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Luthers Judenschriften / Luther und die Juden |
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Johannes Wallmann Martin Luthers
Judenschriften
Luther-Verlag, 2. durchgesehene und
erweiterte Auflage, 216 Seiten,
kartoniert, 22,2 x 15,2 cm 978-3-7858-0718-7 12,95 EUR
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Studienreihe
Luther Band 18 Dieser Band enthält eine Interpretation von
Martin Luthers sog. Judenschriften, dazu erstmals eine Rezeptions- und
Wirkungsgeschichte von Luthers Judenschriften vom 16. Jahrhundert über
die Frühe Neuzeit bis zum Dritten Reich. Professor Dr. Johannes Wallmann
führt hier weiter, was er zum 500. Geburtstag Luthers 1983 im Haus des
American Jewish Committee in New York bei einer Tagung Martin Luthers
Quincentenary: New Beginnings for Lutherans and Jews zur Rezeption der
Judenschriften Luthers vorgetragen hat. Der Band zeigt, dass der
Altprotestantismus vor dem Dreißigjährigen Krieg von Luthers
antijüdischen Spätschriften, vor allem Von den Juden und ihren Lügen,
geprägt war, dass sich aber der Neuprotestantismus nach dem Krieg
bewusst davon abwandte. Von Pietismus und Aufklärung bis ins späte 19.
Jahrhundert hat man sich an Luthers frühe judenfreundliche Schrift Daß
Jesus Christus ein geborner Jude sei gehalten, jene späte Schrift
kritisiert und in Vergessenheit fallen lassen. Erst in der Bewegung
des Antisemitismus am Ende des 19. Jahrhunderts wurde Von den Juden und
ihren Lügen wiederentdeckt. Der nationalistische Lutherkult des
Kaiserreichs (Luther, der größte Deutsche) hat die Kritik an dieser
Schrift verstummen lassen. Antisemiten und die völkische Bewegung,
später die Nationalsozialisten haben sich für ihren Kampf gegen das
Judentum auf Luther berufen. Das wird anhand einer Vielzahl teilweise
unbekannter Quellen nachgewiesen. Der Band verifiziert die von Wallmann
zum Reformationsfest 2013 aufgestellte These: Die Evangelische Kirche
verleugnet ihre Geschichte. |
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Ulrich Duchrow Religionen für Gerechtigkeit in
Palästina-Israel Jenseits von Luthers Feindbildern
Verlag Stiftung Hirschler, 2018, 230 Seiten, Softcover,
978-3-9818916-2-1 19,90 EUR
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Die Reformation radikalisieren
Band 7 Aus der internationalen Buchserie Die Reformation radikalisieren
bezieht dieser Band 7 die Realität in
Palästina/Israel auf die Vision des Paulus vom Zusammenleben der
Juden und Völker in der Gemeinschaft des Messias Jesus. Luther deutet
die Unterscheidung von Gesetz und Evangelium falsch, indem er daraus
Feindbilder entwickelt. Diese
sind heute wiederbelebt, denen auch aus muslimischer Sicht entschieden
widersprochen wird. Zwei jüdische Beiträge kritisieren den Missbrauch
des christlich-jüdischen Dialogs zur Legitimation des Staates Israel aus
der Sicht der Propheten und der bekennenden Kirche. Diese zwei jüdischen
Beiträge dürften den Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) am meisten ob dieses Buches
erzürnt und zu seiner Erklärung mit massiven Verunglimpfungen veranlasst
haben. Der Beitrag eines israelischen Ökonomen zeigt, wie der Westen die
Völkerrechtsbrüche des Staates Israel ermöglicht. Was heißt das
