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Karl
Barth, Die kirchliche Dogmatik / zur
Erklärung
Zum Verlagskatalog
Supplementbände: als
CD-ROM |
Originalausgabe 14 Bände
vergriffen,nicht mehr lieferbar
Leinenausgabe |
Studienausgabe 31 Bände,
kartoniert, Schriftgröße und -bild identisch mit Leinenausgabe
Komplettausgabe: 978-3-290-11634-7, 495,00 EUR
|
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§ |
Komplettausgabe:
495,00 EUR
|
EUR
bei Einzel-
abnahme |
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§ |
- Erster Band:
- Die Lehre vom
- Wort Gottes.
- Prolegomena zur Kirchlichen
- Dogmatik
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1 |
1.
Halbband (I,1) |
1-12 |
1 |
3-290-11601-8 |
978-3-290-11601-9 |
Das Wort Gottes als
Kriterium der Dogmatik |
32,00 |
|
1-7 |
2 |
3-290-11602-6 |
978-3-290-11602-6 |
Die Offenbarung
Gottes 1. Abschnitt: Der dreieinige Gott
zur Beschreibung |
20,00 |
|
8-12 |
2 |
2.
Halbband (I,2) |
13-24 |
3 |
3-290-11603-4 |
978-3-290-11603-3 |
Die Offenbarung
Gottes
2. Abschnitt: Die Fleischwerdung des Wortes |
25,00 |
|
13-15 |
4 |
3-290-11604-2 |
978-3-290-11604-0 |
Die Offenbarung
Gottes
3. Abschnitt: Die Ausgiessung des Heiligen Geistes |
29,00 |
|
16-18 |
5 |
3-290-11605-0 |
978-3-290-11605-7 |
Die Heilige Schrift |
29,00 |
|
19-21 |
6 |
3-290-11606-9 |
978-3-290-11606-4 |
Die Verkündigung der
Kirche |
20,00 |
|
22-24 |
- Zweiter Band:
|
3 |
1.
Halbband (II,1) |
25-31 |
7 |
3-290-11607-7 |
978-3-290-11607-1 |
Die Erkenntnis Gottes |
29,00 |
|
25-27 |
8 |
3-290-11608-5 |
978-3-290-11608-8 |
Die Wirklichkeit
Gottes 1. Teil |
20,00 |
|
28-30 |
9 |
3-290-11609-3 |
978-3-290-11609-5 |
Die Wirklichkeit
Gottes 2. Teil |
29,00 |
|
31 |
4 |
2.
Halbband (II,2) |
32-39 |
10 |
3-290-11610-7 |
978-3-290-11610-1 |
Gottes Gnadenwahl 1.
Teil |
25,00 |
|
32/33 |
11 |
3-290-11611-5 |
978-3-290-11611-8 |
Gottes Gnadenwahl
2.Teil |
32,00 |
|
34/35 |
12 |
3-290-11612-3 |
978-3-290-11612-5 |
Gottes Gebot |
29,00 |
|
36-39 |
Dritter
Band:
Die Lehre von der Schöpfung
zu Gen 1-11
zu Paragraph 50 ist lieferbar:
Gott und das Nichtige 978-3-290-17409-5 |
5 |
1. Teil (III,1) |
40-42 |
13 |
3-290-11613-1 |
978-3-290-11613-2 |
Das Werk der
Schöpfung |
38,00 |
|
40-41 |
6 |
2. Teil
(III,2) |
43-47 |
14 |
3-290-11614-X |
978-3-290-11614-9 |
Das Geschöpf 1. Teil |
25,00 |
|
43/44 |
15 |
3-290-11615-8 |
978-3-290-11615-6 |
Das Geschöpf 2. Teil |
29,00 |
|
45/46 |
16 |
3-290-11616-6 |
978-3-290-11616-3 |
Das Geschöpf 3. Teil |
25,00 |
|
47 |
7 |
3. Teil
(III,3) |
48-51
|
17 |
3-290-11617-X |
978-3-290-11617-0 |
Der Schöpfer und
sein Geschöpf 1. Teil |
29,00 |
|
48/49 |
18 |
3-290-11618-2 |
978-3-290-11618-7 |
Der Schöpfer und
sein Geschöpf 2. Teil |
29,00 |
|
50/51 |
8 |
4. Teil
(III,4) |
52,56 |
19 |
3-290-11619-0 |
978-3-290-11619-4 |
Das Gebot Gottes des
Schöpfers 1. Teil |
38,00 |
|
52-54 |
20 |
3-290-11620-4 |
978-3-290-11620-0 |
Das Gebot Gottes des
Schöpfers 2. Teil |
38,00 |
|
55/56 |
- Vierter Band:
- Die Lehre von der Versöhnung
siehe dazu:
Forschungen zur Reformierten Theologie Band
6:
Raphaela J. Meyer zu
Hörste-Bührer
Gott und Menschen in Beziehungen
Impulse Karl Barths für relationale Ansätze zum Verständnis
christlichen Glaubens.
