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Hans Jonas, 1903-1993 |
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Hans Jonas wurde am 10. Mai 1903 in Mönchengladbach geboren. Er
studierte in Freiburg und in Berlin an der Hochschule für die
Wissenschaft des Judentums und an der Friedrich-Wilhelms-Universität
sowie an der Universität Marburg. 1933 wanderte er zunächst nach London
aus und 1934 nach Jerusalem. 1940-1945 war er Soldat der britischen
Armee innerhalb der Jewish Brigade Group und 1948-1949 Soldat der
Israelischen Armee. 1949 siedelte er nach Kanada über und wurde Fellow
an der McGill-University Montreal und 1950-1954 an der
Carleton-University Ottawa. 1955 übernahm er eine Professur an der New
School for Social Research. Es folgten Gastprofessuren an der Princeton
University, Columbia University, University of Chicago und der
Universität München. 1987 wurde ihm der
Friedenspreis des Deutschen
Buchhandels verliehen. Hans Jonas ist am 5. Februar 1993 in seinem Haus
bei New York gestorben. |
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Karl Günter Arnold Das kosmische Datum
Untersuchungen zum Subjektivitätsbegriff bei Hans Jonas Evangelisches
Verlagshaus, 2017, 408 Seiten, Paperback, 15,5 x 23 cm
978-3-374-05286-8 98,00 EUR
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Ausgehend nicht von der Vernunft, sondern vom Lebensprozess,
entwirft Hans Jonas (1903–1993) sein philosophisches System.
Subjektivität erscheint als Zentrum aller Lebensprozesse von ihrem
allerersten Auftreten vor Jahrmilliarden an bis zu ihrer höchsten
Entfaltung im Menschen. Von der Evolution im unendlichen Spiel
kosmischer Zufälle hervorgebracht, erweist sie sich als ein kosmisches
Datum.
Im Lebensprozess von allem Anfang an verankert, versteht
Jonas Subjektivität ontologisch und nicht transzendental. Als Wille zum
Leben ist sie auch entscheidendes Motiv für das Prinzip Verantwortung.
Ohne Subjektivität – ihre Freiheit, Verantwortungsfähigkeit und die
Hütung des Menschenbildes als Imago Dei – erscheint Jonas die
»Weiterwohnlichkeit« der Erde in höchstem Maße gefährdet. Ob jedoch die
Wahrung menschlicher Würde ohne die Wiedergewinnung der Kategorie des
Heiligen überhaupt möglich ist, bleibt für ihn letztlich eine offene
Frage. |
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Hans Lachenmann
Sieh hin und du weißt
Fünf Traktate zu einem Aufruf von Hans Jonas
Calwer Verlag, 2009, 112 Seiten, Paperback, 12 x 20,5 cm
978-3-7668-4087-5
9,95 EUR
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Calwer
Paperback "Sieh hin und du weißt" ist die Antwort auf
die uralte Frage "Was ist der Mensch?". Das Schlüsselwort in "Das
Prinzip Verantwortung" des berühmten jüdischen Philosophen Hans
Jonas wendet sich gegen den rein wissenschaftlichen Blick, dem im
neugeborenen Kind nur ein mit Instrumenten erforschbares Objekt
erkennt, aber nicht sieht, dass vom bloßem Atem des Kindes eine
Aufforderung an die Eltern ergeht, sich ihm zuzuwenden. Hans
Lachenmann greift das Schlüsselwort von Hans Jonas auf und zeigt
weitere Elemente der Wirklichkeit, die sich dem elterlichen Blick
zeigen. Nicht nur ein "Sollen" geht vom neugeborenen Kind aus,
sondern zuerst Staunen und Freude über das Geschenk seines Daseins.
In fünf Traktaten wird gezeigt, was Pflicht für die Eltern ist, dass
vor aller Bildung Bindung steht und wie Ehe und Familie mit dem
Wesen des Menschen zusammenhängen: Ein Kind entspringt der liebenden
Beziehung zwischen Mann und Frau. Und diese entspricht der
Urbeziehung des Menschen zu Gott. Der Autor hinterfragt in seinem
Buch eine absolut gesetzte Wissenschaft, die von Gott nichts mehr
weiß und den Menschen für autonom erklärt, und zeigt die
Konsequenzen auf.
