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Otto Kaiser 30.11.1924 - 14.12.2017
zum Nachruf von Jürgen van Oorschot
978-3-87173-976-7 Martina Kepper
Für Otto Kaiser

Radius Verlag, 2015, 64 Seiten, Klappenbroschur,
978-3-87173-976-7
12,00 EUR Warenkorb
Ein akademischer Festakt zum 90. Geburtstag.
In diesem Bändchen enthalten sind das Grußwort der Dekanin, die Laudatio und der Festvortrag von Prof. Dr. Christoph Levin über »Redaktionsgeschichte und Religionsgeschichte« sowie eine Bibliographie 2002 bis 2015.
Otto Kaiser
Das Hohelied, Klagelieder, Das Buch Ester
Vandenhoeck u. Ruprecht, 1992, 280 Seiten, Kartoniert,
978-3-525-51237-1
55,00 EUR
Alte Testament Deutsch Band 16,2
Für diese Neubearbeitung wurden das Hohe Lied erstmals durch H.-P. Müller, Münster, und das Buch Ester  durch J. A. Loader, Pretoria, ausgelegt. Auch der Kommentar von O. Kaiser, Marburg, zu den Klageliedern ist durchgehend revidiert und teilweise völlig neu gestaltet.
Damit entspricht der Band dem Stand der gegenwärtigen Forschung und ebenso dem Bedürfnis des Bibellesers, Studenten, Lehrers oder Pfarrers, wie auch der Zielsetzung der Reihe.
978-3-525-51233-3 Otto Kaiser
Das Buch des Propheten Jesaja Kapitel 1-12

Vandenhoeck u. Ruprecht, 1981, 257 Seiten, Kartoniert,
978-3-525-51233-3
45,00 EUR
Alte Testament Deutsch Band 17
Mit dieser grundlegenden Neubearbeitung liegt das Ergebnis einer über zwanzigjährigen Beschäftigung Otto Kaisers mit dem Prophetenbuch vor. Noch konsequenter als bisher setzt die Auslegung bei der Frage nach der Redaktionsgeschichte des Textes, weniger bei der Frage nach den ursprünglichen Jesajaworten ein. So kommt sie weithin zu neuen Folgerungen. Diese lehren das Buch im wesentlichen als das Ergebnis eines über zwei J ahrh underte währenden Ringens im frühen Judentum mit dem Exilsgeschick Israels verstehen, in dessen Verlauf Generation um Generation eine eigene Antwort auf die ihr begegnenden Glaubensanfechtungen gab.
  Otto Kaiser
Das Buch des Propheten Jesaja Kapitel 13-39

Vandenhoeck u. Ruprecht, 1983, 328 Seiten, Kartoniert,
978-3-525-51189-3
50,00
Alte Testament Deutsch Band 18
978-3-11-020556-5 Otto Kaiser
Vom offenbaren und verborgenen Gott
Studien zur spätbiblischen Weisheit und Hermeneutik
de Gruyter, 2008, 371 Seiten, Leinen, 23 x 15.5 cm
978-3-11-020556-5
149,95 EUR
Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft Band 392
Der vorliegende Band enthält Beiträge des renommierten Marburger Alttestamentlers Otto Kaiser zur Theologie, Anthropologie und Ethik des Buches Kohelet sowie zur Weisheit des Jesus Sirach und seines geistes- und theologiegeschichtlichen Hintergrundes. Darüber hinaus beschäftigen sich je ein Aufsatz mit den aktuellen Problemen der Heilsgeschichte und des Glaubens an das ewige Leben.
978-3-11-022809-0 Otto Kaiser
Gott, Mensch und Geschichte

de Gruyter, 2010, 550 Seiten, Leinen, 23 x 15.5 cm
978-3-11-022809-0
169,95 EUR
Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft Band 413
Studien zum Verständnis des Menschen und seiner Geschichte in der klassischen, biblischen und nachbiblischen Literatur
Der Aufsatzband enthält Studien zur Geschichtstheologie Herodots, dem Verständnis des Fremden im Alten Testament, den Büchern Jesus Sirach, der Weisheit Salomons, zur Geschichtstheologie des Flavius Josephus, zum reflektierten Gebrauch des Mythos als Grenzaussage bei Platon, zum Ringen um die Würde des Menschen in Ciceros Tusc.V und zum Verständnis der Zeit von Platon bis Augustin.
978-3-7887-2871-7 Otto Kaiser
Glaube und Geschichte im Alten Testament
Das neue Bild der Vor- und Frühgeschichte Israels und das Problem der Heilsgeschichte
Neukirchener Verlag, 2014, 200 Seiten, kartoniert, 12,5 x 20,5 cm
978-3-7887-2871-7
28,00 EUR Warenkorb
Biblisch Theologische Studien Band 150

