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Merkvers zur Reihenfolge der biblischen Bücher in der Luther-Bibel Vom hebräischen Urtext des Alten Testaments zur Deutschen Bibel
In des Alten Bundes Schriften
merke in der ersten Stell:
Mose, Josua und Richter,
Ruth und zwei von Samuel.
Zwei der Könige, Chronik, Esra,
Nehemia, Esther mit.
Hiob, Psalter, dann die Sprüche,
Prediger und Hoheslied.

Jesaja, Jeremia,
Hesekiel, Daniel.
Dann Hosea, Joel, Amos,
Obadja, Jonas Fehl,
Micha, welchem Nahum folget,
Habakuk, Zephania,
nebst Haggai, Sacharja
und zuletzt Malachia.

In dem Neuen stehn Matthäus,
Markus, Lukas und Johann,
samt den Taten der Apostel
unter allen vornean.

Dann die Römer, zwei Korinther,
Galater und Epheser,
die Philipper und Kolosser,
beide Thessalonicher.
An Timotheus und Titus,
an Philemon, Petrus zwei,
drei Johannes, die Hebräer,
Jakobs, Judas Brief dabei.

Endlich schließt die Offenbarung
das gesamte Bibelbuch.
Mensch, gebrauche, was du liesest,
dir zum Segen, nicht zum Fluch.

Von M. Georg Ernst Göz,
Pfarrer an der Leonhardskirche Stuttgart um 1800
Württembergische Landesbibliothek Stuttgart 2000

Merkvers zur Ordnung der biblischen Bücher ist in der Stuttgarter Jubiläumsbibel enthalten

Die Bücher des Alten Testamentes sind überwiegend in hebräischer Sprache niedergeschrieben (siehe Biblia Hebraica). Für die Juden in Alexandria wurde eine Übersetzung ins Griechische angefertigt, der Legende nach von 70 Übersetzern; die Übersetzung heißt deshalb Septuaginta (abgekürzt: LXX).
siehe dazu: Kristin de Troyer Die Septuaginta und die Endgestalt des Alten Testaments
Für die lateinischen Christen wurde das Alte Testament zunächst aus der LXX übersetzt; diese Übersetzung heißt Vetus Latina (früher fälschlich auch Itala genannt). Die Vetus Latina ist in populärer Sprache verfaßt und bildet eine wichtige Quelle für das sog. Vulgärlatein.

Durch die zweimalige Übersetzung vom Hebräischen über das Griechische ins Lateinische kam es zu Fehlern und Ungenauigkeiten. Deshalb ließ Papst Damasus I. durch Hieronymus das Alte Testament direkt aus dem Hebräischen ins Lateinische übersetzen. Da sich diese Übersetzung durchgesetzt hat, heißt sie die "Gewöhnliche", lateinisch: Vulgata

Die Vetus Latina wurde dadurch aber nicht überflüssig. Da das Griechische, auf dem sie beruht, eine der drei "Heiligen Sprachen" ist (neben dem Hebräischen und Lateinischen), verkündet auch sie die göttliche Wahrheit. Dies ist z.B. bei den Zahlenangaben in der Genesis von Bedeutung, die man zur Berechnung der Weltschöpfung heranzieht. Die mittelalterlichen Autoren sprechen in diesem Zusammenhang geradezu von einer veritas hebraica (= Vulgata aus der hebräischen Bibel) und einer veritas graeca (= Vetus Latina aus der LXX).

Die Bibel wurde schon sehr früh auch in die Volkssprachen übersetzt, zunächst einzelne Teile, dann der gesamte Text. Die älteste gedruckte deutsche Bibel stammt von 1466.

 

 

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