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Ingolf U. Dalferth
Ingolf U. Dalferth, Dr. theol., Dres. h.c., Jahrgang 1948, war von 1995 bis 2013 Ordinarius für Systematische Theologie, Symbolik und Religionsphilosophie an der Universität Zürich und von 1998 bis 2012 Direktor des Instituts für Hermeneutik und Religionsphilosophie der Universität Zürich. Seit 2007 lehrt er als Danforth Professor of Philosophy of Religion an der Claremont Graduate University in Kalifornien. Dalferth war mehrfach Präsident der Europäischen Gesellschaft für Religionsphilosophie, von 1999 bis 2008 Gründungspräsident der Deutschen Gesellschaft für
Religionsphilosophie und 2016/2017 Präsident der Society for the Philosophy of Religion in den USA. Er war Lecturer in Cambridge und Manchester, Fellow am Collegium Helveticum in Zürich sowie am
Wissenschaftskolleg zu Berlin und von 2017 bis 2018 Leibniz-Professor in Leipzig. 2005 und 2006 erhielt er die Ehrendoktor würden der Theologischen Fakultäten von Uppsala und Kopenhagen.
Dalferth ist Autor und Herausgeber vieler wichtiger Schriften. Er ist u. a. Hauptherausgeber der »Theologischen Literaturzeitung« (Leipzig) und der Publikationsreihe »Religion in Philosophy and Theology« (Tübingen).
978-3-374-07056-5 Ingolf U. Dalferth
Die Krise der öffentlichen Vernunft
Über Demokratie, Urteilskraft und Gott
Evangelisches Verlagshaus, 2022, 352 Seiten, Hardcover,
978-3-374-07056-5
25,00 EUR Warenkorb
Das neue Buch des Theologen und Religionsphilosophen Ingolf U. Dalferth thematisiert die Gefährdung der Demokratie in den westlichen Gesellschaften. Beispielhaft dafür ist die Krise der »öffentlichen Vernunft«. Sie zeigt, dass die deliberative Demokratie in Habermas' Sinn wohl immer schon eine soziale Fiktion war. Internet und Soziale Medien zersetzen die politische Öffentlichkeit. Gesinnung und Emotionen verdrängen Argumente, Gleichheit und Gerechtigkeit werden zu populistischen Leerformeln und kritische Urteilskraft schwindet oder wird diffamiert. Umfassende zivilgesellschaftliche Beratschlagung (Deliberation) wird – nicht zuletzt durch das Erstarken rechter wie linker Identitätspolitik – schwieriger. Religion verkümmert zur Moralressource und Gott wird aus der Öffentlichkeit verbannt.
Dalferths differenzierte Diskussion dieser Themen steht in einer radikal-demokratischen Klammer: der kritischen Zurückhaltung gegenüber dem Prinzipiellen und Dogmatischen. Demokratie lebt vom Widerspruch und dem Recht, im Rahmen des geltenden Rechts anders zu leben, verpflichtet aber auch jeden zum Respekt gegenüber den anderen. Wer festlegen möchte, wie zu reden und zu leben ist oder welche Argumente öffentlich Gehör finden dürfen, versteht nicht, dass es ohne Freiheit weder Gleichheit noch Gerechtigkeit gibt. Und der Rekurs auf Gott ist kein Überbleibsel einer vordemokratischen Vergangenheit, sondern die permanente Erinnerung daran, was Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit möglich macht.
978-3-374-06351-2  Ingolf U. Dalferth
Sünde
Die Entdeckung der Menschlichkeit
Evangelisches Verlagshaus, 2020, 432 Seiten, Paperback,
978-3-374-06351-2
32,00 EUR Warenkorb
Der Topos der Sünde gehört nicht nur zum Kernbestand theologischer Themen, er bietet auch einen theologischen Schlüssel zum Verständnis für die Herkunftsgeschichte der kulturellen Situation unserer Gegenwart. Der international bekannte Theologe und Religionsphilosoph Ingolf U. Dalferth zeigt das am Leitfaden der Frage nach der Menschlichkeit des Menschen an exemplarischen Punkten und widerspricht damit der weit verbreiteten »Sündenvergessenheit« deutscher evangelischer Theologie.