Otto Kaiser informiert mit diesem Buch über die Gründe für den fundamentalen Wandel des Verständnisses der Vor- und Frühgeschichte Israels und der Anfänge der israelitischen Literatur, wie es im letzten Jahrhundert von der Schule Albrecht Alts entwickelt worden war. Auf der Grundlage eines positiven Verständnisses des Mythos als Grenzaussage, der überall dort sein Recht besitzt, wo das verstandesmäßige Denken versagt, deutet er den Hexateuch als Mythos der Herkunft des Glaubens an Gott als den Herrn der Geschichte. Das auf zahlreiche Aufsätze, Lehrbücher und Monografien zerstreute
Spezialwissen wird übersichtlich zusammengefasst und der sich abzeichnende Befund theologisch gedeutet.
978-3-525-54041-1 Otto Kaiser
Philo von Alexandrien
Denkender Glaube – Eine Einführung
Vandenhoeck & Ruprecht, 2014, 331 Seiten, Gebunden, 15,5 x 23,2 cm
978-3-525-54041-1
140,00 EUR Warenkorb
Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments Band 259
Philo von Alexandrien nimmt eine Schlüsselstellung in der hellenistischen Geistesgeschichte ein, weil er der erste mittelplatonische Denker gewesen ist, dessen Schriften zum größten Teil überliefert sind. Seine Schriften sind darüber hinaus eine unentbehrliche Quelle für die hellenistische und stoische Philosophie, deren Werke nicht erhalten sind. Seine theologiegeschichtliche Bedeutung beruht darauf, dass er sich als Erster bei seinen Auslegungen der Fünft Bücher Mose zur Welt- und Existenzerhellung der ihm vorliegenden Schriften der griechischen Philosophen und der zu seiner Zeit geltenden Ansichten der empirischen Wissenschaften bedient hat. Da es in deutscher Sprache keine dem derzeitigen Forschungsstand entsprechende Einführung in sein Leben und Denken gibt, hat Kaiser eine solche erarbeitet. Sie unterscheidet sich von ihren Vorgängern dadurch, dass sie sich nicht auf die Vorstellung seiner exegetischen Methode und ihrer Ergebnisse beschränkt, sondern nach einer knappen Einführung in sein Leben und seine Schriften seine geographische, soziale und biologische Lebenswelt unter Rückgriff auf in dieser Beziehung relevante antike Texte behandelt. Anschließend wird seine den heutigen Leser befremdende, aber damals in der stoischen Homerexegese übliche allegorische Methode an ausgewählten Beispielen vorgestellt. Im Rückblick zeigt es sich, dass Philo ein ebenso menschlicher wie frommer Denker gewesen ist, dessen Glaube an den Gott, der die Welt geschaffen hat und lenkt und der zugleich der Gott ist, der Israel erwählt hat und der Gott jedes einzelnen Menschen ist, das Mithin besitzen die von Philo behandelten Probleme des Glaubens an Gott, des Gehorsams gegen seine Gebote und des richtigen Lebens mutatis mutandis auch heute noch ihre Relevanz.
Inhalt und Leseprobe
Otto Kaiser
Der eine Gott Israels und die Mächte der Welt
Der Weg Gottes im Alten Testament vom Herrn seines Volkes zum Herrn der ganzen Welt
Vandenhoeck & Ruprecht, 2013, 520 Seiten, Gebunden, 15,5 x 23,2 cm
978-3-525-53602-5

