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Eberhard Cherdron erkennt keinen anderen
Glaubensgrund noch Lehrnorm als allein die heilige Schrift
Die pfälzische Unionskirche und ihr Bekenntnis
Verlagshaus Speyer, 2017, 80 Seiten, Paperback, 14,8 x 21 cm
978-3-939512-89-9 7,90 EUR
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Eberhard Cherdrons Studie zum Bekenntnis in der pfälzischen
Unionskirche hat zwar eine regionale Thematik zum Inhalt,
liefert aber grundsätzliche Erkenntnisse über den Zusammenhang
von Bekenntnis und Kirchenordnung. Der exemplarische
Charakter von Cherdrons Ausführungen wird durch die Tatsache
belegt, dass diese auf einen Vortrag zurück gehen, der 2014 in
Berlin auf einem vorbereitenden Symposium zum Unionsjubiläum der
Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
(EKBO) gehalten wurde. Der frühere Kirchenpräsident der
Evangelischen Kirche der Pfalz greift eine alte Fragestellung
auf, die in den vergangenen Jahrzehnten kontrovers diskutiert
wurde: Es geht um die Bedeutung der
Confessio Augustana
Variata für die pfälzische Unionskirche. In der bis heute
gültigen Vereinigungsurkunde, die 1821 von der Generalsynode
beschlossen wurde, ist geregelt, dass "die allgemeinen Symbole
und die bei den getrennten protestantischen Konfessionen
gebräuchlichen symbolischen Bücher in gebührender Achtung"
gehalten werden, jedoch " kein anderer Glaubensgrund noch
Lehrnorm" anerkannt wird "als allein die heilige Schrift".
Cherdrons Fragestellung lautet nun, wie sich diese Bestimmung
mit einemSynodenbeschluss von 1853 verträgt, dass in der Ausgabe
von 1540 der Confessio Augustana sich genau der Konsens
darstelle, der in der CA von 1530, dem Heidelberger Katechismus
und Martin Luthers Kleinem Katechismus niedergelegt sei. In dem
zum Jubiläumsjahr der pfälzischen Union 2018 vorgelegten Buch
zeichnet Cherdron die Bekenntnisdebatte in der Pfalz nach und
beantwortet die Frage, warum diese Kirche bisher sehr gut ohne
ein Bekenntnis in ihrer Kirchenordnung ausgekommen ist. |