Das Resultat ist keine klassische theologische Abhandlung zum Sündenthema, sondern eine Problemgeschichte der Sünde, in der theologische Überlegungen zur Diagnose exemplarischer Entwicklungen in der europäischen Denkgeschichte herangezogen werden. Dalferths Buch kritisiert den Zweig der Aufklärungstradition, die meint, die vom Sündentopos bestimmte Interpretation der conditio humana hinter sich lassen zu können, und plädiert für eine realistische Sicht auf den Menschen. Wer an den »sündlosen« Menschen glaubt und meint, auf der Erde das Himmelreich schaffen zu können, baut an der Hölle.
Inhaltsverzeichnis
Leseprobe
978-3-374-05648-4 Ingolf U. Dalferth
Wirkendes Wort
Bibel, Schrift und Evangelium im Leben der Kirche und im Denken der Theologie
Evangelisches Verlagshaus, 2018, 488 Seiten, Hardcover, Schutzumschlag, 14 x 21 cm
978-3-374-05648-4
38,00 EUR Warenkorb
Wieder einmal gibt es in der evangelischen Theologie und Kirche in Deutschland einen Streit um das Alte Testament und die Bedeutung von Schrift und Schriftauslegung. Das ist gut so. Ohne diesen Streit würde das, was sich in Kirche und Theologie eingebürgert hat, nur noch so verstanden, wie es gerade weithin verstanden wird: nämlich missverstanden.
Missverstehen ist leicht. Das gilt gerade für die Schrift. Im Gegensatz zur geläufigen Annahme ist die eigentliche Herausforderung nicht, wie die Schrift zu verstehen ist, sondern, was man eigentlich verstehen will. Es geht nicht primär um die Methoden, sondern um den Gegenstand der Auslegung: die Schrift, die zur Kommunikation des Evangeliums gebraucht wird, durch das sich Gottes Wort im Leben der Menschen wirksam zur Geltung bringt.
Seit Längerem neigt die Systematische Theologie dazu, den Umgang mit biblischen Texten aus der systematischen Reflexion des Glaubens auszublenden. Eine Neubesinnung auf die Aufgaben einer theologischen Lehre von der Schrift ist überfällig. Ingolf U. Dalferth bietet diese Neubesinnung in einem großen Wurf, der ein Jahrhundert nach Karl Barths Römerbrief die Theologie am Beginn des neuen Jahrtausends überall dort aufschrecken wird, wo ein theologisches Ethos überlebt hat, das sich Glauben und Kirche zugehörig weiß. Dalferth verbindet seine Ausführungen auch mit praktischen Reformüberlegungen. Das »Leben der Kirche« und das »Denken der Theologie« werden so neu aufeinander bezogen.
Leseprobe
978-3-374-05652-1 Ingolf U. Dalferth
God first

Evangelisches Verlagshaus, 2018, 256 Seiten, Paperback, 14 x 21 cm
978-3-374-05652-1
28,00 EUR Warenkorb
Die reformatorische Revolution der christlichen Denkungsart
Die Reformationn war nicht nur ein historisches Ereignis mit weltweiter Wirkung, sondern eine spirituelle Revolution. Ihre Triebkraft war die befreiende Entdeckung, dass Gott in seiner Schöpfung bedingungslos als Kraft der Veränderung zum Guten gegenwärtig ist. Gott allein ist der Erste, alles an­dere das Zweite. Das führte existenziell zu einer Neuausrichtung des ganzen Lebens an Gottes Gegenwart und theologisch zu einer grundlegenden Umgestaltung der traditionellen religiösen Denksysteme. Indem die Reformatoren alles Leben und Denken, Erfahren und Leiden, Vorstellen und Tun kompromisslos auf die schöpferische Gegenwart Gottes hin ausrichteten, revolutionierten sie die christliche Lebens- und Denkungsart. ?Das Buch des international bekannten Systematikers und Religionsphilosophen Ingolf U. Dalferth kegt dar, was es heißt, Gott vom Kreuzesgeschehen her theologisch zu denken. Und es entfaltet den christlichen Monotheismus nicht als System der Vergewaltigung Andersdenkender, sondern als Lebensform radikaler Freiheit und Liebe, die sich als Resonanz der Gnade Gottes versteht.
