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Literatur John und Charles Wesley /
Biographie John
Wesley / Biographie
Charles Wesley / zur Seite Freikirchen |
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Patrick Philipp Streiff John Wesley: Theologie in
Predigten
Evangelisches Verlagshaus, 2019, 204
Seiten, Paperback, 978-3-374-06015-3 38,00 EUR
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Reutlinger Beiträge zur Theologie / Reutlinger Theologische Studien Band 1 Wer
John Wesleys Theologie kennen lernen will,
muss seine Predigten lesen. Wesley hat keine Dogmatik geschrieben,
wohl aber Gelegenheitsschriften, Tagebücher und Briefe. Doch er hat
die methodistische Erneuerungsbewegung wesentlich durch seine
Predigten geprägt. In der modernen Ausgabe seiner Werke sind 151
Predigten veröffentlicht, die von 1725 bis 1791 reichen.
Der
sorgfältig gearbeitete Band verfolgt die Entwicklung von Wesleys
Predigten über die Jahrzehnte. Er zeigt auf, wo die Konstanten zu
finden sind und wo sich das Verständnis des Evangeliums
weiterentwickelt. Dabei kommt er zu überraschenden Aussagen, vor
allem in Blick auf die Predigten des älteren Wesley. Der Band lässt
Wesley selber zu Wort kommen. Vieles ist zum ersten Mal in deutscher
Sprache zu lesen und ermöglicht damit, Wesleys Theologie anhand
seiner Predigten eigenständig zu entdecken.
Leseprobe |
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John Wesley Über allem die Liebe
Ein Brevier Edition Ruprecht, 2013, 464 Seiten,
Softcover, 978-3-8469-0143-4 22,00 EUR
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John Wesley (1703-1791), der Begründer der methodistischen Bewegung,
gilt als eine der wichtigsten Gestalten der neueren
Kirchengeschichte. Das John Wesley Brevier macht es möglich, diesen
großen Evangelisten, Theologen und Sozialreformer für sich zu
entdecken. Hier begegnet uns ein lebendiger Prediger, dessen
pointierte Gedanken auch heute noch von einer überraschenden
Aktualität sind. In großer geistlicher Tiefe wird das zentrale Thema
John Wesley immer neu entfaltet: Glaube, der in der Liebe tätig ist.
Viele Texte aus Predigten, Tagebüchern und Briefen sind hier zum
ersten Mal übersetzt. Die kurzen Abschnitte bieten geistliche
Nahrung für jeden Tag des Jahres. Da ein Register am Schluss die
gesammelten Texte thematisch erschließt, kann der Band zugleich auch
als ein Lexikon wichtiger Wesley-Zitate genutzt werden.»Warum liebe
ich dieses Wesley-Brevier? Ich liebe es, weil es mir fremd ist.«
Fulbert Steffensky im Geleitwort
Blick ins Buch |
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Best, Gary
Charles Wesley (1707-1788)
Eine Biographie
Edition Ruprecht 2008, Hardcover, 400 Seiten,
978-3-7675-3053-9
19,00 EUR |
CharIes Wesley - »ein Mensch der
Freundschaft« - ist gemeinsam mit seinem älteren Bruder
John Begründer der weltweiten methodistischen Bewegung
und Kirche. Seine lieder verbinden die christlichen
Konfessionen und wurden in viele Sprachen übersetzt.
Diese sozialgeschichtliche Biografie füllt eine wichtige
Forschungslücke, sie würdigt neben der Lebensgeschichte
auch den Einfluss von CharIes Wesley auf Kirchen- und
Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts.
Gary Best leitet die von den Wesley-Brüdern gegründete
Kingswood School in Bath/England.
Inhaltsverzeichnis |
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Heitzenrater, Richard P.