theologisch und politisch für uns? Darüber erhoffen die Autor*innen eine
öffentliche Debatte statt des heute üblichen leichtfertigen Vorwurfs des
Antisemitismus’ als einziger Antwort, wenn israelische Rechtsbrüche
kritisiert werden – ein Verhalten, das neuen Antisemitismus generiert. |
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Matthias Morgenstern Von den Juden
und Ihren Lügen
Berlin University Press, 2016, 328
Seiten, Hardcover, 978-3-7374-1320-6 19,90 EUR
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Neu bearbeitet und kommentiert von Matthias
Morgenstern mit einem Geleitwort von Heinrich Bedford-Strohm,
Ratsvorsitzender der EKD Mit einem Vorwort von Heinrich
Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rats der EKD.Als Auftakt einer ganzen
Serie antijudaistischer Schriften, welche auf die Dämonisierung und
Vertreibung von Juden aus evangelisch-christlichen Gebieten abzielte,
entfaltete Luthers Rhetorik beginnend mit den Erlassen reformatorischer
Machthaber des 16. Jahrhunderts (Braunschweig, Meißen, Kursachsen) eine
verhängnisvolle Wirkungsgeschichte, die bis zum Nationalsozialismus
reicht. Anknüpfungspunkte fanden sich vor allem im umfassenden
Maßnahmenkatalog des letzten Teils des Buches 'Von den Juden und ihren
Lügen', in dem unter anderem die Verbrennung von Synagogen und Büchern,
Lehrverbot und Zwangsarbeit für Juden gefordert werden. Dieser wird
hier ebenso ungekürzt wiedergegeben wie die derbe, oft unflätige Sprache
Luthers. Gerade deswegen fordert 'Von den Juden und ihren Lügen' eine
Debatte, die nicht auf Grundlage ihrer letzten Bearbeitung von 1936
geführt werden darf. Die Übertragung und Kommentierung aus Sicht der
jüdischen Literatur stellt eine einzigartige Möglichkeit des
Eingedenkens und der Auseinandersetzung mit einer Schattenseite der
Reformation dar, die zu lange ungenutzt geblieben ist. siehe dazu
Weimarer Lutherausgabe WA 53 |
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Karl-Heinz Büchner Martin Luther. Von
den Juden und ihren Lügen Erstmals in heutigem Deutsch mit
Originaltext und Begriffserläuterungen Alibri Verlag, 2016, 347
Seiten, 978-3-86569-196-5 20,00 EUR
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Mit Martin Luther hat die Evangelische Kirche
ein erhebliches Problem: der Reformator war ein wirkmächtiger
Judenhasser. Unter seinen judenfeindlichen Hetzschriften sticht sein
Buch Von den Juden und ihren Lügen von 1543 in makabrer Weise hervor.
Darin entwickelt er sein berüchtigtes Sieben-Punkte-Programm zur
Beseitigung des Judentums in Deutschland: • Verbrennen ihrer
Synagogen • Zerstörung ihrer Häuser und Zwangsunterbringung •
Wegnahme ihrer religiösen Bücher • Lehrverbot für Rabbiner bei
Androhung der Todesstrafe • Aufhebung der Wegefreiheit •
Zwangsenteignung • Zwangsarbeit Hatte der Philosoph Karl Jaspers
also Recht, als er bemerkte: „Was Hitler getan, hat Luther geraten, mit
Ausnahme der direkten Tötung durch Gaskammern“? Diese Ausgabe stellt
erstmals Luthers Originaltext einer werkgetreuen Übertragung in heutiges
Deutsch gegenüber – ergänzt durch eine Einführung und 200
Begriffserläuterungen. Dies ermöglicht es, die fatale Wirkung des
Reformators zur Verbreitung der Judenfeindschaft in Europa zu erkennen.