Leseprobe
978-3-16-154890-1 Ingolf U. Dalferth
Reformation und Säkularisierung
Zur Kontroverse um die Genese der Moderne aus dem Geist der Reformation
Mohr Siebeck, 2017, 259 Seiten, Paperback,
978-3-16-154890-1
14,00 EUR Warenkorb
Die Reformation war eine im Kern religiöse Erneuerungsbewegung des Christentums in Europa. Gerade als solche hat sie Entscheidendes zur Ausbildung einer säkularen Moderne beigetragen. Worin genau bestand dieser Beitrag, und wie ist er zu bewerten? Haben die Reformationsbewegungen die überkommene Einheit von Kirche und Staat, Gesellschaft und Kultur zerstört und damit die Marginalisierung des Christentums in Europa eingeleitet? Oder haben sie zentrale Impulse des Christentums zur Geltung gebracht, ohne die sich die westliche Moderne nicht hätte entwickeln können und die auch eine sich säkular verstehende Gesellschaft in einer pluralen Spätmoderne prägen? Der vorliegende Band versucht, diese kontroversen Fragen zu erhellen. Dabei kommt auch die Kritik zu Wort, die vom Standpunkt einer säkularen Moderne an den reformatorischen Traditionen geübt wird, sowie jene, die sich vom Standpunkt reformatorischen Denkens aus an die europäische Moderne und Spätmoderne richten lässt.
Mit Beiträgen von:
Albrecht Beutel, Ingolf U. Dalferth, Volker Gerhardt, Brad S. Gregory, Eilert Herms, Detlef Pollack, Risto Saarinen, Dorothea Wendebourg
Inhaltsverzeichnis
978-3-16-146296-2 Ingolf Dalferth
Der auferweckte Gekreuzigte
Zur Grammatik der Christologie
Mohr, 1994, 346 Seiten,
978-3-16-146296-2
39,00 EUR Warenkorb
Ingolf U. Dalferths Grammatik der Christologie ist ein in seiner begrifflichen Konsistenz beeindruckender Versuch, das Grundproblem der neuzeitlichen Christologie, die drohende Desintegration der Person Jesu Christi in den "historischen Iesus", den "Christus des Glaubens" und den "Sohn Gottes des christologischen Dogmas" zu überwinden und die Einheit der Person des auferweckten Gekreuzigten durch den Bezug auf das Heil schaffende Handeln Gottes theologisch darzustellen."
Christoph Schwöbel in Evangelische Kommentare 4 (1996), S. 241
978-3-451-34057-4 Ingolf U. Dalferth
Das Böse
Drei Annäherungen

Herder Verlag, 2011, 120 Seiten, gebunden, Schutzumschlag, 12,5 x 20,5 cm
978-3-451-34057-4
18,00 EUR Warenkorb
Die Frage nach dem Ursprung des Bösen spielt nicht nur für die Theodizee (»Warum lässt Gott das zu?«), sondern auch für das Selbstverständnis des Menschen und die Beweggründe zu (un-)moralischem Handeln eine entscheidende Rolle. Was aber ist genau unter dem Bösen zu verstehen? Wo liegt sein Ursprung? Mit seinen drei Beiträgen, des Theologen und Religionsphilosophen Ingolf U. Dalferth, des früheren Dogmatik-Professors und jetzigen Bischofs Karl Kardinal Lehmann und des Orientalisten und Schriftstellers Navid Kermani, bietet dieser Band Antworten aus der Sicht verschiedener Konfessionen und Religionen. Dabei geht es u.a. um die Unterscheidung zwischen vermeidbaren und unvermeidbaren Übeln, um die Freiheit des Menschen und seine Verantwortung für das Böse und um die Tradition der Gottesklage im Islam.