John Wesley und der frühe Methodismus
Edition Ruprecht, 408 Seiten, Paperback,
978-3-7675-7076-4
26,90 EUR
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Dieses Standardwerk, das bereits
in sechs Sprachen übersetzt wurde, führt in die
Entstehung und Geschichte des Methodismus in England
und Nordamerika ein und beleuchtet den Beitrag der
Bewegung zur Geschichte der Frühen Neuzeit, außerdem
die vielfältigen und internationalen Kontakte der
Brüder John Wesley und CharIes Wesley - z.B. den
prägenden Einfluss des Gedankenguts von
August Hermann
Francke und den Herrnhutern, aber auch die Abgrenzung der
methodistischen Bewegung davon. |
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Wesley, Charles
Die Predigten
Deutsche Auswahlausgabe
Edition Ruprecht, 2007, 144 Seiten, Hardcover,
978-3-7675-7091-7
21,90 EUR
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Diese Ausgabe der Predigten von
CharIes Wesley enthält erstmals in deutscher Sprache die
wichtigsten Predigten des überwiegend als Liederdichter
bekannten Mitbegründers der weltweiten methodistischen
Bewegung und Kirche. Ein historischer Essay führt in das
Leben von CharIes Wesley und in seine Tätigkeit als
Prediger ein, die häufig im Schatten seines Bruders John
Wesley stand. Die Illustrationen zeigen wichtige Szenen,
Personen und Gebäude der Entstehungszeit. |
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Dennis Schönberger Gemeinschaft mit
Christus Eine komparative Untersuchung der
Heiligungskonzeptionen Johannes Calvins, John Wesleys und Karl
Barths Neukirchener Verlag, 2014, 320 Seiten, kartoniert,
14,5 x 22 cm 978-3-7887-2787-1 55,00 EUR
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Forschungen zur Reformierten Theologie
Band 2: Der Titel "Gemeinschaft mit Christus" ist für das
Thema "Heiligung" bewusst gewählt worden, denn im Mittelpunkt
steht die Frage, wie die Beziehung zwischen Jesus Christus und
den Christen dauerhaft gestaltet wird und inwiefern diese
Beziehung einer neuen Schöpfung (2Kor
5,17) entspricht. Die vorliegende Studie untersucht dazu
die Heiligungsvorstellungen Johannes
Calvins, John Wesleys und
Karl Barths und rekonstruiert in
einem Neuansatz das evangelische Verständnis einer Lehre von der
Heiligung von seinen biblisch-theologischen Ursprüngen her. |
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Friedemann Burkhardt Erneuerung der
Kirche Impulse von Martin Luther und John Wesley
für die Gemeindeentwicklung Evangelisches Verlagshaus, 2019,
240 Seiten, Paperback, 15,5 x 23 cm 978-3-374-05782-5
38,00 EUR
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In aktuellen
Kirchenreformbemühungen wird auf Luthers Konzept von
Gemeinde und seine Rezeption im Pietismus verwiesen. Unbeachtet
blieb bisher die angelsächsische Wirkungsgeschichte. Das Buch
untersucht Luthers Vorstellung von Gemeinde, Gottesdienst und
Gemeinschaft mit Wesleys Gemeinschaftsmodell und liefert neue
Impulse für die Gemeindeentwicklung in der Gegenwart. Dabei
kommt es zu einer zweifachen Begegnung zwischen
kontinentaleuropäischem und angelsächsischem Protestantismus:
zum einen in ökumenischer Hinsicht durch gemeinsame Grundsätze
kirchlicher Erneuerung bei Luther und
Wesley, zum anderen im Dialog zwischen Kirchentheorien der
deutschsprachigen akademischen Tradition mit einer
Kirchentheorie der Emerging-Church-Bewegung zu Fragen
kirchlicher Reformen in der Postmoderne. |
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Alfred Salomon Der Rauhreiter Gottes
Die Geschichte John Wesleys Christliche Verlagsanstalt,
1959, 96 Seiten, Gebunden, Schutzumschlag, 3,00 EUR
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Helden des Glaubens 3
Das Leben John Wesleys war so reich und
gesegnet, daß es jeden jugendlichen Leser durch seine bunte Fülle
begeisternd in Bann schlägt. Die äußerlich ärmliche und innerlich so
reiche Kindheit im elterlichen Pfarrhaus, wo der kleine John unter zehn
Geschwistern heranwuchs, die Studentenjahre in Oxford, die
abenteuerliche Seereise nach Amerika' wo Wesley den Indianern die frohe
Botschaft bringen wollte, die Besuche bei den Herrnhuter Brüdern in
Deutschland -, dies alles ersteht in farbigen Bildern vor uns. Nach
England zurückgekehrt, gründete Wesley, unermüdlich reisend und
predigend, oft verfolgt und nur durch seinen kühlen Mut gerettet,
überall die (Methodisten)- Gemeinschaften. Bis ins hohe Alter rüstig,
schuf er so eine junge, lebendige Kirche, die heute in allen Teilen der
Welt vorbildlich wirkt und missioniert. |
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John Pollock John Wesley und die Große
Erweckung in England Christliche Literatur Verbreitung, 2017, 352
Seiten, Gebunden, 13,5x20,5 cm 978-3-86699-359-4 |
Er war zwar klein von Gestalt, aber seine Energie und sein
Tatendrang waren schier unerschöpflich. Unzähligen Menschen auf den
Straßen und Marktplätzen Englands verkündigte er das Evangelium: John
Wesley (1703 – 1791). Die »Große Erweckung« in England, deren
Werkzeuge vor allem John Wesley und George Whitefield waren, hat sowohl
das geistliche wie auch das moralische und soziale Leben Englands im 18.
