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Herodes |
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Herodes - Grausam
und Genial
Welt und Umwelt der
Bibel, Heft 4/2013, Nr 70 Katholisches Bibelwerk e. V.,
2013, 72 Seiten, broschur, DIN A 4 978-3-944766-41-6
9,80 EUR
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Das Neue Testament erzählt, wie
Herodes die Weisen aus dem Osten zu hintergehen versuchte und
kaltblütig die Kinder Betlehems ermorden ließ. Das hat sein Bild
festgemeißelt: Er ist bekannt als der missgünstige
Machtpolitiker, der an seinem Stuhl klebt und den Messias töten
will. Die neuere geschichtswissenschaftliche Forschung hat
ein ganz anderes Bild des Herodes aus den schriftlichen Quellen
und den archäologischen Zeugnissen entworfen. Wer sich 40 Jahre
an der Macht halten kann, zudem Städte, Paläste und Tempel baut,
diplomatische Drahtseilakte besteht, aus der Provinz bis nach
Rom hin Einfluss geltend machen kann, wer all die Brüche in
seiner Herkunft, seinem Territorium und in seiner untergebenen
Bevölkerung kontrollieren kann – der muss schon ein Mensch mit
außergewöhnlichen Energien und Managerqualitäten gewesen sein. |
Herodes der Große
Linda-Marie
Günther Bösewicht oder Genie?
Annäherungen an Herodes
Ernst Baltrusch Der richtige Mann zur richtigen Zeit am
richtigen Ort Herodes aus der Perspektive der römischen
Kaiser
Jürgen K. Zangenberg Der Alltag der Macht
Herodes als Innenpolitiker
Ralf Krumeich/Achim
Lichtenberger Auf der Suche nach den Statuen des Königs
Ehrenstatuen für Herodes in der griechischen Welt
Thomas
Schumacher „Unglück über Unglück“ Die dunklen Seiten des
Herodes
Thomas Schumacher Herrscher zur Zeit Jesu
Das Reich unter den Nachfolgern des Herodes |
Monika Bernett Die heikle
Symbolik des Kaiserkults Der Kaiserkult unter Herodes und
seinen Nachfolgern
Robert Wenning Keine einfache
Beziehung Herodes und die Nabatäer
Achim Lichtenberger
Bauen als politisches Handeln Herodes der Bauherr
Achim Lichtenberger Pracht, Wohlstand und Wehrhaftigkeit
Die Paläste
Gyozo Vörös Wo Johannes der Täufer
enthauptet wurde Die Palastfestung Machärus
Achim
Lichtenberger Cäsarea Palästinas Tor zur Welt
Katharina Galor Zum Ruhme Gottes und des Königs Der Tempel
von Jerusalem |
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Ernst Baltrusch Herodes König im
Heiligen Land C. H. Beck, 2020, 451 Seiten, 650 g,
978-3-406-75318-3 29,95 EUR |
«Wenn je einer in jeder Hinsicht vom Glück begünstigt
wurde, so war es Herodes. Als Mann aus dem Volk hatte er eine
Königskrone erworben, sie über so viele Jahre erhalten und sie
schließlich an seine Kinder weitergegeben. Nur in seiner eigenen
Familie war er mehr als unglücklich.»
So hat einst der
jüdische Geschichtsschreiber Flavius
Josephus Leben und Wirken Herodes' des Großen (73 - 4 v.Chr.)
bilanziert. Der Berliner Althistoriker Ernst Baltrusch zeigt nun in
seiner spannenden Biographie, wie sich dessen Aufstieg als
erfolgreicher Militär, kluger Diplomat und weitblickender Bauherr
zum 'dritten Mann' im Imperium des Augustus vollzog. Er beleuchtet
aber auch die Nachtseiten dieses Herrschers, der weder vor blutiger
Unterdrückung seiner Untertanen noch vor Morden in seiner Familie
zurückschreckte, um seine Macht zu sichern. |
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Abraham
Schalit König Herodes Der Mann und sein Werk de
Gruyter, 2001/2015, 889 Seiten, Hardcover, 978-3-11-017036-8
109,95 EUR
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studia judaica
Band 4 Ein
faszinierendes Lebensbild des letzten großen Königs von Judäa
Ein kulturgeschichtliches Panorama der Zeit um Christi Geburt
Eingeleitet von Daniel R. Schwartz, einem ausgewiesenen Kenner des
Themas Herodes der Große ist eine der
schillerndsten politischen Figuren der frühen römischen Kaiserzeit.