Ingolf U. Dalferth, geb. 1948, Studium der Theologie, Philosophie und Linguistik in Tübingen, Edinburgh, Wien und Cambridge, Promotion und Habilitation in Theologie an der Universität Tübingen, seit 1995 Professor für Systematische Theologie, Symbolik und Religionsphilosophie an der Universität Zürich, seit 2007 Professor für „Philosophy of Religion“ an der Claremont Graduate University in Kalifornien.

Navid Kermani, Orientalist und freier Schriftsteller, Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Akademie der Wissenschaften in Hamburg.

Karl Lehmann, geb. 1936, Dr. phil., Dr. theol., während des Vaticanum II als Mitarbeiter des Karl Rahners tätig, anschließend dessen wissenschaftlicher Assistent, 1968-1971 Professor für Dogmatik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, 1971-1983 Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, seit 1983 Bischof von Mainz, 1987-2008 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, 2001 Kardinal.
978-3-525-60440-3 Ingolf U. Dalferth
Religion und Konflikt
Grundlagen und Fallanalysen
Vandenhoeck & Ruprecht, 2011, 304 Seiten, Gebunden,
978-3-525-60440-3
90,00 EUR
Research in Contemporary Religion, RCR Band 8:
Theorien und Fallstudien zur Bewältigung von Konflikten in und mit der Religion.Die Beiträge des vorliegenden Bandes gehen größtenteils auf eine Tagung der Deutschen Gesellschaft für Religionsphilosophie zurück. Die erste Hälfte ('Grundlagen: Zur Theorie religiöser Konflikte') behandelt das Thema in sechs Beiträgen aus philosophischer und fundamentaltheologischer Perspektive, und zwar primär mit Blick auf die ontologischen bzw. semantischen, handlungstheoretischen, ethischen, geschichtsphilosophischen, erkenntnistheoretischen und anthropologischen Implikationen religiöser Konflikte. Der zweite Teil (»Fallanalysen: Zur Wahrnehmung und Bewältigung von Konflikten in und mit der Religion«) bietet fünf religionsphilosophische und hermeneutisch-theologische Analysen exemplarischer religiöser Konfliktfelder unter der Leitfrage der Konfliktwahrnehmung und -bewältigung. Diskutiert wird das Problem heiliger Schriften in Judentum, Christentum und Islam; der Konflikt zwischen Theologie und Naturalismus; der Absolutheitsanspruch des christlichen Monotheismus; das religiöse Konfliktpotential politischer Umbrüche am Beispiel Südafrika; die dialogorientierte Interaktion als Konfliktbewältigungsstrategie im Religionsunterricht.
Ingolf U. Dalferth
Umsonst
Eine Erinnerung an die kreative Passivität des Menschen
Mohr Siebeck, 2011, 245 Seiten
978-3-16-150940-7
24,00 EUR
Während die theologische Tradition den Menschen im Bezug auf Gott und in Unterscheidung von seinen Mitgeschöpfen als Vernunftwesen verstand, das zur Gottebenbildlichkeit bestimmt ist, werden die derzeitigen Debatten um die Bestimmung des Menschen durch naturalistische Ansätze beherrscht, die den Menschen als Tier unter Tieren zu verstehen suchen. Und während die theologische Tradition den Menschen aufgrund seiner Bestimmung zur Gottebenbildlichkeit als ausgezeichnetes Geschöpf unter den Geschöpfen verstand, haben philosophische Ansätze sich schon lange angewöhnt, Menschen als Mängelwesen zu betrachten, die im Kampf ums Dasein keine Chance hätten, wenn sie die Schwächen ihrer biologischen Natur nicht durch Technik, Moral, Medien, Religion und Kultur zu kompensieren wüssten.