Jahrhundert enorm verändert. Selbst Historiker urteilen, dass England
dadurch eine Revolution wie die in Frankreich erspart geblieben ist. Die
Hingabe dieses Mannes, seine Liebe zu Jesus Christus und zu den
Verlorenen, sein Umgang mit Zeit und Geld, der rastlose Einsatz für die
Armen und Benachteiligten der Gesellschaft, die sich selbst nicht
schonende Aufrichtigkeit, seine Bereitschaft, zu jeder Zeit und auch in
lebensgefährlichen Situationen das Evangelium zu predigen, sind so
vorbildlich, dass man seine Schwächen gerne mit dem Mantel der Liebe
zudeckt. John Pollock – bekannt als Autor historischer Biografien –
hat ein hervorragendes Porträt dieses außergewöhnlichen Mannes
gezeichnet. Gute Biografien wie diese erweitern den Horizont, bieten
zeitlos gültige Maßstäbe, an denen man sich messen kann, demütigen und
ermutigen zugleich und helfen mit, auch gegenwärtige theologische
Entwicklungen und Auseinandersetzungen selbstkritisch zu beurteilen. |
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Rebecca Lamar Harmon
Susanna
Mutter der Wesleys. Ein Lebensbild.
Christliche Verlagsanstalt, 1972, 116 Seiten, 9 Abbildungen,
Literaturverz., Leinen,
3-7673-3210-8
vergriffen, nicht mehr lieferbar |
Aus dem Amerikanischen. Deutsche
Bearbeitung von Julius Roessle.
Susanna Wesley lebt in diesem Buch nicht nur als Gattin, Mutter und
Erzieherin ihrer Kinder, sondern als eine Persönlichkeit, deren ganzes
Wesen entscheidenden Einfluß auf ihre Zeit und ihre Umwelt nahm. Von
tiefem Glauben erfüllt, war sie auch im religiösen und sittlichen Sinn
die Mutter des Methodismus, der großen englischen Erweckungsbewegung,
der seinen Ursprung in der Küche des Pfarrhauses von Epworth nahm. In
dieser Küche unterrichtete Susanna ihre Kinder und erzog sie zur
Ehrfurcht vor Gott und Gottes Wort. Und dort hielt sie die berühmten
Versammlungsstunden für ihre Hausgenossen und alle, die daran teilnehmen
wollten. Damals schon werden ihre später so bedeutenden Söhne John und
Charles etwas geahnt haben von dem Geheimnis und der Bedeutung des
allgemeinen Priestertums aller Gläubigen.
Hier ist die Geschichte von dem starken Einfluß einer Frau auf ihr Heim
- ein Einfluß, der bis auf den heutigen Tag überall in der Welt noch zu
spüren ist. |
John Wesley |
Charles
Wesley (* 18. Dezember 1707 in Epworth, North
Lincolnshire; 29. März 1788 in London) war neben
seinem Bruder John Wesley und George Whitefield einer der
drei Begründer der methodistischen Bewegung.
Wie sein Bruder John, studierte auch er Theologie und
wurde anglikanischer Priester. Nach einem
Bekehrungserlebnis 1737 begannen die Brüder, in ganz
Großbritannien zu predigen.