Vorwort
Leseprobe |
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Karl-Heinz Büchner Martin Luther:
Judenfeindliche Schriften Band 2
Alibri Verlag, 2017,
320 Seiten, 978-3-86569-229-0 20,00 EUR
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Die weithin bekannte Hetzschrift ""Von den Juden
und ihren Lügen"" war weder das einzige noch das unerträglichste Buch
Martin Luthers. Lange davor und bis kurz vor seinem Tod schrieb er
weitere judenfeindliche Bücher und Texte, die unmittelbar auf die
Verächtlichmachung des Judentums und dessen Vertreibung aus Deutschland
abzielten. Dieser Band der judenfeindlichen Schriften Luthers
dokumentiert vier Texte, die erstmals vollständig in heutiges Deutsch
übertragen wurden: - Dass Jesus Christus als Jude geboren wurde
(1523) - Brief an Josel von Rosheim (1537) - Gegen die Sabbather
(1538) - Vom Schem Hamphoras und der Abstammung Christi (1543)
Gerade letzteres Buch stellt einen weiteren Tiefpunkt deutschen
Schrifttums dar und beweist, dass Martin Luther keine Person war, die
man heute noch feiern sollte. Um seine Texte historisch einordnen zu
können, haben die Herausgeber jeder Schrift eine ausführliche Einleitung
vorangestellt.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort |
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Thomas Kaufmann Luthers Juden
Reclam, 203 Seiten, gebunden, 12,2 x 19,5 cm 978-3-15-010998-4
22,95 EUR
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Die grundlegende Untersuchung zu Luthers Antisemitismus, zur
Judenfeindlichkeit in seinen Schriften, in seinem Weltbild, in seinen
alltäglichen Meinungen und Ansichten ist das Ergebnis der jahrelangen
Forschungen des Kirchenhistorikers Thomas Kaufmann. In diesem Buch zieht
er die Summe aus seiner Arbeit an
Luthers Werken und ihrer Rezeption
über 5 Jahrhunderte hin. Es ist ein eindringliches und überzeugendes
Plädoyer für eine entschlossene und vollständige Historisierung Luthers
und seines Werks. Kaufmann warnt davor, heute und in Zukunft von Luthers
Popularität profitieren zu wollen und naiv mit ihm umzugehen. Genau
darin weiß er sich schließlich durch den großen Reformator selbst
bestärkt, der als mächtiger Polemiker mit Worten vernichten, aber auch
sich selbst relativieren konnte. |
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Folker Siegert
Kirche und Synagoge
Ein lutherisches Votum
Vandenhoeck & Ruprecht, 2012, 479 Seiten, Gebunden,
978-3-525-54012-1
160.00 EUR |
Wie sehr belasten Luthers böse Worte
noch heute das Verhältnis von Protestanten und Juden?
Dieses Werk forscht nach Schattenseiten der Reformation. Martin
Luther polemisierte gegen Papsttum, sogenannte »Schwärmer« und
Muslime, in seinen späten Schriften dämonisierte der Reformator die
Juden. Beschämende Worte fand Luther für seine »Feinde«, die
Jahrhunderte später der Nationalsozialismus aufgriff und die so zum
dunkelsten Kapitel der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts
beitrugen.
Bis in die heutige Zeit belastet
Luthers antijüdische Polemik die
lutherischen Kirchen. In den Medien werden die Schriften nicht
einfach abgewehrt, sondern thematisiert. Grund genug für Mitglieder
evangelisch-lutherischer Kirchen, sich an den Grundlagen der eigenen
Kirche zu stören und nach Lösungen zum Umgang mit dieser Problematik
zu forschen.
Die Zahl der Landeskirchen wächst, die sich um das Verhältnis
zwischen der Kirche Jesu Christi und dem ersterwählten Volk Gottes
sorgen. Eine Positionsbestimmung erscheint für die reformierten und
unierten Kirchen leichter als für die lutherischen Kirchen. Die
Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands trägt schwer an diesem Thema, so sehr, dass sie
angesichts des Reformationsjubiläums eine Erklärung zum
lutherisch-israelischen Verhältnis abzugeben gedenkt.
Sollte es Differenzen im Verhältnis der lutherischen Kirche zu
Israel geben, welcher Natur sind sie? Die Autoren des Sammelbandes
fragen nach der Qualität dieser Differenzen: Sind sie dogmatisch
oder traditionsgeprägt? Wie intensiv sind sie, eher Akzente oder
Nuancen; oder nur zufällig entstanden? Insgesamt zielt dieses Buch
auf die positive Berücksichtigung des lebenden Judentums als der uns
nächststehenden Religion in die Lehrbildung der evangelischen
Theologie, und zwar da, wo dies am schwierigsten zu sein scheint: im
Herzen der Dogmatik.
Inhaltsverzeichnis |
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Sibylle Biermann-Rau
An Luthers Geburtstag brannten die Synagogen
Eine Anfrage
Calwer Verlag, 2012,
352 Seiten, 18 s/w Abbildungen, Broschur,
12,2 x 20,5 cm
978-3-7668-4204-6
16,95 EUR
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Warum konnte die Zerstörung
jüdischen Lebens im Nationalsozialismus überhaupt geschehen inmitten
eines Volkes, das sich zum Christentum bekennt?
