung eines Gesprächskreises in
Frankfurt, dem “Collegium Pietatis” zurückzuführen. In der “Pia
Desideria” ruft Spener die Christen bzw. die Kirche auf, dem Wort Gottes
mehr Raum zu geben und das praktische Leben von ihm bestimmen zu lassen.
Der entscheidende Durchbruch des Pietismus in der lutherischen Kirche
gelang jedoch nicht Spener
sondern seinem Schüler und Freund August Hermann Francke, der den
hallischen Pietismus formte und durchsetzte. Als Professor der
Theologie an der neugegründeten Universität in Halle und als Gründer der
halleschen Anstalten mit dem Waisenhaus und der Buchhandlung prägte
Francke Generationen von Theologen und Erziehern und gab der
lutherischen Kirche ein Beispiel für einen Glauben, der sich für die Not
praktisch einsetzt und der die Welt verändern will. In Halle erwies sich
der Pietismus als starke soziale Kraft, die aus dem Glauben die
Gesellschaft mit positiven Werten prägt. Mit seinen Schulen hat Francke
das Bildungsprivileg der oberen Stände durchbrochen. Inhaltlich wurde
von Francke der Realienunterricht eingeführt, da auch praktische Dinge
zu lernen sind – denn ein Christ soll “zu allem guten Werk geschickt”
sein, woraus später die Realschulen entstanden sind. Als
John Charles Wesley, der
Begründer der methodistischen Bewegung, Halle besuchte, und Gotthilf
August Francke, den Sohn August Hermann Franckes, kennengelernt hatte
und vor den beeindruckenden Gebäuden des Waisenhauses stand fasste er
seinen Eindruck in die Worte zusammen: “Alle Dinge sind möglich dem, der
da glaubt.” Aus vielen Ländern Europas und aus allen Gegenden
Deutschlands kamen Theologiestudenten nach Halle und brachten den
Pietismus zurück in ihre Heimat. Franckes Vorbild folgend wurden viele
Waisenhäuser und ähnliche Institutionen gegründet, die wiederum zu
Zentren eines diakonischen Glaubens wurden. Ein Höhepunkt der
Wirksamkeit Franckes war seine siebenmonatige Süddeutschland-Reise im
Jahr 1717. Die Reise glich einem Triumphzug. In Wetzlar predigte er im
Dom, in Frankfurt blieb er für 8 Tage. Höhepunkt der Reise war der
Aufenthalt in Württemberg. Er machte u.a. in Schwäbisch Hall, Stuttgart,
Tübingen, Denkendorf, Biberach und Ulm Station. In Stuttgart war die
Stiftskirche gefüllt bis auf den letzten Platz, die Leute standen bis
hinaus auf die Straße, in Ulm reichten die 6000 Sitzplätze im Münster
nicht aus um die Menge von 7-8000 Menschen zu fassen. Francke predigte
oft 2 Stunden lang. Und nach den Gottesdiensten blieben die Menschen in
den Kirchen sitzen um ihm weiter zuzuhören.
Johann Albrecht Bengel
urteilte über diese Reise: “Er hat einen herrlichen Segen über das Land
(Württemberg) erteilt.” Über Augsburg, Ansbach und Nürnberg ging die
Reise noch durch Franken und dann wieder Halle zu.
Erhard
Peschke, Professor für Kirchengeschichte, der den Vorsitz der Sektion
Ost der Historischen Komission zur Erforschung des Pietismus innehatte,
forschte lange Jahre an der Universität Halle über August Hermann
Francke und den halleschen Pietismus. Neben der Herausgabe von
Quellenschriften Franckes wertete er dessen Theologie, die die
Erneuerungsbewegung des Pietismus maßgeblich geprägt hat, aus. |
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