Seiner Bekanntschaft mit Antonius und Kaiser Augustus verdankte er
den Aufstieg zum König von Judäa. Seinem Volk verhasst, war er ein
äußerst gewiefter Realpolitiker: Einerseits akzeptierte er die
Gegebenheiten der römischen Herrschaft und erschien vielen dadurch
als Verräter am nationalen und religiösen Erbe; andererseits stärkte
er aber auch die jüdische Identität durch den prachtvollen Ausbau
des Jerusalemer Tempels, dessen Westmauer noch heute als Klagemauer
ein zentrales Symbol jüdischer Frömmigkeit ist.
Schalits
epochale Biographie bricht mit der parteilichen Geschichtsschreibung
seiner Quellen und deutet Herodes konsequent als Realpolitiker, der
die Machtverhältnisse im Römischen Reich richtig einschätzte und in
diesem Rahmen seine eigene Macht durch geschicktes Taktieren, aber
auch durch rücksichtslose politische Morde ausbaute. Zugleich
spiegelt das Buch die Auseinandersetzung des Autors um Fragen von
Macht und Widerstand nach der Erfahrung des
Holocaust. |
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Manuel Vogel
Herodes
König der Juden, Freund der Römer
Evangelische Verlagsanstalt, 2002, 300 Seiten, kartoniert,
978-3-374-01945-8 24,00 |
Biblische Gestalten Band 5
Herodes, der Kindermörder von Betlehem,
ist im Neuen Testament eine Randfigur. Er ist in die Geschichte
eingegangen als Protagonist des Bösen, der in blinder Wut ein Massaker
an unschuldigen Kindern verübt. Bei den Kirchenvätern und in der
christlichen Kunst des Mittelalters erhielt dieses düstere Bild, das bis
heute bestimmend ist, weitere Konturen. Als historische Persönlichkeit
ist Herodes heute dagegen weitgehend unbekannt, und das, obwohl wir über
kaum einen antiken Herrscher so gut informiert sind wie über ihn: Er war
einer der bedeutensten Herrscher der frühen römischen Kaiserzeit, der mit
Größen wie Marcus Antonius, Kleopatra und Augustus verkehrte, zu den
genialsten Bauherren der Antike zählte und eine Herrscherdynastie
begründete, die die Geschichte der neutestamentlichen Zeit entscheidend
geprägt hat. Diese Buch unternimmt eine Annäherung an Herodes auf Grund
der vorhandenen Quellen und zeigt den historischen Hintergrund des
neutestamentlichen Herodes-Bildes auf.
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Julia Wilker Für Rom und Jerusalem
Vandenhoeck & Ruprecht, 2007, 564 Seiten, Hardcover,
978-3-938032-12-1 79,00 EUR
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Studien zur Alten
Geschichte Band 5 Die herodianische Dynastie im 1.
Jahrhundert n.Chr Die Herodianer waren eine der einflußreichsten
Dynastien des römischen Ostens. Weitgehend unbeachtet blieb bisher
jedoch ihre Rolle als Vermittler zwischen den Interessen der
jüdischen Bevölkerung und des Römischen Reiches auch noch nach der
Provinzialisierung Judaeas im 1. Jahrhundert n.Chr. Als Juden und
Römer gleichermaßen waren die Herodianer prädestiniert dafür, die
Rechte der Juden in Judaea und der Diaspora gegenüber der römischen
Reichsverwaltung zu verteidigen und so – auch im Interesse Roms –
eine friedliche Lösung der mannigfaltigen Konflikte zu garantieren.
Seinen institutionalisierten Höhepunkt fand dieser Einfluß der
Herodianer, als die Oberaufsicht über den Tempel in Jerusalem auf
Herodes II. und Agrippa II. übertragen wurde. Sie wird hier erstmals
als Amt und als gewichtiger Faktor für die Entwicklung Judaeas bis
zum jüdischen Aufstand (66-73 n.Chr.) begriffen. Die herodianische
Vermittlungsfunktion wurde damit zu einem wichtigen Element der
römischen Politik gegenüber den jüdischen Untertanen und der
Provinzialverwaltung in Judaea, die auf dieser Basis neu zu bewerten
sind. |
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