Charles war ein begabter Prediger, aber sein besonderer
Beitrag zur Entwicklung des Methodismus waren seine
Gedichte, in denen er die methodistische Theologie,
Bibeltexte und Gebete in eine leicht fassbare und
einprägsame Form brachte. Sein Bruder John wurde von den
Leuten geachtet, ja fast gefürchtet; Charles hingegen
hat man geliebt. John war der Kopf und Organisator der
methodistischen Bewegung, Charles aber brachte die Liebe
und die Herzlichkeit in das Miteinander. Er hat über
6000 Gedichte geschrieben. Viele von Ihnen wurden als
Lieder bekannt. Einige gehören noch heute zu den
bekanntesten "Klassikern" der
englischsprachigen Kirchenlieder aller Konfessionen. Auch
die weitere Entwicklung des Kirchenliedes im englischen
Kulturraum und den späteren USA wurde durch Wesleys
Texte wesentlich beeinflusst.
Lieder (Auswahl)
Christ, der Herr, ist auferstanden (Christ, the lord is
risen today)
Freut euch! Der Herr ist nah
Hilf uns einander helfen, Herr (Help us to help each
other)
Hört die Engelchöre singen (Hark! The herald angels
sing)
Jesus, Heiland meiner Seele (Jesus, lover of my soul)
Kann es denn sein, dass Gott mir gibt (And can it be,
that i should gain)
Komm, Du langersehnter Jesus (Come, thou long expected
Jesus)
Liebe, komm herab zur Erde (Love divine, all loves
excelling)
Mein Mund besinge tausendfach (Oh, for a thousand tongues
to sing)
Mit Jauchzen freuet euch (Rejoice! The Lord is king) |
Charles
Wesley |
John
Wesley wurde am 17. Juni 1703 in Epworth in
Lincolnshire geboren, als fünfzehntes von neunzehn
Kindern ( 2. März 1791). Sein Vater, Samuel
Wesley, kam aus einer anglikanischen Pfarrerdynastie.
Seine Mutter, Susanna Wesley geb. Annesley, die
"Mutter des Methodismus", war die Tochter eines
puritanischen Pfarrers und eine für ihre Zeit
ungewöhnlich gebildete, fromme Frau. Mit dreizehn Jahren
befasste sie sich intensiv mit den kirchlichen und
dogmatischen Kontroversen ihrer Zeit, entschloss sich
selbständig, der anglikanischen Kirche beizutreten und
setzte bei ihrem Vater durch, dass sie in der
Anglikanischen Kirche konfirmiert wurde.
Susanna Wesley kümmerte sich intensiv um die Erziehung
ihrer Kinder: Die Kinder lernten das Vaterunser, sobald
sie reden konnten. Mit fünf Jahren lernten sie lesen und
begannen in der Folge den Tag immer mit einem Kapitel der
Bibel und einem Psalm, dann folgte Grammatik, Mathematik,
Geschichte, Geographie, Autoren wie John Milton und
William Shakespeare, alles nach einer von Susanna Wesley
entwickelten Lernmethode. Die Mädchen bekamen den
gleichen Unterricht wie die Jungen, und eine Schwester
von John konnte mit acht Jahren bereits im griechischen
Neuen Testament lesen. Daneben achtete die Mutter sehr
auf Disziplin und anständiges Benehmen.
Mit fünf Jahren wurde John im letzten Moment aus dem
brennenden Elternhaus gerettet, ein Erlebnis, das ihm bis
ins Alter in lebhafter Erinnerung blieb.
In Oxford gründete sein Bruder Charles 1726 mit zwei
Mitstudenten den "Holy Club", in dem sie sich
zum Bibelstudium und vertieften geistlichen Leben
zusammenfanden. Nachdem John sich ihnen angeschlossen
hatte, wurde er sehr schnell der Leiter und Organisator
der Gruppe. Sie studierten täglich drei Stunden das Neue
Testament, fasteten zweimal wöchentlich, besuchten
Gefangene, Kranke und Arme und spendeten alles Geld, das
sie nicht unbedingt zum Lebensunterhalt brauchten. Die
Gruppe, wegen ihres methodisch geführten
Gemeinschaftslebens spöttisch "Methodisten"
genannt, vergrößerte sich, und 1735 trat ihr auch
George Whitefield bei.
