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Bekenntnisschriften / Evangelische
Bekenntnisse / Konkordienformel |
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Norbert Slenczka Theologie der reformatorischen
Bekenntnisschriften
Evangelisches Verlagshaus,
2020, 580 Seiten, Hardcover, 978-3-374-06531-8
68,00 EUR
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Einheit und Anspruch Nach wie vor werden die Bekenntnisse
der Reformationszeit in den Grundordnungen der lutherischen, der
unierten und der reformierten Landeskirchen in Deutschland als
Norm und Richtschnur für das Leben und die Lehre der Kirche
genannt und Geistliche auf sie »verpflichtet«. Dieser
grundsätzliche Geltungsanspruch ist von vielen Fragen umgeben,
deren vergleichsweise einfachste die nach dem Verhältnis von
Bekenntnis und Schrift ist. Es stellt sich weiter die Frage, in
welchem Verhältnis Glaube und Lehre stehen. Wird hier nicht der
Glaube durch eine Lehre normiert und fremdbestimmt? Können knapp
500 Jahre alte Texte gegenwärtig plausibel sein? Fixieren diese
Bekenntnisse Differenzen, die in den ökumenischen Gesprächen des
19. und 20. Jahrhunderts längst überwunden sind? Und stellen sie
eine theologische Einheit dar, die es erlaubt, von »der« Lehre
des Luthertums, »der« Lehre der reformierten Kirchen oder sogar
von »der« Lehre der reformatorischen Kirchen zu sprechen?
Der bekannte Berliner Systematiker Notger Slenczka
erschließt die historischen Kontexte, den Aufbau, das
Selbstverständnis und den Geltungsanspruch der Bekenntnisse
sowie die Einheit der in ihnen aufbewahrten, neu zu entdeckenden
Einsichten. Dabei zeigt sich: Diese Texte sind faszinierend.
Denn sie sind durchdacht, existenzbezogen und daher plausibel. |
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Ulrich Heckel
Wozu Kirche gut ist Beiträge aus neutestamentlicher
und kirchenleitender Sicht Neukirchener Verlag, 2017, 312
Seiten, kartoniert, 978-3-7887-3250-9 39,00 EUR
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Ein Vorwort von Bischof Wolfgang Huber leitet in diesen Band
und die Frage, wozu Kirche gut ist, ein. Das
Theodizeeproblem,
das Friedensverständnis und die Missionsstrategie des
Apostel Paulus sind
grundlegende Fragen neutestamentlicher Exegese und auch der
kirchlichen Arbeit. Beiträge renommierter Autoren behandeln
diese und andere Thematiken eingehend und mit Schwerpunkt auf
die Taufe im Neuen Testament und bei Luther. Die Beiträge des
Bandes setzen sich mit Fragen zu neutestamentlicher Exegese und
kirchlicher Arbeit wie dem Theodizeeproblem,
dem Friedensverständnis und der Missionsstrategie des Paulus
sowie dem alten und dem neuen Menschen auseinander. Einen
thematischen Schwerpunkt bildet die Taufe im Neuen Testament und
bei Luther. Auch praktische Themen der Kirchentätigkeit werden
ausführlich behandelt, so etwa die Bestattung, der Gottesdienst
und Segen, Kirchenmusik und die Erwachsenenbildung.Abschließend
stehen biblisch-theologische Überlegungen zu Schrift, Geist und
Kirche, zu Luthers Zwei-Reiche-Lehre, zu den sieben Kennzeichen
für die Einheit der Kirche nach
Eph 4 und zu
Fragen des interreligiösen Dialogs im Fokus. |
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Friedericke Nüssel
Allein aus Glauben Die Entwicklung der
Rechtfertigungslehre in der konkordistischen und frühen
fachkonkordistischen Theologie Vandenhoeck u. Ruprecht, 2000, 352
Seiten, 978-3-525-56206-2 18,00 EUR
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Forschungen zur systematischen und ökumenischen Theologie - Band 95
Die These, dass die Menschen " allein aus Glauben" an Jesus Christus
vor Gott gerecht sind, verbindet die unterschiedlichen Positionen
lutherischer Rechtfertigungslehre. Dabei zeigt die Geschichte der Formel
" sola fide" , dass sie bereits während der Reformationszeit nicht
einheitlich verstanden wurde - von unterschiedlichen Akzentsetzungen bei
Luther selbst bis zu den Texten Melanchthons ab etwa 1530, die eine
forensische Deutung vertreten. Untersucht werden die Schriften dieser
Reformatoren, aber auch z.B. derjenigen von
Brenz und Osiander, und vor allem
Positionen, die für die Entstehung des Konkordienbuchs (abgeschlossen
1580), einer Sammlung lutherischer Bekenntnisschriften, maßgeblich
wurden: Flacius Illyricus und Melanchthon-Schüler wie Bellarmin.
