|
Elisabeth von
Calenberg-Göttingen / Elisabth von Brandenburg, 1510 - 1558 |
Elisabeth von Brandenburg (* 24. August
1510 vermutlich in Cölln; † 25. Mai 1558 in Ilmenau) war eine
Prinzessin aus dem Haus der Hohenzollern und durch Heirat
Herzogin von Braunschweig-Calenberg-Göttingen sowie seit 1546
Gräfin und Frau zu Henneberg. Sie gilt als
„Reformationsfürstin“, die zusammen mit dem hessischen
Reformator Anton Corvinus die
Reformation im heutigen
Südniedersachsen durchsetzte. |
|
Katharina Talkner
/ Sr. Katharina Schridde CCR
Mit Lust und Liebe
Das Elisabeth Brevier
Lutherisches Verlagshaus, 2009, 216 Seiten, Festeinband, 12,5 x 20,5 cm
978-3-7859-0993-5
16,90 EUR
|
Sie war eine der außergewöhnlichsten
Frauen ihrer Zeit:
Elisabeth von Calenberg-Göttingen, Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg
(1510-1558). Dem lutherischen Glauben zugeneigt, verfügte sie auch über
die politische Macht, in ihrem Fürstentum die Reformation durchzusetzen.
Ihr ist der Erhalt vieler Klöster und später daraus entstandener
Damenstifte in ihrem Herrschaftsgebiet zu verdanken.
Aber vor allem war sie produktive Schriftstellerin und gelehrte
Laientheologin, die sich in vielfältiger Weise mit ihrem Glauben
auseinandersetzte. Dieses Brevier versammelt und vereint Gebete und
Lieder aus ihrer Hand, ergänzt durch Texte früherer und heutiger
Konventualinnen sowie ihnen nahestehender Frauen:
Dieses Nebeneinander von Altbewährtem und Neugedachtem verdeutlicht
eindrücklich die Kontinuität evangelischen weiblichen Ordenslebens.
Die Texte sind in ihrer gelebten Glaubenspraxis und ihrer spezifisch
weiblichen Sicht auf Lebensvollzüge und -zusammenhänge hochaktuell. Sie
orientieren sich an den natürlichen Abläufen des Tages sowie des
Kirchenjahres, der Lebensphasen und den großen Themen menschlichen wie
christlichen Lebens.
Ein "Schatzkästlein" klösterlicher Tradition evangelischer Frauen, das
viele Anregungen gibt für das eigene Gebet, für die Möglichkeit, Gebete
zu erproben, die in der Stille klösterlicher Orte entstanden sind, in niedersächsischen, evangelischen Frauenklöstern.
Katharina Talkner: geb. 1982 in Lörrach; Studium der Historischen
Musikwissenschaft, Musikpädagogik und Medienwissenschaft an der
Hochschule für Musik und Theater in Hannover; seit 2007
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungszentrum Musik und Gender
(fmg); ihr Forschungsschwerpunkt: die Musikpflege in den
niedersächsischen, evangelischen Frauenklöstern.
Sr. Katharina Schridde: geb. 1964 in Berlin; Studium der Germanistik,
Geschichte und Theologie; seit 1992 Schwester der Communität Casteller
Ring, einem ev. Frauenorden benediktinischer Prägung auf dem Schwanberg
in Unterfranken; seit 2008 Leiterin der Stadtstation der Communität
Casteller Ring im Augustinerkloster Erfurt; u.a. Referentin für
Geistliche Begleitung, christliche Meditation und Spiritualität. |
|
Sonja Domröse
Frauen der Reformationszeit
Vandenhoeck & Ruprecht, 2010, 158 Seiten, kartoniert,
978-3-525-55012-0
28,00 EUR |
Der Einfluss der Frauen auf den Lauf der
Reformationsgeschichte.
Passend zur Reformationsdekade vermittelt Sonja Domröse in diesem Buch,
in dem Frauen der Reformationszeit in ihrem Leben und Werk porträtiert
werden, den weiblichen Einfluss auf die Reformation in Deutschland. Sie
schreibt kenntnisreich und verständlich. Gerade die frühe
Reformationszeit stärkte durch die Betonung des Schriftprinzips, die
Übersetzung der Bibel ins Deutsche sowie die Wertschätzung jedes
Gläubigen vor Gott (»Priestertum aller Gläubigen«) das Selbstbewusstsein
vieler Frauen. So fühlten sich nicht wenige berufen, aktiv durch eigene
Publikationen in die Auseinandersetzungen der Reformationszeit
einzugreifen und die inferiore Stellung der Frau zu bekämpfen. Das Buch
soll durch die biographischen Stationen sowie die Würdigung des
theologischen und schriftstellerischen Wirkens exemplarischer Frauen
(Elisabeth von Calenberg-Göttingen, Argula von Grumbach, Ursula Weyda,
Elisabeth Cruciger, Wibrandis Rosenblatt, Katharina Zell, Olympia Fulvia
Morata, Ursula von Münsterberg) zu Beginn der Neuzeit deutlich machen,
dass es bereits vor 500 Jahren Aufbrüche zu einer Gleichberechtigung von
Frauen in Kirche und Gesellschaft gegeben hat. Nach der Darstellung der
einzelnen Biographien setzt sich die Autorin mit dem Frauenbild Martin
Luthers auseinander.
Konzipiert ist das Buch als eine exemplarische Darstellung des
theologischen, politischen und gesellschaftlichen Wirkens von Frauen in
der Reformationszeit und als ein spezifischer Beitrag zur
Reformationsdekade.
Leseprobe |
|