170,00 EUR
Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments, FRLANT,  Band 249
Jahwe, der Gott Israels, war von Anfang bis zum Ende seiner sich im Alten Testament spiegelnden Geschichte der einzige Gott seines Volkes. Otto Kaiser verfolgt den Weg des Glaubens an Jahwe als den einzigen Gott Israels von seinen Anfängen bis zu seinem apokalyptischen Ausklang. Er zeigt auf, dass der Glaube Israels an seinen Gott so lebendig war, dass er in der Lage war, alle Änderungen der geschichtlichen Situation aufzunehmen und auf diese Weise den Herrschaftsbereich Gottes fortlaufend zu erweitern., bis er schließlich als der einzige Gott zum Herrn des Himmels, der Erde und der Unterwelt, der Lebenden und der Toten geworden war. Abschließend beantwortet Kaiser die Frage nach der Gegenwartsbedeutung dieser Botschaft und dem Verhältnis zwischen Christentum und Judentum.
978-3-87173-686-5 Otto Kaiser
Das höchste Gut

Radius Verlag, 2015, 120 Seiten, Broschur,
978-3-87173-686-5
15,00 EUR
Warenkorb
Philos Hochschätzung der Freundschaft im Horizont ihrer antiken Geltung
Antike Texte über die Freundschaft berühren uns. Trotz der Rechenkünste, die das Leben in den Industrieländern beherrschen, haben wir wie unsere Vorfahren das Bedürfnis, um unserer selbst willen angenommen zu sein. Wir bedürfen eines zuverlässigen Freundes, der uns in guten wie in bösen Tagen zur Seite steht.
978-3-87173-026-9 Otto Kaiser
Kohelet
Übersetzt und eingeleitet.
Radius Verlag, 2016, 104 Seiten, Broschur,
978-3-87173-026-9
12,00 EUR Warenkorb

Durch die Übersetzung des Marburger Alttestamentlers Otto Kaiser werden sich die Leser weder dem eigenartigen Zauber entziehen können, der von Kohelets schlichter und zugleich bildhafter Sprache ausgeht, noch der Faszination, die seinen Gedanken innewohnt.
Inhaltsverzeichnis
978-3-87173-906-4 Otto Kaiser
Die Weisheit Salomos
Übersetzt und eingeleitet.
Radius Verlag, 2010, 140 Seiten, Broschur
(978-3-87173-906-4)
978-3-87173-029-0
16,00 EUR Warenkorb
Die Weisheit Salomos ist ein Zeugnis der jüdischen Hoffnung auf das ewige Leben der Gerechten. Der Alttestamentler Otto Kaiser führt kenntnisreich nicht nur in die Schrift ein, sondern auch in die fernliegende geistige Welt, aus der sie stammt. Es ist die eines Judentums, das seit den Tagen Alexanders des Großen in einer hellenisierten Umwelt lebte und sich ihren kulturellen Einflüssen öffnete, ohne deshalb den Glauben an den Gott Israels als den wahren und einzigen zu verlieren.
Die Sprache des überaus sorgfältig komponierten Buches bewegt sich auf dem höchsten Niveau der damaligen Rhetorik. Dem Wissenschaftler ist eine anspruchsvolle Übertragung beispielhaft gelungen.

Das vierte und letzte Buch der Übertragungender alten jüdischen Weisheitsbücher durch den großen Alttestamentler Otto Kaiser, dem das Buch Jesus Sirach (2005), das Buch Hiob (2006) und das Buch Kohelet (2007) vorausgingen.
978-3-16-149471-0 Otto Kaiser
Des Menschen Glück und Gottes Gerechtigkeit
Studien zur biblischen Überlieferung im Kontext hellenistischer Philosophie
Mohr Siebeck, 2007, 280 Seiten, fadengeheftete Broschur,
978-3-16-149471-0
29,00 EUR
Tria Corda Band 1

Otto Kaiser legt hiermit die bearbeitete Fassung der in Jena gehaltenen Tria Corda Vorlesungen über die drei Themenkreise der Schicksalsbestimmung und Freiheit, der göttlichen Vorsehung sowie der Schönheit und Harmonie der Welt und des Problems der Existenz der Übel und des Bösen vor. Dabei zeigt er, wie es dem jüdischen Weisheitslehrer Jesus Sirach gelungen ist, in Anknüpfung und Widerspruch die Eigenart des biblischen Glaubens in einen weiteren Horizont zu stellen und zugleich seine Substanz zu bewahren. Der letzte Beitrag macht einen Sprung um zweihundert Jahre und untersucht unter demselben Gesichtspunkt den Umgang des Römers Cicero und des Juden Philo mit den für das ethische Denken der Stoiker zentralen Paradoxien. Da es sich bei jedem der hier behandelten Themen um zeitübergreifende Grundsatzfragen des menschlichen Welt- und Selbstverständnisses handelt, werden nicht nur Spezialisten für hellenistische Philosophie und Judentum, sondern auch ein breiterer Leserkreis angesprochen.
Otto Kaiser
Weihnachten im Osterlicht
Eine biblische Einführung in den christlichen Glauben