1728 erhielt John die Priesterweihe und wirkte als Dozent
am Lincoln College der Universität Oxford.
1735 ging er mit seinem Bruder für zwei Jahre als
Missionar nach Georgia. Auf der Überfahrt nach Amerika
schloss er sich einer Gruppe der Herrnhuter
Brüdergemeine um Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf an
und war beeindruckt, als diese, Männer, Frauen und
Kinder während eines fürchterlichen Seesturms ruhig
ihre Psalmen sangen, während die Engländer auf dem
Schiff in Panik gerieten.
Zurück in England, hatte erst Charles und wenige Wochen
später auch John ein Bekehrungserlebnis, das sie von
einem unbefriedigten kirchlich-dogmatischen Christentum
zur vollen Heilsgewissheit kommen ließ. Beide nahmen an,
dass der heilige Geist von ihrer Seele Besitz ergriffen
hätte. Bei John war der Auslöser Luthers Einführung
zum Römerbrief.
Nach einem Besuch in Herrnhut entwickelte er eine
intensive evangelistische Tätigkeit, beginnend als
Open-Air-Prediger in Kingswood und Bristol, wo er den
Bergarbeitern vor ihren Kohleminen predigte. Aus seinen
peinlich genau geführten Tagebüchern ist ersichtlich,
dass er unermüdlich von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf
ritt und täglich vier bis fünf Predigten hielt. Dies
blieb so bis zu seinem Tod er soll insgesamt
40.000 Predigten gehalten haben, oft vor Tausenden von
Zuhörern. Der Inhalt war: Buße, Sündenvergebung,
Heilsgewissheit, Wiedergeburt unter Betonung von Christi
Heilstat.
John Wesley war nicht nur Prediger und Theologe, sondern
auch ein begabter Organisator: Er fasste die Leute, die
nach seinen Predigten ihr Leben ändern wollten, in
kleinen Gruppen (Klassen) zusammen, die sich durch
Bibelstudium, Einzelseelsorge und gegenseitige
Rechenschaftspflicht bei der Stange hielten, er ernannte
Laienprediger und organisierte jährliche Konferenzen, um
sich über den Methodismus in Theorie und Praxis
auszutauschen.
Von Anfang an hatte er auch eine ausgeprägte Neigung zur
sozial-diakonischen Tätigkeit. Er kämpfte für Reformen
im Gefängniswesen und für die Abschaffung der
Sklaverei. Er richtete Volksbibliotheken ein und sammelte
Geld zum Aufbau von vorbildlichen Schulen. Er richtete
Darlehenskassen zur Selbsthilfe ein. Er kümmerte sich
ferner um die Volksgesundheit, indem er eine Poliklinik
und Armenapotheken gründete, Bücher über Volksmedizin
verfasste und angeregt durch Benjamin Franklins
"electric treatment machine" die
Elektrotherapie mittels "electric shock
machines" zur Heilung diverser Krankheiten, vor
allem zur Behandlung nervöser Störungen, einführte
(vgl. John Wesley: The Desideratum, or Electricity made
Plain and Useful, London 1760). Er hielt Elektrizität
für die "Seele des Universums", für eine Art
Feuer, das das Blut im menschlichen Körper in Wallung
bringt interessant insofern, als ja auch die
direkte Einwirkung des heiligen Geistes auf die
menschliche Seele ein zentraler Aspekt seiner Lehre war.
Weiter glaubte er, wie viele seiner Zeitgenossen, fest an
Gespenster, stellte sie auf die gleiche Stufe wie Engel
und sah im Geisterglauben einen Beleg dafür, dass die
menschliche Seele unsterblich sei. In seinen Tagebüchern
berichtet er von Geistererscheinungen und Wundern, die er
und seine Anhänger erlebt haben. Sein
unerschütterlicher Glaube an derartige Erscheinungen
rührt von Erlebnissen in seinem Vaterhaus her, in dem
angeblich der Poltergeist Old Jeffery sein Unwesen trieb.