Ingolf U. Dalferth vertritt demgegenüber die These, dass der Mensch nicht als Mängelwesen, sondern als Möglichkeitswesen zu verstehen sei; dass die Bestimmung zur Gottebenbildlichkeit nicht primär in seiner Vernunft und seiner Fähigkeit zu vernunftgeleitetem Handeln zu sehen sei, sondern vor allem in der kreativen Passivität, die ihn in seinen Lebensvollzügen für die überraschenden Möglichkeiten offen hält, die Gott ins menschliche Leben spielt; und dass die theologisch entscheidende Differenz nicht die ist zwischen Mensch und Tier, sondern die zwischen menschlichem und unmenschlichem Leben von Menschen. Nicht die Evolutions- und Neurobiologie ist dementsprechend die entscheidende Herausforderung der Theologie, sondern die ethische, politische und theologische Frage nach der Bestimmung der Menschlichkeit des Menschen.
Ingolf U. Dalferth
Beten als verleiblichtes Verstehen
Neue Zugänge zu einer Hermeneutik des Gebets
Herder Verlag, 2016, 336 Seiten, kartoniert, 13,5 x 21,5 cm
978-3-451-02275-3
34,99 EUR Warenkorb
Questiones Disputatae Band 275

Die Sinnlichkeit des Verstehens, das sich im Vollzug des Betens erschließt, hat bisher wenig Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der Band beschreitet diesbezüglich neue Wege. Aus unterschiedlichen konfessionellen Perspektiven skizzieren die Beiträge Zugänge zum Gebet als einem Ort, an dem sich religiöses Verstehen vollzieht und auf sein anderes hin transzendiert. Dabei rückt nicht nur die Multimedialität des Betens in den Blick, sondern auch die Spannung von Intimität und Öffentlichkeit, von eigenleiblichem und zwischenleiblichem Verstehen.
Mit Beiträgen von Jean-Louis Chretien, Jean Greisch, Joachim Negel, Ingolf U. Dalferth, Simon Peng-Keller, Christina Gschwander, Eva-Maria Faber, Christiane Tietz, Ralph Kuntz und Peter Zimmerling.
978-3-451-02250-0 Ingolf U. Dalferth
Gottvertrauen
Die ökumenische Diskussion um die fiducia
Herder Verlag, 2012, 480 Seiten, kartoniert, 13,5 x 21,5 cm
978-3-451-02250-0
42,00 EUR Warenkorb
Quaestiones Disputatae Band 250
Wie ist das Verhältnis zwischen Glauben und Vertrauen im Rahmen heutiger evangelischer oder katholischer Theologie zu bestimmen? Wie verhält sich Vertrauen zu Hoffnung und zu Liebe? Was kann die jüngere Vertrauensdiskussion in der Philosophie zur theologischen Klärung beitragen? Der Band präsentiert exegetische, theologiegeschichtliche und systematisch-theologische Antworten auf diese Fragen.

Ingolf U. Dalferth, geb. 1948, Studium der Theologie, Philosophie und Linguistik in Tübingen, Edinburgh, Wien und Cambridge, Promotion und Habilitation in Theologie an der Universität Tübingen, seit 1995 Professor für Systematische Theologie, Symbolik und Religionsphilosophie an der Universität Zürich, seit 2007 Professor für „Philosophy of Religion“ an der Claremont Graduate University in Kalifornien.
978-3-374-02786-6 Ingolf U. Dalferth
Radikale Theologie
Glauben im 21. Jahrhundert
Evangelisches Verlagshaus, 2010, 288 Seiten, Paperback, 14 x 21 cm
978-3-374-02786-6
18,80 EUR Warenkorb
Forum Theologische Literaturzeitung Band 23
In Auseinandersetzung mit den Grundgedanken Heideggers und Bultmanns entwickelt Ingolf U. Dalferth das Prinzip einer »Radikalen Theologie«, die die Orientierungskraft des Glaubens für das menschliche Leben vom Ereignis der Gegenwart Gottes her entfaltet.