|
9 |
1. Teil
(IV,1) |
57-63 |
21 |
3-290-11621-2 |
978-3-290-11621-7 |
Der Gegenstand und
die Probleme der Versöhnungslehre. Jesus Christus der
Herr als Knecht. 1. Teil |
38,00 |
|
57-59 |
22 |
3-290-11622-0 |
978-3-290-11622-4 |
Jesus Christus der
Herr als Knecht 2. Teil |
25,00 |
|
60 |
23 |
3-290-11623-9 |
978-3-290-11623-1 |
Jesus Christus der
Herr als Knecht 3. Teil |
29,00 |
|
61-63 |
10 |
2. Teil
(IV,2) |
64-68 |
24 |
3-290-11624-7 |
978-3-290-11624-8 |
Jesus Christus der
Knecht als Herr 1.Teil |
38,00 |
|
64 |
25 |
3-290-11625-5 |
978-3-290-11625-5 |
Jesus Christus der
Knecht als Herr 2.Teil |
29,00 |
|
65/66 |
26 |
3-290-11626-3 |
978-3-290-11626-2 |
Jesus Christus der
Knecht als Herr 3.Teil |
29,00 |
|
67/68 |
11 |
3. Teil
(IV,3) |
1. Hälfte: 69/70 |
27 |
3-290-11627-1 |
978-3-290-11627-9 |
Jesus Christus der
wahrhaftige Zeuge 1.Teil |
38,00 |
|
69 |
12 |
2.
Hälfte: 71-73 |
28 |
3-290-11628-X |
978-3-290-11628-6 |
Jesus Christus der
wahrhaftige Zeuge 2.Teil |
32,00 |
|
70/71 |
29 |
3-290-11629-8 |
978-3-290-11629-3 |
Jesus Christus der
wahrhaftige Zeuge 3.Teil |
29,00 |
|
72-73 |
13 |
4. Teil
(IV,4) |
chr. Leben (Fragment)
Taufe |
30 |
3-290-11630-1 |
978-3-290-11630-9 |
Das christliche Leben
(Fragment) Die Lehre von der Versöhnung. Die Taufe als Begründung des
christlichen Lebens |
29,00 |
|
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14 |
Register |
31 |
3-290-11633-6 |
978-3-290-11633-0 |
Registerband |
59,00 |
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Unveröffentlichte Texte zur Kirchlichen Dogmatik
Supplemente zur Karl-Barth-Gesamtausgabe |
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Karl
Barth
Die Offenbarung Gottes 1
Der dreieinige Gott
Theologischer Verlag Zürich, 1987, 236 Seiten, kartoniert,
978-3-290-11602-6
20,00 EUR
|
Kirchliche Dogmatik Studienausgabe Band 2 zur Seite Dreieinigkeit /
Trinität |
INHALT
ZWEITES KAPITEL. DIE OFFENBARUNG GOTTES
Erster Abschnitt. Der dreieinige Gott
§ 8 Gott in seiner Offenbarung 311
Die Stellung der Trinitätslehre in der Dogmatik 311
Die Wurzel der Trinitätslehre 320
Das vestigium trinitatis 352
§ 9 Gottes Dreieinigkeit 367
Die Einheit in der Dreiheit 367
Die Dreiheit in der Einheit 373
Die Dreieinigkeit 388
Der Sinn der Trinitätslehre 395 |
§ 10 Gott der Vater 404
Gott als Schöpfer 404
Der ewige Vater 411
§ 11 Gott der Sohn 419
Gott als Versöhner 419
Der ewige Sohn 435
§ 12 Gott der heilige Geist 470
Gott der Erlöser 470
Der ewige Geist 489
Übersetzung der fremdsprachlichen Zitate Anhang 1
Register
I. Bibelstellen Anhang 27
11. Namen Anhang 29
Ill. Begriffe Anhang 30 |
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Matthias D. Wüthrich
Gott und das Nichtige
Theologischer Verlag Zürich,
2006, 400 Seiten, Paperback, 978-3-290-17409-5 58,00 EUR