Leseprobe
zur Seite Kinder fragen nach Gott |
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Udo Lenzig
Das Wagnis der Freiheit
Kohlhammer Verlag, 2006, 300
Seiten, kartoniert, 978-3-17-019550-9 39,00 EUR
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Forum Systematik,
Beiträge zur Dogmatik, Ethik und Ökumenischen Theologie Band
28 Der Freiheitsbegriff
im philsophischen Werk von Hans Jonas aus theologischer Perspektive
Die Untersuchung bietet eine Gesamtinterpretation des Denkens von Hans
Jonas, indem sie seine religionsphilosophischen Arbeiten, seine
naturphilosophischen Überlegungen und seine ethischen Schriften unter
dem Gesichtspunkt der Freiheit herausstellt. Dabei zeigt sich die
Besonderheit des Jonas'schen Freiheitsbegriffs in seiner dialektischen
Struktur, die um ihre eigene Begrenztheit weiß und an der sich die
Freiheit immer wieder neu bewähren muss. Auf diese Weise wird sie zu
einem Wagnis (statt zur selbstverständlichen Voraussetzung) unseres
Lebens, Denkens und Handelns. Dieses Wagnis der Freiheit entfaltet Jonas
in dreifacher Hinsicht: In der Selbstreflexion der menschlichen Existenz
(vor Gott), im Prozess der biologischen Evolution und in der
entfesselten Macht der neuzeitlichen Technologie. Jonas plädiert für
eine freiwillige Selbstbegrenzung der menschlichen Macht, damit der
Mensch als "Bild Gottes" auch künftig noch seine ethische Verantwortung
für den Erhalt des Lebens auf der Erde und seine metaphysische
Verantwortung für das Schicksal der Gottheit wahrnehmen kann. |
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Hans Jonas
Gnosis und spätantiker Geist Band 1
Vandenhoeck u.
Ruprecht, 1988, 471 Seiten, Leinen, 978-3-525-53123-5
120,00 EUR
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Forschungen zur Religion und Literatur
des Alten und Neuen Testaments, FRLANT, Band
33
Gnosis und spätantiker Geist Band 1 Die mythologische Gnosis
Nach einer Einführung zur Geschichte und Methodologie der Forschung
untersucht Hans Jonas die Gnosis in ihrer mythischen Form. Es werden
verschiedene Texte der Gnosis zu Rate gezogen.
Leseprobe
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Hans Jonas Gnosis und spätantiker Geist Band 2
Von der Mythologie zur mystischen Philosophie
Vandenhoeck u. Ruprecht, 1993, 426 Seiten, Leinen,
978-3-525-53841-8 |
Forschungen zur Religion und Literatur
des Alten und Neuen Testaments, FRLANT, Band
159 Von der Mythologie zur
mystischen Philosophie,
z. Zeit vergriffen,
Neuauflage geplant, wir merken vor |
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Wolfgang Erich Müller
Hans Jonas - von der Gnosisforschung zur
Verantwortungsethik
Kohlhammer Verlag, 2003,
280 Seiten, kartoniert, 978-3-17-017178-7 vergriffen,
nicht mehr lieferbatr |
Judentum und Christentum Band 10
Hans Jonas (1903-1993) steht an der Schnittstelle zwischen
Philosophie und Theologie. Die Theologie soll im Sinn jüdischer
und christlicher Theologie begriffen werden, womit sich
verschiedene Rezeptionsweisen ergeben. Diese zu beschreiben und
zu begründen ist ebenso wichtig, wie die verschiedenen
Arbeitsgebiete und Forschungsergebnisse Jonas' auf ihre
gegenwärtige Brauchbarkeit zu überprüfen. Dieser gemeinsam von
Philosophen, Theologen und Religionswissenschaftlern verfasste
Band dokumentiert die unvermindert aktuelle wissenschaftliche
Leistung von Hans Jonas, arbeitet aber auch die kritikwürdigen
Stellen seines Ansatzes heraus. zur
Seite Gnosis Prof. Dr. Wolfgang Erich Müller lehrt
Systematische Theologie an der Universität Hamburg. |
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