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Mönchsvaters Makarios von Ägypten |
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Hermann Dörries Die Theologie des Makarios / Symeon
Vandenhoeck u. Ruprecht, 1978, 477 Seiten, Leinen,
Schutzumschlag
978-3-525-82383-5 69,95 EUR
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Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.
Philologisch-Historische Klasse. Dritte Folge ; 103
Symeon von
Mesopatmien wirkte in der Glanzperiode altkirchlicher Theologie ca um
das Jahr 400. Dieses Buch möchte einem Manne zu Gehör verhelfen, der
anderthalb Jahrtausende hat warten müssen, bis er selbst mit seinem Werk
hervortreten konnte. Symeon von Mesopotamien wirkte in der Glanzperiode
altkirchlicher Theologie in einer nicht genau abgrenzbaren Zeitspanne um
das Jahr 400. Trotz der biblischen Kraft seiner Gedanken wurde er nicht
zu einer Autorität kirchlicher Tradition. Die Synode zu Ephesus (431)
verurteilte einige seiner Sätze, da eine kirchlich unerwünschte Gruppe
sie sich zu eigen gemacht hatte. Sein Werk wirkte in Mönchskreisen nach
und gelangte in einer beschränkten Auswahl von fünfzig Homilien unter
dem Namen des Mönchsvaters Makarios auch im Abendland zu kirchlicher
Anerkennung und anhaltender Geltung. Im Jahr 1920 entdeckte der
Benediktiner L. Villecourt ein Stück der ursprünglichen Zusammenhänge
und gab der Forschung den Anstoß, den tatsächlichen Autor der fünfzig
Homilien und noch weitere seiner Werke aus der handschriftlichen
Überlieferung ans Licht zu bringen. H. Dörries hat sich dieser Aufgabe
ein ForscherIeben lang gewidmet und legt nun auf Grund der neu edierten
Texte die erste umfassende Darstellung der Theologie des altkirchIichen
Autors vor. Dessen tieles Verständnis von der Unfähigkeit des Menschen
zum Guten und von der Mächtigkeit der Gnade Gottes regt an zum Vergleich
mit entsprechenden Einsichten Augustins und fordert andauerndes neues
Bedenken. |
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Pseudo-Makarios Predigten Aus
den Sammlungen C und H Hiersemann, 2013, 440 Seiten, 240, 23,5 x 16
cm 978-3-7772-1301-9 220,00 EUR
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Bibliothek der
griechischen Literatur Band 74 Bearbeitung: Martin Illert Unter dem Namen des
Mönchsvaters
Makarios von Ägypten sind vier große Textsammlungen überliefert, von
denen bislang nur die „Fünfzig Geistlichen Homilien“ in der „Bibliothek
der Kirchenväter“ und die „Reden und Briefe“ in
Band 52 der „Bibliothek
der Griechischen Literatur“ in einer deutschen Übersetzung zugänglich
sind. Mit den hier übersetzen „Predigten“ liegen nun auch das Sondergut
einer dritten, 1961 von Erich Klostermann und Heinz Berthold edierten
Sammlung sowie die sieben Homilien des 1918 von George Leicester
Marriott herausgegebenen Anhangs zu den „Fünfzig Geistlichen Homilien“
in deutscher Sprache vor. Die jedoch zu Unrecht dem ägyptischen
Mönchsvater zugeschriebenen „Predigten“ wurden von einem Anonymus
verfasst, der in der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts im
römisch-persischen Grenzraum lebte und dort eine asketische Gemeinschaft
leitete. Pseudo-Makarios' Schriften zählen zu den wichtigsten Zeugnissen
der griechisch-syrischen Brückenkultur im spätantiken Orient. Im
Unterschied zu seinen Zeitgenossen Basilios dem Großen, Gregor von
Nazianz und Gregor von Nyssa entfaltet Pseudo-Makarios sein
theologisches Denken nicht mittels dogmatischer Defi nitionen. Vielmehr
verwenden seine „Predigten“ eine Fülle von Metaphern und Symbolen. Ihre
Bilder aus dem Hofl eben, dem städtischen Patronage- und Klientelsystem,
dem Handel, der Landwirtschaft oder dem militärischen Leben machen die
„Predigten“ auch zu einer beachtenswerten Quelle für die spätantike
Sozialgeschichte. Wie in den Werken der frühen syrischen Literatur, so