Aus der Analyse der weiteren Entwicklung der Rechtfertigungslehre in der
Tübinger Schule, bei Johann Arndt, Johann Gerhard u.a. ergeben sich
Anfragen an die Luther-Rezeption. Die Einfügung der Rechtfertigungslehre
in das analytische System der Heilsordnung ist einseitig und kann weder
die Entstehung des Glaubens noch die Erneuerung der menschlichen
Wirklichkeit ausreichend erklären. Hilfreiche Ansätze in Luthers Lehre
von der " unio mystica" der Glaubenden mit Christus wurden von den
untersuchten Dogmatikern meist ignoriert. |
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Irene Dingel
Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen
Kirche 3 Bände im Paket Vandenhoeck & Ruprecht,
2014, 3324 Seiten, 3 Bände, Leinen, 978-3-525-52107-6
250,00 EUR
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3 Bände, besteht aus: Vollständige Neuedition
978-3-525-52104-5
85,00 EUR
Quellen und Materialien Band 1: Von den altkirchlichen Symbolen bis zu den
Katechismen Martin Luthers/Quellen und Materialien.
978-3-525-52105-2
110,00 EUR
Quellen und Materialien Band 2:
Die Konkordienformel
978-3-525-52102-1 110,00 EUR
Die
Ausgabe 2014 umfasst einen Hauptband und zwei
Materialbände mit
textkritischen Anmerkungen und den verschiedenen Überarbeitungen
der Confessio Augustana sowie Texte aus Luthers Tischreden und
Liedern. Die Bekenntnisschriften der Evangelisch-Lutherischen
Kirche orientieren sich an dem Konkordienbuch von 1580, das die
innerprotestantischen Lehrkontroversen der zweiten Hälfte des
16. Jahrhunderts befrieden und die Evangelischen – auch auf
europäischer Ebene – erneut unter einem gemeinsamen Lehrbestand
und Bekenntnis einen wollte. Dazu diente zum einen die durch die
Konkordienformel vorgenommene Klärung der theologischen Fragen
in Interpretation der Confessio Augustana, zum anderen die
Zusammenstellung von Bekenntnissen und theologischen Schriften,
die überwiegend aus der Feder Martin Luthers stammten. Dieses
„Corpus Doctrinae“ bestand aus den drei altkirchlichen
Bekenntnissen, der Confessio Augustana invariata und ihrer
Apologie, den Schmalkaldischen Artikeln mit dem Tractatus de
primatu et potestate papae, dem Kleinen und Großen Katechismus
Luthers, der Konkordienformel und einer Vorrede. Diese Vorrede
erläuterte die Entstehungsbedingungen und versuchte letzte
Einwände auszuräumen. Sie und damit das gesamte Konkordienwerk
wurde von zahlreichen – jedoch nicht von allen – Fürsten und
Ständen, unter ihnen die Kurfürsten von Sachsen, Brandenburg und
Pfalz, unterschrieben. Das Konkordienbuch wurde am 25. Juni
1580, dem 50. Jahrestag der Übergabe der Confessio Augustana auf
dem Augsburger Reichstag von 1530, veröffentlicht und in den
Territorien der Unterzeichner eingeführt. Bis heute gilt es in
der Form der Bekenntnisschriften der Evangelisch-Lutherischen
Kirche als theologisch maßgebliches Referenzwerk des Luthertums
in der Welt. |
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Irene Dingel Die Bekenntnisschriften der
evangelisch-lutherischen Kirche Vollständige Neuedition
2014
Vandenhoeck &
Ruprecht, 2014, 1712 Seiten, Leinen, 978-3-525-52104-5
75,00 EUR
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Zum Reformationsjubiläum 2017 hat die Evangelische Kirche in
Deutschland (EKD) eine Neuauflage der lutherischen
Bekenntnisschriften vorgestellt. Die dreibändige Ausgabe mit
insgesamt mehr als 1700 Seiten wird von der Mainzer
Kirchenhistorikerin Irene Dingel herausgegeben. Von namhaften
Theologen bearbeitet, gründet die Neuedition zum Teil auf
neuerer Quellengrundlage und berücksichtigt Ergebnisse aktueller
theologischer und geschichtswissenschaftlicher Forschung.