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siehe dazu
Kirchliche Dogmatik Studienausgabe Band 18 Eine
Untersuchung zur Rede vom Nichtigen ausgehend von Paragraph 50 der
Kirchlichen Dogmatik Karl Barths Wie kann und soll vom Bösen
gesprochen werden? Die gegenwärtig vielfältig konstatierte Sprachnot
in der Rede vom Bösen betrifft nicht nur ihren Inhalt, sondern auch
ihren Redemodus. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg verfasst Karl Barth
im Rahmen seiner 'Kirchlichen Dogmatik' einen Paragraphen, den er
mit 'Gott und das Nichtige' überschreibt. Barth nimmt sich darin in
äusserst pointierter und bedenkenswerter Weise jener Sprachnot in
der Rede vom Bösen an. Er transformiert dabei an wesentlichen
Punkten theologische und philosophische Denktraditionen in der Rede
vom Bösen. Die vorliegende Untersuchung nimmt diesen Paragraphen zum
Ausgangspunkt einer gründlichen Analyse von Barths Rede vom
Nichtigen. Verhandelt werden u. a. Genese, Phänomengehalt, Funktion
und Redemodus der Rede vom Nichtigen. Die Untersuchung schliesst mit
dem Versuch einer kritischen Weiterführung von Barths Rede vom
Nichtigen mittels einer systematisch-theologischen Besinnung auf
Inhalt und Redemodus der Klage. |
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Juliane Schüz Glaube in Karl Barths Kirchlicher
Dogmatik Die anthropologische Gestalt des Glaubens
zwischen Exzentrizität und Deutung De Gruyter, 2018, 426 Seiten,
747 g, Gebunden, 978-3-11-056759-5 119,95 EUR |
Theologische
Bibliothek Töpelmann Band 182 In dieser Studie wird zum
ersten Mal eine systematische Analyse des menschlichen Glaubens in
Karl Barths Kirchlicher Dogmatik vorgelegt.
Barths Theologie wurde häufig vorgeworfen, dass sie diesen Topos
marginalisiere. Demgegenüber weist Juliane Schüz die zentrale Rolle
des Glaubens in Barths dogmatischer Methodologie sowie in dessen
eigentümlicher Verschränkung von Christologie und Anthropologie
nach. So wird im Querschnitt durch Barths Dogmatik ein vielseitiges
Bild des Glaubensvollzugs gezeichnet. Einerseits birgt der Glaube
als menschliche Tat die irreduzible Dimension von Geschichtlichkeit
und Freiheit sowie die Möglichkeit seiner Verkehrung in der
"Religion". Andererseits ist der Glaube ebenso göttliche Tat ‚extra
nos‘ und nur ‚analogisch‘ als eine dem Menschen zukommende
Partizipation in Christus zu verstehen. Die Studie zeigt unter
Aufnahme der dialektischen Grundentscheidung Barths, wie Barth die
‚exzentrische‘ Konstitution und Bestimmung des Glaubens mit dessen
aktiver, subjektiver Aneignung durch Deutungen vermittelt. In der
Weiterführung der Barthschen Konzeption entwickelt Schüz eine
jenseits der etablierten Alternativen stehende, neue Perspektive in
der religionsphilosophischen Debatte um den Deutungsbegriff.