Radius Verlag, 2008, 175 Seiten, kartoniert, 978-3-87173-106-8
18,00 EUR
Der bedeutende Alttestamentier Otto Kaiser vermittelt in diesem Buch Grundkenntnisse über Person und Werk Jesu von Nazareth nach dem Zeugnis der vier Evangelien. Und er macht die Rede von der Sünde und der Versöhnung verständlich. Seine Absicht: der erschreckend verbreiteten Unkenntnis und dem Unverständnis der zentralen Aussagen des christlichen Bekenntnisses abzuhelfen, daß Jesus von Nazareth sein Leben zur Sühne für die Sünde gegeben hat und am dritten Tage von den Toten auferweckt worden ist.

Prof. Dr. Otto Kaiser ist emeritiert. Er lehrte an der Universität Marburg.
3-87173-679-1 Otto Kaiser
Ideologie und Glaube
Eine Gefährdung christlichen Glaubens am alttestamentlichen Beispiel aufgezeigt

Radius, 1984, 157 Seiten, kartoniert,
3-87173-679-1
9,90 EUR Warenkorb
Christlicher Glaube ist Antwort auf Gottes verhüllte Offenbarung im Kreuz Jesu Christi und als solcher unbedingtes Vertrauen und reinste Hoffnung. Durch den verkündigten Christus vermittelt, bleibt er an das Zeugnis der Bibel Alten und zumal Neuen Testaments gewiesen. Diese Bibel ist Zeugnis von der Vorgeschichte, Entstehung und Eigenart des Glaubens und zugleich des Ringens um ihn; denn er ist beständig durch die Gefahr der Verwechslung mit einer alle Rätsel der Geschichte und des persönlichen Lebens lösenden Ideologie bedroht. Wird die Bibel statt als Aufruf zu dem von uns selbst neu zu verantwortenden Glauben als ein endgültige Satzwahrheiten über Gott enthaltendes Gesetzbuch mißverstanden, führt dies in der Neuzeit fast unausweichlich zum ideologischen Mißverständnis des christlichen Glaubens und damit zu einer Kette von Glaubens- und Lebenskrisen.
Der Marburger Alttestamentler Otto Kaiser, der sich durch seine Auslegungen und Aufsätze über den Kreis der Fachgelehrten hinaus einen Namen gemacht hat, zeigt hier, daß sich im Alten Testament selbst trotz aller späteren Übermalungen der Protest gegen die Ideologisierung des Gotteshandelns am Menschen und damit zugleich Gottes und des Menschen im Buche Hiob und in dem sogenannten Prediger Salomo erhalten hat. Er nimmt das damit angesprochene Problem des unschuldigen Leidens und der Verborgenheit Gottes in der Welt auf, um es von einer heute verantworteten Theologie des Kreuzes her zu lösen.
Demgemäß ist sein Buch ebenso eine Hilfe für den Bibelleser wie für den, der nach einer christlichen Antwort auf das menschliche Grundproblem des Verhältnisses zwischen Leid und Gott fragt.
3-579-04458-3 Otto Kaiser
Einleitung in das Alte Testament

Gütersloher Verlagshaus, 1984, 340 Seiten, Leinen,
3-579-04458-3
vergriffen
Eine Einführung in ihre Ergebnisse und Probleme

5., grundlegend überarbeitete Auflage
978-3-87173-966-8 Otto Kaiser
Das Buch Hiob