Die lutherischen Bekenntnisschriften enthalten alle
wichtigen Glaubenssätze des Luthertums, sie stellen die gültigen
Grundsätze der evangelischen Lehre für die rund 70 Millionen
lutherischen Christen weltweit dar. Bis heute werden lutherische
Pfarrerinnen auf diese Bekenntnisschriften ordiniert. Die
Neuedition gründet auf dem "Konkordienbuch" von 1580, das
neben der Confessio Augustana noch weitere wesentliche
Lehrtraktate und Dokumente, wie den Großen und Kleinen
Katechismus, die "Schmalkaldischen Artikel" mit den
Kernpunkten der lutherischen Lehre oder die "Konkordienformel"
von 1577, ein Konsenspapier unterschiedlicher lutherischer
Positionen enthält. Und sie ersetzt die
Edition von 1930,
so die Herausgeberin Irene Dingel. Die Direktorin der Abteilung
für Abendländische Religionsgeschichte am Leibniz-Institut für
Europäische Geschichte in Mainz betont, die Neuauflage
dokumentiere ausdrücklich „das aufrichtige Bemühen innerhalb des
Luthertums, zu gemeinsamen Bekenntnis- und Lehraussagen zu
kommen", „denn darüber, was Christen glauben, wurde in der
Reformationszeit heftig gerungen.“ Gestritten wurde
beispielsweise über das Abendmahlsverständnis und die
Rechtfertigungslehre. Erst 1580, und damit mehr als 30 Jahre
nach Luthers Tod, wurden mit dem erstmals erschienen
Konkordienbuch die Lehrstreitigkeiten beigelegt.
Leseprobe
Auch im
Paket lieferbar |
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Die Bekenntnisschriften der
evangelisch-lutherischen Kirche Quellen und Materialien, Band
1: Von den altkirchlichen Symbolen bis zu den Katechismen Martin
Luthers
Vandenhoeck &
Ruprecht, 2014, 969 Seiten, Leinen, 978-3-525-52105-2
100,00 EUR
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Der Band bietet begleitende Materialien zu allen in den
Bekenntnisschriften der Evangelisch-Lutherischen Kirche
enthaltenden Schriften, darunter Vorstufen und
Weiterentwicklungen sowie sonstige zum Verständnis notwendige
und für die jeweilige Wirkungsgeschichte relevante Dokumente.
Sie dienen der Kontextualisierung der altkirchlichen
Bekenntnisse und bieten die wichtigen, von
Melanchthon
vorgenommenen Überarbeitungen der
Confessio Augustana der Jahre
1533, 1540 und 1542 sowie die zahlreichen Varianten der Apologie
der Confessio Augustana. Darüber hinaus enthält der Band die
Übersetzungen der Schmalkaldischen Artikel ins Englische und
Lateinische sowie die Unterschriftenliste in Reproduktion und
Transkription. Katechetische Stücke Luthers aus Tischreden,
Liedern und Predigten runden den Band ab.
Leseprobe
Auch im Paket
lieferbar |
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Die Bekenntnisschriften der
evangelisch-lutherischen Kirche Quellen und Materialien, Band
2: Die Konkordienformel
Vandenhoeck & Ruprecht, 2014, 643 Seiten, Leinen,
978-3-525-52102-1 100,00 EUR
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Der Band bietet alle Vorstufen der Konkordienformel von 1577
sowie die Entwürfe für die Vorrede von Konkordienformel und
Konkordienbuch. Der erste Text sind die „Fünf Artikel“ Jacob
Andreaes, mit denen das Konkordienprojekt im Jahre 1568 begann.
Auf deren Grundlage verfasste er 1573 seine „Sechs christlichen
Predigten von den Spaltungen“, die als nächste Etappe auf dem
Weg zur Concordia abgedruckt werden. Es folgt die Schwäbische
Konkordie von 1573/74, die aus einer Umarbeitung der Predigten
hervorging und die Tübinger theologische Fakultät sowie das
Stuttgarter Konsistorium hinter sich vereinte. In Niedersachsen
erfolgte eine weitere Überarbeitung unter dem Einfluss von
Martin Chemnitz und David Chytraeus sowie unter Berücksichtigung
der Voten der Städte Lübeck, Hamburg und Lüneburg. Das Ergebnis
war die Schwäbisch-Sächsische Konkordie von 1575: der vierte
Text des Quellenbandes. Dem stellten die Theologen Württembergs,
Badens und Hennebergs, beauftragt durch ihre Landesherren, 1576
die Maulbronner Formel als Alternative gegenüber. In ihr – Text
5 des Bandes – zeigt sich der maßgebliche Einfluss des Tübingers
Lucas Osiander. Sie wurde gemeinsam mit der Schwäbischen und der
Schwäbisch-Sächsischen Konkordie auf dem Konvent zu Torgau von
1576 zum Torgischen Buch umgearbeitet, die der Quellenband als
6. Vorstufe der Konkordienformel ediert. Der aus diesem
Torgischen Buch erstellte Auszug, die „Epitome“, ist Teil der
späteren Konkordienformel und findet sich deshalb in den BSELK,
ebenso wie die aus der Einarbeitung der Stellungnahmen in das
Torgische Buch hervorgegangene Solida Declaratio. All jene
Beanstandungen, die man bei dieser Endredaktion nicht mehr hatte
berücksichtigen können, versuchten die Konkordienväter durch
eine Vorrede auszugleichen, deren vielfältige Vorstufen – eine
Theologenvorrede und verschiedene Versionen einer Fürstenvorrede
von 1578/79 – ebenfalls in diesem Quellenband zugänglich gemacht
werden. Dadurch kann nicht nur die komplizierte
Entstehungsgeschichte des Konkordienwerks dokumentiert, sondern
auch das große Konsenspotential und der dezidierte
Einigungswille von weltlichen und theologischen Akteuren
aufgezeigt werden.