Bllick ins Buch |
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Martin Storch
Exegesen und Meditationen zu Karl
Barths Kirchlicher Dogmatik
Chr. Kaiser
Verlag, 1964, 126 Seiten, kartoniert,
4,90 EUR
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Beiträge zur evangelischen Theologie Band 36 In dieser Untersuchung werden
Hauptthemen aus der kirchl. Dogmatik mit der jeweiligen
theologischen Diskussion unserer Tage konfrontiert. Sie erwuchs
aus Vorlesungen am Predigerseminar der Hannoverschen
Landeskirche. |
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Karl Barth Dogmatik im Grundriß
Theologischer Verlag Zürich, 2020, 192 Seiten, Broschur,
978-3-290-11030-7 15,00 EUR
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mit einem Nachwort von Hinrich Stoevesandt
Barth hat den Bonner Studenten im Sommersemester 1946 anhand des
Apostolischen Glaubensbekenntnisses einen Grundriss
evangelischer Glaubenslehre
geboten. Er zeigt, was ein echter Exeget aus dem Apostolikum
herauszuholen vermag: nicht weniger als das tragende Gerüst, als das
Fundament der ganzen christlichen Dogmatik überhaupt. |
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Walter Kreck
Grundentscheidungen in Karl Barths Dogmatik
Neukirchener Verlag, 1978, 320 Seiten, Kartoniert,
3-7887-0550-7
978-3-7887-0550-3
16,00 EUR
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Neukirchener Studienbücher Band 11
Zur Diskussion seines Verständnisses
von Offenbarung und Erwählung |
Die
Kirchliche Dogmatik Karl Barth (19321968)
|
Barth begann in betontem Kontrast
zu Schleiermacher mit einer Lehre vom Wort Gottes, die
zugleich Trinitätslehre ist (KD I/1, 1932). Er
entfaltete Anselms Satz Gott kann nur durch Gott
erkannt werden nun trinitarisch: Jesus Christus
allein ist Gottes Selbstoffenbarung mitten in der Zeit.
Daher kann Gott, der Vater und Schöpfer, nur von Gott,
dem Sohn, durch den Heiligen Geist als der Gott erkannt
werden, der seine Welt mit sich versöhnt und so unsere
Gotteserkenntnis schafft.
Während die katholische und lutherisch-orthodoxe
Dogmatik allgemeine (natürliche) und spezielle
(christologische) Offenbarung Gottes auftrennte, setzte
Barth sie in eins: Indem Gott in Christus sein Wesen als
der Dreieinige offenbart, schafft er die Möglichkeit der
Gotteserkenntnis, die uns von Natur aus schlechthin
unmöglich ist und bleibt. Nur weil Gott dieser höchst
besondere, in sich selbst lebendige Gott ist, kann er
sich als der offenbaren, der er ist. Wie wir ihn erkennen
und was er für uns ist (dogmatisch formuliert:
ökonomische und immanente
Trinität), fallen daher von Gott, nicht vom
Menschen her! zusammen.
Man hat Barth Offenbarungspositivismus
vorgeworfen, weil er Gottes Dasein und Sosein mit nichts
als Gott selbst begründete, also keinem Ober- und
Außenbegriff unterwarf. Dabei wird meist verkannt, dass
er implizit bereits das Geschehen von Kreuz und
Auferweckung voraussetzte, das er später differenziert
entfaltete. Er betonte eine streng christozentrische
Erkenntnistheorie: Alle theologischen Aussagen müssen
sich am Christusereignis messen lassen und von daher
bestimmt werden. Die die Theologiegeschichte
beherrschende analogia entis (Ontologie) wird
transformiert in eine analogia fidei : Glaube an Jesus
Christus als einzigen Gott ist das scharfe Gegenteil von
Religion, die Gott eigenmächtig mit uns zu
versöhnen sucht.