Radius Verlag, 2014, 136 Seiten, Broschur,
978-3-87173-966-8
vergriffen
Es beginnt wie ein Märchen: »Es war einmal ein Mann im Lande Uz, Hiob war sein Name, und dieser Mann war rechtschaffen und aufrichtig und gottesfürchtig und blieb fern vom Bösen.« Er hatte sieben Söhne und drei Töchter und besaß riesige Viehherden. Aber Hiobs Glück sollte nicht von Dauer sein; weil es dem Satan gelungen war, Gott zu überreden, verliert Hiob mit einem Mal alles…
Das Buch Hiob gleicht einem Dom, in dem Jahrhunderte ihre Bilder aufgehängt haben. Es behandelt die Grundfrage, ob es ein unschuldiges Leiden gibt oder jedes Leiden als Antwort Gottes auf konkrete Vergehen zu verstehen ist. Der Marburger Alttestamentler Otto Kaiser hat das Buch neu und seinem Charakter gemäß als Dichtung übersetzt und die zahlreichen Fortschreibungen und Einschübe als solche gekennzeichnet.
Die in seiner Einführung skizzierte Entstehungsgeschichte des Buches bietet dazu die nötigen Hintergrundinformationen.
  Otto Kaiser
Gottes bedürfen ist des Menschen Vollkommenheit
40 Predigten aus sechs Jahrzehnten
Gütersloher Verlagshaus, 2013, 224 Seiten, kartoniert, 13,5 x 21,5 cm
978-3-579-07408-5
Geistlich und exegetisch reiche Predigten
Für Otto Kaiser ist die theologisch verantwortete Predigt das eigentliche Ziel seiner akademischen Lehrtätigkeit. Schriftgemäß soll die Predigt sein, und zugleich die Hörerinnen und Hörer bei der Bewältigung grundsätzlicher Lebensfragen unterstützen. In den hier versammelten 40 Predigten nimmt der Marburger Alttestamentler seine Zuhörer und Leser gleichsam an die Hand. Er führt sie durch die Straßen antiker Städte und stellt anschaulich historische, inner- und außerbiblische Bezüge her, um am Ende in beeindruckender Kürze ein exegetisch wohlbegründetes Fazit zu ziehen, das die Rezipienten mit neuer Klarheit über ihre Situation vor Gott in das Leben zurückschickt.
•Wohldurchdacht und existentiell berührend, zeitlos aktuell
Leseprobe
vergriffen, nicht mehr lieferbar
Otto Kaiser – 30.11.1924 - 14.12.2017

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. – zum Gedächtnis

Am 14. Dezember 2017 verstarb Otto Kaiser in Marburg, in jener Stadt, in der er seit 1960 zuhause war und zunächst auf einer außerordentlichen Professur, dann von 1962 bis 1993 als Ordinarius für Altes Testament und danach als Emeritus mit großer Leidenschaft und Ausstrahlung wirksam war. Mit ihm verliert die alttestamentliche Wissenschaft einen sensiblen und produktiven Forscher, einen Lehrer und Hermeneuten, der in der direkten Begegnung und über seine Lehrbücher Generationen von Studierenden prägte, und einen Wissenschaftsorganisator, der mittels zahlreicher Herausgeberschaften in seiner sachbezogenen Liberalität Quellen sowie Debatten- und Denkräume zugänglich machte. Viele verlieren einen Freund.