Leseprobe
Auch im Paket lieferbar |
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Mau, Rudolf
Evangelische Bekenntnisse Band 1
Bekenntnisschriften der Reformation und neuere
Theologische Erklärungen
Luther-Verlag 1997, 356 Seiten, 9 Faksimiles
978-3-7858-0386-8
29,90 EUR
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Im 180.
Jahr des Bestehens der Evangelischen Kirche der Union
werden in dieser Ausgabe zum ersten Mal alle innerhalb
der EKU geltenden Bekenntnisse gemeinsam veröffentlicht.
Sie sind in deutscher Übersetzung wiedergegeben und
durch detaillierte Gliederungen und Register sowie durch
kurze Einleitungen und erklärende Hinweise erschlossen.
Damit bietet sich die Möglichkeit eines unmittelbaren
Zugangs zu den Bekenntnistexten' die das Wesen der
Evangelischen Kirche der Union in einer so bisher nicht
,,sichtbaren" Weise veranschaulichen.
Teilband 1: Altkirchliche Bekenntnisse, Augsburger
Bekenntnis (kombiniert mit der ,,Confessio Augustana
variata" von 1540), Apologie des Augsburger
Bekenntnisses, Schmalkaldische Artikel, Abhandlung über
die Amtsgewalt des Papstes. |
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Evangelische
Bekenntnisse Band 2
Bekenntnisschriften der Reformation und neuere
Theologische Erklärungen
Luther-Verlag 1997, 360 Seiten,
3-7858-0397-4
29,90 EUR
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Teilband 2: Kleiner und Großer Katechismus, Heidelberger
Katechismus, Bündige Zusammenfassung strittiger Artikel
(Konkordienformel), Confession de foi, »is cipline
ecde'siastique, Barmer Theologische ErkIärung,
Leuenberger Konkordie. |
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Robert Kolb Die
Konkordienformel Eine Einführung in ihre Geschichte
und Theologie Edition Ruprecht, 2011, 208 Seiten, Hardcover,
978-3-7675-7145-7 34,00 EUR
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Oberurseler Hefte
Ergänzungsbände Band 8
Als Melanchthon 1530 in der
»Confessio Augustana« die zentralen Punkte der
evangelisch-lutherischen Lehre unter dem Begriff des
Bekenntnisses
zusammenfasste, führte dies zur Formulierung einer Reihe von
Bekenntnisschriften innerhalb der reformatorischen Kirchen. In
dem Versuch, die Kontroversen um die Interpretation des
Augsburger Bekenntnisses zu beenden und die zerstrittenen
Kirchen zu einen, entstand 1577 die „Konkordienformel“, die als
Zusammenfassung der Glaubensgrundsätze Teil des Kanons der
meisten lutherischen Kirchen wurde und noch heute von zentraler
Bedeutung ist. Dieses Buch bietet eine Einführung in den
Forschungsstand zur Entstehungsgeschichte des Textes und die
Auswirkungen auf Selbstverständnis und Lehre der
evangelisch-lutherischen Kirche.
Inhaltsverzeichnis
Blick ins Buch |
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Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen
Kirche Herausgegeben im Gedenkjahr der
Augsburgischen Konfession 1930 Vandenhoeck & Ruprecht, 1228
Seiten, 978-3-525-52101-4 75,00 EUR
kt.Studienausgabe
der 13. Aufl. von 1998 |
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Ernst Koch
Aufbruch und Weg Studien zur
lutherischen Bekenntnisbildung im 16. Jahrhundert Calwer
Verlag, 1983, 63 Seiten, 120 g, Kartoniert,
3-7668-0708-0 5,00 EUR
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Arbeiten zur Theologie
Reihe 1 Band 68 Vorwort
Die vier in dieses Bändchen aufgenommenen Studien sind
zwischen den Jubiläumsjahren 1977 und 1980, dem 400.