begegnen auch bei Pseudo-Makarios biblische Sonderlesarten aus dem
apokryphen Thomasevangelium und der Evangelienharmonie des Diatessaron. Die hier übersetzten Stücke wurden in byzantinischer Zeit aus
älteren Teilsammlungen kompiliert und dokumentieren somit zugleich die
Aufnahme der altkirchlichen Theologie durch die mittelalterliche
Frömmigkeit des christlichen Ostens. Obwohl die Werke des
Pseudo-Makarios für ihre spätantiken und mittelalterlichen Leser nicht
durchgehend über jeden Häresieverdacht erhaben waren, übten sie dennoch
einen starken Einfluss auf das geistliche Leben des ostkirchlichen
Mönchtums aus. Insbesondere ihre Lehre von der Schau des göttlichen
Lichtes im Gebet machte die Schriften des Pseudo-Makarios zu einem
Herzstück ostkirchlicher Spiritualität. Der Übersetzung ist ein
Quellen und Literaturverzeichnis beigegeben, ebenso ein Verzeichnis der
Werke des Pseudo-Makarios. Der Text wird durch Register der
Bibelstellen, der biblischen Namen, sowie der antiken und modernen Namen
zusätzlich erschlossen. |
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Pseudo-Makarios Reden und Briefe
Hiersemann, 2000, 549 Seiten, Leinen, 23,5 x 16
cm 978-3-7772-0005-7 122,00 EUR
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Bibliothek der griechischen Literatur Band 52 Bearbeitung: Klaus Fitschen Unter dem Namen des ägyptischen
Mönchsvaters Makarios sind mehrere große Textsammlungen
überliefert. Die hier übersetzten Reden und Briefe wurden erst
spät entdeckt und 1973 durch Heinz Berthold in den Griechischen
Christlichen Schriftstellern ediert. Die Sammlung dokumentiert
in noch umfänglicherer Weise als die Geistlichen Homilien den
Beitrag dieses Autors zur spätantiken und byzantinischen
Spiritualität. In den letzten Jahrzehnten ist die wahre
Identität des "Makarios" viel diskutiert worden, denn
zweifelsohne ist der Autor nicht der berühmte Ägypter Makarios,
sondern ein Anonymus, der in das ausgehende 4. Jahrhundert und
geographisch nach Syrien gehört. Die Frage nach der Identität
des Autors hat die Forschung auch deshalb beschäftigt, weil sein
Werk eine inhaltliche Beziehung zu den Ansichten der Messalianer
hat, einer ketzerischen Gruppierung, die im 4. und 5.
Jahrhundert in Kleinasien und Syrien viel Aufsehen erregte. So
hat sich einem Zweig der Forschung der Name Makarios / Symeon
eingebürgert, weil man einen der Gründer des Messalianismus mit
Namen Symeon für den Autor hielt. Die Frage der Autorschaft und
der Beziehung zum Messalianismus sowie die Probleme der
Textüberlieferung werden in der Einleitung zur Übersetzung
zusammenfassend dargestellt. Die hier übersetzte Sammlung
erbaulicher und belehrender Sentenzen und Abhandlungen des
späten 4. Jahrhunderts ist erst im 13. Jahrhundert aus älteren
Teilsammlungen komponiert worden. Insofern dokumentiert die
Sammlung nicht nur die Gedankenwelt eines spätantiken
Asketenvaters, in der visionäre nüchterne Menschenkenntnis,
Hochstimmung, ein reicher Bilderschatz aus dem antiken
Alltagsleben und erbauliche Betrachtungen ihren Platz haben,
sondern auch eine lange Phase christlicher Literatur- und
Frömmigkeitsgeschichte, in der das antike Erbe über Jahrhunderte
aufgenommen und neu gelesen und meditiert wurde. Gerade der
Reichtum an Bildern und Vergleichen, aber auch die Herkunft
vieler Texte aus dem mündlichen Lehrvortrag erleichtern einen
unmittelbaren Zugang zu dieser Art christlich-spätantiker
Literatur. Der Übersetzung ist ein Quellen- und
Literaturverzeichnis beigegeben, ebenso ein Verzeichnis der
Werke des Pseudo-Makarios. Der Text wird durch Register der
Bibelstellen, der biblischen Namen, antiker Personen, Autoren
und Schriften sowie von Sachen und Begriffen zusätzlich
erschlossen. |
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