Otto Kaiser wurde 1924 in Prenzlau (Uckermark) als Sohn des preußischen Landesoberinspektors Oskar Kaiser und seiner früh verstorbenen Ehefrau Berta geboren. Nach der Gymnasialzeit in Eberswalde kam er als Sanitätsoffiziersbewerber im Herbst und Winter 1943/44 in den aktiven Kriegseinsatz. Das noch 1944 an der Militärärztlichen Akademie begonnene Medizinstudium nahm er nach den Kriegs- und Nachkriegserfahrungen nicht wieder auf, sondern studierte von 1946-1952 Evangelische Theologie an den Universitäten Tübingen und Marburg. Nach dem Vikariat (1952-1954) und während der Assistentur bei Arthur Weiser (1954-1958) wurde er im Jahr 1956 mit seiner vielbeachteten Studie »Die mythische Bedeutung des Meeres in Ägypten, Ugarit und Israel« in Tübingen promoviert und schon 1957 folgte die Habilitation »Der königliche Knecht. Eine traditionsgeschichtlich-exegetische Studie über die Ebed-Jahwe-Lieder bei Deuterojesaja«. Die Breite und Fülle seiner Bücher, Kommentierungen, Aufsätze und Herausgeberschaften floss in den Jahrzehnten seines Lebens organisch aus der fragenden Neugier, einem immer neuen Blick auf die Quellen und Kontexte sowie dem tiefen Wissen um die Vorläufigkeit aller, auch der eigenen Ergebnisse des Verstehens. Dabei ist neben den Alttestamentlern Ernst Würthwein und Karl Elliger der Einfluss von Wilhelm Weischedel und Rudolf Bultmann unverkennbar. Ersterer steht für das den Alttestamentler begleitende Gespräch mit der Philosophie, letzterer für das Profil seines immer wachen Fragens nach der theologischen und existenziellen Relevanz biblischer Texte. Im Umbruch der alttestamentlichen Wissenschaft seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts hat er wie kaum ein Zweiter die Neuausrichtung der Prophetenforschung beeinflusst. Der zweite Band seines Jesajakommentars zu Jes 13-39 (ATD) markiert eine konsequente Orientierung an einer redaktionsgeschichtlichen Erschließung der vorliegenden Bücher und eine Abkehr von einer auf die Prophetenpersönlichkeit ausgerichteten Bemühung. In eigenen Untersuchungen und in von ihm angeregten Studien wandelte sich so der Blick auf das Proto- und Deuterojesajabuch sowie auf das Jeremia- und Ezechielbuch. Die Erschließungskraft der redaktionsgeschichtlichen Fragestellung führten er und seine Schüler auch im Bereich des Pentateuchs, des chronistischen Werkes und des Hiobbuches vor Augen. Seit den 1980er Jahren verlagerte sich sein Forschungsinteresse zunehmend auf die frühjüdische Weisheit von Hiob, Kohelet und Proverbia über Ben Sira bis hin zu Tobit und der Sapientia Salomonis. Zur Zusammenschau nötigte er sich in den sich beständig wandelnden und den Forschungsstand akzentuierenden fünf Auflagen seiner Einleitung in das Alte Testament (1969-1984), gefolgt vom Grundriss der Einleitung (1992- 1994) und einer Einleitung in die Apokryphen (2000). Eine Synthese aus Religions- und Literaturgeschichte verbunden mit einer dezidiert theologischen Summe des Alten Testament bietet sein dreibändiges Werk »Der Gott des Alten Testaments. Theologie des Alten Testaments. Wesen und Wirkung« (1993-2003; Neubearbeitung des 3. Bandes 2013). Eine forschungsgeschichtliche Edition zu Hermann Hupfeld (2005) sowie eine Studie zu Philon von Alexandrien (2015) signalisieren Schwerpunkte seines späten Interesses.

Seine Energie und die pragmatisch-liebenswerte Fähigkeit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu (gemeinsamen) Arbeitsvorhaben zu motivieren, zeigt sich nicht zuletzt an der editorischen Tätigkeit, die sein wissenschaftliches Leben seit 1974 begleitete. So gab er die »Poetischen Schriften« des »Jüdischen Schrifttums aus hellenistisch-römischer Zeit« (1974- 1983), die »Texte zur Umwelt des Alten Testaments« (1981-2004), die Kommentarreihen »Altes Testament Deutsch (ATD; 1970-1999) und den »Kommentar zum Alten Testament (KAT; 1973-2000) federführend oder gemeinsam mit anderen Kollegen heraus. Gut zehn Jahre verantwortete er die Herausgeberschaft der 1881 gegründeten »Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft « (1982-1992) und die sie begleitende Monographienreihe der Beihefte zur Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft« (BZAW) noch bis 2003. Ihre Anlage als einer international wahrgenommenen, alle Forschungsgebiete berücksichtigenden Zeitschrift, die mit ihrem interkonfessionellen und interreligiösen Profil einen festen Platz in der wissenschaftlichen Landschaft einnimmt, wurde von Otto Kaiser und seinem liberalen, forschenden Geist und seinen weitgespannten Beziehungen in die Fachwelten nachhaltig geprägt.

Die Resonanz auf sein Wirken und seine Persönlichkeit lassen sich nicht zuletzt daran ablesen, dass er mit der John-Burkit-Medal der British Academy ausgezeichnet wurde, korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften war, und ihm die Theologischen Fakultäten in Jena (1991) und Tartu (1996) sowie die Katholische Fakultät der Universität zu Salzburg (2002) die Ehrendoktorwürde verliehen.

Jürgen van Oorschot,
Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft.
 
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