Gedenkjahr der
Konkordienformel und dem 450. Jubiläum der
Augsburgischen
Konfession, an verschiedenen Orten und vor
unterschiedlichen Hörerkreisen vorgetragen und zur
Diskussion gestellt worden. Fast alle von diesen Studien
haben auf Grund der Diskussionen Veränderungen erfahren,
verdanken also den ersten Hörern Einsichten und
Präzisierungen. Die Studie über den kirchengeschichtlichen
Hintergrund der Bergeschen Redaktion der Konkordienformel
ist bereits in etwas anderer Form und unter anderem Titel im
Amtsblatt der Ev.-Luth. Kirche in Thüringen 50 (1977)
152-154. 157-161 erschienen. Die vier Studien befassen
sich jeweils mit Einzelaspekten der fünf Jahrzehnte
lutherischer Bekenntnisbildung zwischen 1530 und 1580: Die
erste führt in die politisch-theologischen Aktivitäten
Kursachsens im Vorfeld des Augsburger Reichstages von 1550
hinein; die zweite behandelt - teilweise nur in Gestalt
einer Problemanzeige bzw. als grobe Skizze - einen in der
Forschung oft übersehenen oder in seiner Bedeutung nicht
erkannten Prozeß, den Weg der Confessio Augustana in einen
Deutungs- und Geltungszusammenhang, der in den folgenden
Jahrhunderten für sie maßgebend wurde; die dritte möchte
darauf aufmerksam machen, wie das westeuropäische
Reformiertentum auf die Einigungsbemühungen des Luthertums
nach 1548 reagierte; die vierte versucht, die Abschlußphase
der lutherischen Bekenntnisbildung in einen größeren
Zusammenhang zu stellen. Da es sich bei den vier Studien um
ihrem Anlaß nach voneinander unabhängige Einzelarbeiten
handelt, sind wichtige weitere Aspekte lutherischer
Bekenntnisbildung nicht behandelt worden wie z. B. der
Prozeß der Rezeption der Konkordienformel bzw. des
Konkordienbuchs zwischen 1577 und 1580 oder die Rolle von
Luthers Katechismen im 16. Jahrhundert. Andererseits werden
bestimmte Ereignisse wie der Naumburger Fürstentag von 1561
an mehreren Stellen erwähnt und besprochen. Das Jubiläum
der Konkordienformel 1977 ist zum Anlaß genommen worden,
nach der Bedeutung der Vorgänge der Jahrzehnte vor 1577 für
heutige Einigungsbemühungen der Kirchen zu fragen (vgl. den
Kurzbericht und die Kurzfassungen der Vorträge des
Magdeburger Symposiums „Kirchengemeinschaft und Bekenntnis“
vom März 1977 in Zeichen der Zeit 1978/Heft 9 S. 329-545,
Karl-Hermann Kandler:Kirchengemeinschaft und Bekenntnis.
Amtsblatt der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens 1978 Nr. 1-3,
B1 - Bio, und Horst Lahr: Chancen und Problematik einer
Konkordie für die Einigung von Kirchen. Kerygma und Dogma 25
[1979] 17-43). Der ganze Problemkreis ist in den
vorliegenden Studien, die dem historischen Aspekt folgen,
ausgeklammert worden. Es wäre freilich zu wünschen, daß die
gegenwärtige systematisch-theologische und kirchenrechtliche
Arbeit an den Fragen der Einheit der Kirche die historischen
Sachverhalte sorgfältiger im Blick behält und verarbeitet,
als es zumeist geschieht. Ernst Koch, Leipzig, im August
1981
Inhalt Die kursächsischen Vorarbeiten zur
Confessio Augustana
Bedeutungswandlungen der
Confessio Augustana zwischen
1530 und 1580 Ökumenische Aspekte im Entstehungsprozeß
der Konkordienformel
Der kirchengeschichtliche Hintergrund der Bergeschen
Redaktion der
Formula Concordiae |
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Martin Brecht Bekenntnis und Einheit der Kirche
Calwer Verlag, 1980, 580 Seiten, 830 g, Leinen, 3-7668-0644-0
35,00 EUR
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Concordia. Christliche, widerholete, einmütige Bekentnis
Studien zum
Konkordienbuch. Herausgegeben von Martin Brecht und Reinhard
Schwarz
Neubuch in Originalfolie |
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