In knapper und klarer Weise stellt Ingolf U. Dalferth die theologischen und philosophischen Denkansätze der Hermeneutik des letzten Jahrhunderts vor. Er tut dies aber nicht im Sinne bloßer Denkmalspflege, sondern will die Theologie des 21. Jahrhunderts voranbringen, indem er Martin Heidegger und Rudolf Bultmann weiterführt, ohne Karl Barth zu vergessen. Das Ergebnis seiner begrifflich höchst präzisen Denkanstrengung ist eine »Radikale Theologie«, die weder auf antimoderne Verklärung der Vormoderne noch auf mystische Vertiefung des Säkularen abhebt, sondern auf den radikalen Wechsel in eine theologische Perspektive.
Während die Wissenschaften und die Philosophie dem Wirklichen verpflichtet sind, geht es der Theologie um das Mögliche. Theologie entfaltet »Grenzbegriffe«, die den Anspruch von Wissenschaft und Philosophie kritisch einschränken, und entwickelt »Orientierungsbegriffe«, mit deren Hilfe kritisch durchdacht wird, wie sich menschliches Leben im Glauben völlig neu auslegt: »Die Welt ist mehr als das, was der Fall ist, das Leben mehr als das, was wir aus ihm machen, beides mehr, als in Wissenschaften und Philosophie zur Sprache kommt.« Von hier aus entfaltet Dalferth die Wirklichkeit der Offenbarung und tritt im christlichen Sinne für eine unbedingte Hoffnung ein, die alles profan Vorfindliche grundsätzlich übersteigt und die Welt am anderen Horizont ihrer selbst ausrichtet – dem Horizont ihres sie liebenden Schöpfers.
Als Zugabe zu solchem Aufschwung des Glaubensdenkens stellt Dalferth mit seinem Buch allen Studierenden der Theologie und Philosophie ein übersichtliches und handliches Hilfsmittel bereit, mit dem jede einschlägige Prüfung zu meistern ist. So verbindet er mustergültig Forschung und Lehre.
Leseprobe

Ingolf U. Dalferth, Dr. theol., Dr. h.c., Dr. h.c., Jahrgang 1948, ist seit 1995 Ordinarius für Systematische Theologie, Symbolik und Religionsphilosophie an der Universität Zürich und seit 1998 auch Direktor des Instituts für Hermeneutik und Religionsphilosophie in Zürich. Seit 2008 lehrt er zudem als Danforth Professor of Philosophy of Religion an der Claremont Graduate University in Kalifornien. Dalferth ist u. a. Hauptherausgeber der »Theologischen Literaturzeitung« (Leipzig) und der Publikationsreihe »Religion in Philosophy and Theology« (Tübingen) sowie Mitherausgeber der »Hermeneutischen Untersuchungen zur Theologie« (Tübingen). 2005 und 2006 erhielt er die Ehrendoktorwürden der Theologischen Fakultäten von Uppsala und Kopenhagen.
978-3-16-148100-0 Ingolf U. Dalferth
Die Wirklichkeit des Möglichen

Mohr, 2003, 600 Seiten, Broschur,
978-3-16-148100-0
49,00 EUR Warenkorb
Hermeneutische Religionsphilosophie
Religion ist ein zentrales Phänomen menschlichen Lebens, im Positiven wie im Negativen. Höchste kulturelle Leistungen verdanken sich den Religionen ebenso wie grausamste Unmenschlichkeiten. Das wirft im Blick auf Religion und Religionen immer wieder Fragen auf, die sich weder durch weitere theologische Reflexion einer Glaubenspraxis noch durch weitere religionswissenschaftliche Forschung ausreichend beantworten lassen. Man stellt verwundert oder bestürzt fest, daß andere glauben, was man selbst für unglaublich hält, oder nicht glauben, was sich doch von selbst zu verstehen scheint. Aus solchen Verwirrungen entsteht philosophisches Fragen. Philosophieren ist ein Versuch, sich methodisch im Denken neu zu orientieren, und Religionsphilosophie ein Versuch, sich im Denken über religiöse Orientierungen im Leben neu zu orientieren.
Ãnderungen und Lieferbarkeit vorbehalten     Startseite       letzte Bearbeitung: 12.11.2022, DH   Impressum   Datenschutzhinweise