Der berühmte Paragraph 17 von KD I/2 (1937) fasst Barths
Religionskritik an der über 1700jährigen
Fehlentwicklung des Christentums, die im Versagen
gegenüber der Hitlerdiktatur unübersehbar wurde, in den
Satz zusammen: Religion ist Unglaube. Denn nur Gott
selbst kann von Gott reden. Seine Souveränität, die
von oben in die heillos in-sich-verschlossene
Selbstrechtfertigung und Bilderfabrik des Menschen
einbricht, blieb das Leitmotiv. Aber Gott hat in der
Geschichte Jesu Christi schon sein endgültiges Ja-Wort
zum Menschen gesprochen: Im Licht dieser exklusiven
Rechtfertigungstat ist diese unerlöste Welt doch schon
mit Gott versöhnt. Indem das unausweichliche Gericht des
Kreuzes die vom religiösen Menschen produzierten
Nicht-Götter als Verleugnung Gottes aufdeckt, dient es
der Befreiung aus den gottlosen Bindungen dieser Welt zum
freien und frohen Dienst an Gottes Geschöpfen (Barmer
These I).
Davon ausgehend begann Barth, die Aufgabe der Kirche in
der Welt völlig neu zu bestimmen. Sowenig wie Christus-
und Gotteserkenntnis lassen sich Dogmatik und Ethik bei
ihm trennen. Er kehrte die lutherische Folge von
Gesetz und Evangelium um zu Evangelium und
Gebot und suchte die verbindende Analogie von
Rechtfertigung und Recht in der alleinigen
Christusherrschaft. Damit begründete er das politische
Widerstandsrecht der Christen gegen einen totalen Staat,
der die Menschenrechte mit Füßen tritt.
1940 erschien der erste Band der Gotteslehre (KD II/1),
1942 erschien dann mit der Lehre von Gottes Gnadenwahl
der zweite Band (KD II/2). Diese ist der eigentliche Kern
des riesigen Gedankengebäudes der KD, das sich wie
Kreise um einen ins Wasser geworfenen Stein
konzentrisch ausbreitete. Die Vorrangstellung der
Prädestination als Auslegung der Inkarnation zeigte sich
schon in KD I an Barths betont realistischer
Lehre von der Jungfrauengeburt Jesu Christi, in der
höchst ungewöhnlich in der protestantischen
Theologie! Maria zu vollen Ehren kam. Jeder
menschliche Zugriff auf das Wunder der Offenbarung ist
ausgeschlossen: Es handelt sich dabei nur um die
Durchführung des in Ewigkeit Beschlossenen. Dies
entfaltete er nun aber ganz vom ungekündigten
Bund (Martin Buber) mit Israel her. Der Ruf zur
unbedingten kirchlichen Solidarität mit dem Judentum
wurde sein Vermächtnis an die Ökumene, deren
theologischer Berater er seit 1948 war.
19511954 folgte die Schöpfungslehre (KD III): So
wie die Schöpfung der äußere Grund des
Bundes Gottes mit Israel und darin
eingeschlossen der Menschheit ist, so ist Gottes
eigene Bundeserfüllung in Christus der innere
Grund der Schöpfung. Dies begründete Barths nun
immer stärkere Hinwendung zur Welt, die nicht aus sich
heraus gut werden kann, aber von vornherein
gerechtfertigt und begnadigt als gute Welt erkannt und
gestaltet werden kann. Hier entwarf er auch eine
Anthropologie des Dialogs, in der er sowohl Bonhoeffers
Ethik des Menschseins für Andere als auch
Martin Bubers dialogische Anthropologie (Ich und Du)
aufgriff.