Als Zwanzigjähriger berichtet er in einem Brief an seine
Mutter von einem Haus, das von Gespenstern heimgesucht
wurde. Ein weiterer Geist soll einer gewissen Mrs.
Barnesley zu jenem Zeitpunkt auf freiem Felde erschienen
sein, als ihre Mutter starb. Angesichts der rein
materialistischen Weltanschauung, die sich in weiten
Kreisen bis hinein in die Kirche von England ausgebreitet
hatte, sah Wesley in solchen Erscheinungen ein wichtiges
Argument gegen den Deismus und den Atheismus. In diesem
Zusammenhang konnte er sogar schreiben, dass ein Leugnen
von Hexerei einem Leugnen der biblischen Wahrheiten
gleichkäme (Tagebuch, 25. 5. 1768): "giving up
witchcraft is, in effect, giving up the Bible".
Wesley glaubte fest an göttliche Führung. In seinen
jüngeren Jahren ließ er bei zahlreichen wichtigen
Entscheidungen, die zu treffen waren, nach biblischem
Vorbild das Los entscheiden, was zu tun sei, um so die
Entscheidung Gottes Willen zu überlassen. Auch schlug er
zu Beginn seiner Predigten oft die Bibel zufällig
irgendwo auf, weil er überzeugt war, Gott weise ihm so
die Stelle an, über die es am jeweiligen Tag zu predigen
galt. Wesley orientierte sich hierbei an der Herrnhuter
Praxis, für jeden Tag einen Bibelspruch auszulosen, der
für den jeweiligen Tag als religiöse Leitlinie galt.
In seinen späteren, reiferen Jahren distanzierte sich
Wesley allerdings ausdrücklich von schwärmerischen
Auffassungen und verwies insbesondere auf die Bibel:
"Verlass dich nicht auf Visionen oder Träume, auf
plötzliche Eingebungen oder starke Gemütsbewegungen
irgendeiner Art! Bedenke: Nicht durch solche Dinge sollst
du 'Gottes Wille' bei bestimmten Gelegenheiten erkennen,
sondern durch Anwendung der klaren biblischen Regel
mithilfe der Erfahrung und der Vernunft und unter dem
ständigen Beistand des Geistes Gottes!" (aus seiner
Lehrpredigt "Das Wesen der Schwärmerei" von
1750)
Seine Sozialwerke finanzierte er aus dem Erlös seiner
Schriften, während er selbst sehr sparsam lebte.
Er starb am 2. März 1791 in London.
John Wesley hat keine systematische Theologie
hinterlassen, und noch weniger seine Anhänger auf eine
Sonderlehre verpflichtet, aber er hat deutliche
theologische Akzente gesetzt, die bis heute für die
methodistischen Kirchen wesentlich sind.
John Wesley vertrat entschieden das Konzept der
allgemeinen Gnade Gottes im Gegensatz zur calvinistischen
Lehre von der doppelten Prädestination dieser
Punkt war es auch, der John Wesley und George Whitefield,
theologisch trennte, obwohl sie sich menschlich Zeit
ihres Lebens die größte Hochachtung entgegenbrachten.
Nach John Wesley gilt Gottes Gnade allen Menschen ohne
Unterschiede, bedingungslos, ohne irgendwelche
Vorleistungen. Beim Menschen wird dabei nur
vorausgesetzt, dass er Ja sagt zu dieser Gnade, die Gott
ihm in Jesus Christus zeigt, obwohl der Mensch diese
Gnade nicht verdient hat.
Wesley dachte ökumenisch ihm ging es um die
Sammlung und innere Einheit aller Christen
Christsein war für ihn weder eine bloße innere
Herzensangelegenheit noch eine bloß formale Sache,
sondern Form, Dienst, Verantwortung und Organisation.
Wesley war einer der ersten, der die Auffassung vertrat,
dass Mission die Aufgabe der Christen in der modernen
Welt sei.
Er verband verständliche Predigt und theologische
Klarheit. Selbst ein hochgebildeter Mann, forderte er
auch von seinen Laienpredigern eine überzeugende
Bildung.
Er verband Heilsfreude und Heiligungsernst auf eine
einzigartige Weise mit missionarischer und diakonischer
Aktivität. |
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