In seiner Versöhnungslehre (KD IV, 195659) wagte
Barth nochmals einen Neuansatz auch gegenüber KD I/1. Er
nahm nun Martin Luthers theologia crucis voll auf und
integrierte sie in Johannes Calvins übergreifenden, vom
Alten Testament bestimmten Bundesbegriff: In der tiefsten
Erniedrigung des Gottessohnes, nämlich in seinem Tod am
Kreuz, offenbart Gott indirekt sein wahres Gottsein.
Zugleich geschieht mit der endgültigen Erhöhung des
Menschensohns (Barth verwendet diesen Hoheitstitel hier
inklusiv!) die unüberbietbare Rechtfertigung und
Heiligung unseres Menschseins: In dieser Doppelbewegung,
die nur von Gott selbst her erkannt werden kann,
vollzieht sich die Versöhnung. Sie ist für Barth der
Oberbegriff, in den er Freiheit und Gerechtigkeit
integrierte. Damit erfährt Menschenwürde ihre
eigentliche Begründung, die von keiner empirischen und
historischen Erfahrung ableitbar und überholbar ist.
Damit verlegte Barth den Akzent vom richtenden hin zum
gnädigen Gott: im bewussten Kontrast zu den gnadenlosen
Kreuzzugsideologien von West und Ost, die die Menschheit
im Kalten Krieg an den Abgrund führten. Die
Menschlichkeit Gottes (Aufsatztitel) ersetzt sein
unnahbares Gottsein aber nicht, sondern erfüllt dieses
allererst. Gerade in der Gottverlassenheit des
Gekreuzigten ist der Ganz Andere, der
weltlose Ungreifbare, uns ganz nah, und gerade so ist er
ganz Gott: Gottes Allmacht ist seine Fähigkeit zur
Ohnmacht, die er mit uns teilt. Dies kann nur von Gott
selbst, nämlich durch den Geist des Auferweckten erkannt
werden, der die im Kreuz verborgene Versöhnung der Welt
in Kraft setzt.
Barths Sündenlehre definiert Sünde als das Nichtige,
schlechthin von Gott Verworfene: Was das Böse und wie
gefährlich es für alles Leben eigentlich ist, kann
wiederum nur von seiner Überwindung im Kreuz Jesu
Christi her erkannt werden. Indem Gott in Christus das
Böse erleidet und daran stirbt, verneint er es
endgültig, entzieht er ihm schon seinen Existenzgrund,
entmachtet er schon seine scheinbar totale
Weltherrschaft. Darum konnte Barth in einer
Abschreckung mit Massenvernichtungsmitteln
nur den Teufel am Werk sehen, mit dem der Mensch keine
Kompromisse eingehen kann, ohne letztlich zu unterliegen.
Widerstand dagegen mit allen verfügbaren, d.h.
christlich möglichen Mitteln war sein geradezu
befehlender Ruf an die Völker aller Länder, noch bevor
Albert Schweitzer 1958 zum Stopp aller Atomtests aufrief.
Die Trinitätslehre, die am Anfang der KD stand, wird nun
nochmals hinsichtlich des Weltbezugs entfaltet: Jesus
Christus als sein eigener Prophet deckt das Kommen Gottes
zur Welt, die Revolution dieser Welt, ihr Ende und ihr
Neuwerden auf. Seine Königsherrschaft ist bereits
insofern wirksam, als sie uns zum Entdecken von
Lichtern, Analogien zu seinem Reich in der
Welt befähigt (KD IV/3, § 69): Dazu gehörte für Barth
der demokratische Rechtsstaat (Christengemeinde und
Bürgergemeinde) ebenso wie der Sozialismus und Marxismus
(Darmstädter Wort), aber auch die Begegnung und der
Dialog mit den Religionen, allen voran dem Judentum, zur
gemeinsamen Bewahrung der Schöpfung (Ad limina
Apostolorum). |
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