Dieser bleibend brennenden Frage für einen größeren Leserkreis
verständlich nachzugehen, ist das Anliegen der Autorin Sibylle
Biermann-Rau. Besonderes Augenmerk legt sie auf die judenfeindliche
Tradition, die bei den Protestanten auch durch Luther genährt worden ist
und im Dritten Reich Solidarität mit den Juden verhinderte. Eine der
wenigen Ausnahmen war die Pädagogin Elisabeth Schmitz (1893–1977).
Deutlich wird der lange Weg in der evangelischen Kirche nach 1945, um
Judenfeindschaft zu überwinden. Mitten in der Luther-Dekade stellt
dieses Buch schließlich die Anfrage an die Kirche, einen weiteren
Schritt zu tun und sich insbesondere von Luthers Judenfeindschaft
öffentlich und ausdrücklich zu distanzieren.
Das Buch bietet eine Fülle von Anregungen für Religionsunterricht,
Erwachsenenbildung und Gemeindearbeit.
Aus dem Inhalt:
•Die Berufung auf Luthers Äußerungen in der Nazizeit
•Die unterschiedliche Reaktionen aus der evangelischen Kirche auf die
Judenverfolgung von 1933 bis 1945
•Die Neuorientierung im Verhältnis zwischen Juden und Christen (nach
1945) bis heute
•Konsequenzen für die Gemeindepraxis
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
zur Seite 9.
November Schicksalstag Deutscher Geschichte |
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Hans-Martin Barth
Die Theologie Martin Luthers
Eine kritische Würdigung
Gütersloher Verlagshaus, 2009,
512 Seiten, Gebunden, Schutzumschlag,
15 x 22,7 cm
978-3-579-08045-1
19,99 EUR |
Von den einen bewundert als allein seinem
Gott verpflichteter Reformator, abgelehnt von anderen als
rüpelhafte, dem Mittelalter zugehörende Gestalt - wie ist Martin
Luther heute zu verstehen? Hat er uns noch etwas zu sagen?
Ein Forscherleben lang hat Hans-Martin Barth sich mit Luther
beschäftigt. Hier nun lässt er sich auf eine kritische
Auseinandersetzung mit dem Reformator ein. Am Anfang steht die Frage
nach Antisemitismus, Intoleranz, Opportunismus oder gar Aberglaube
bei Luther. Ausgehend von gegenwartsbezogenen Fragestellungen werden
sodann die klassischen Themen der Theologie Luthers vorgestellt. Am
Ende jedes Kapitels steht eine kritische Würdigung, die durch
ökumenische und interreligiöse Wahrnehmung sowie aus der Sicht
gegenwärtiger theologischer Diskussion gewonnen ist.
Leseprobe |
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Ulrich Duchrow Religionen für Gerechtigkeit in
Palästina-Israel Jenseits von Luthers Feindbildern
Verlag Stiftung Hirschler, 2018, 230 Seiten, Softcover,
978-3-9818916-2-1 19,90 EUR
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Aus der internationalen Buchserie Die Reformation radikalisieren
bezieht dieser Band 7 die Realität in
Palästina/Israel auf die Vision des Paulus vom Zusammenleben der
Juden und Völker in der Gemeinschaft des Messias Jesus. Luther deutet
die Unterscheidung von Gesetz und Evangelium falsch, indem er daraus
Feindbilder entwickelt. Diese
sind heute wiederbelebt, denen auch aus muslimischer Sicht entschieden
widersprochen wird. Zwei jüdische Beiträge kritisieren den Missbrauch
des christlich-jüdischen Dialogs zur Legitimation des Staates Israel aus
der Sicht der Propheten und der bekennenden Kirche. Diese zwei jüdischen
Beiträge dürften den Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) am meisten ob dieses Buches
erzürnt und zu seiner Erklärung mit massiven Verunglimpfungen veranlasst
haben. Der Beitrag eines israelischen Ökonomen zeigt, wie der Westen die
Völkerrechtsbrüche des Staates Israel ermöglicht. Was heißt das
theologisch und politisch für uns? Darüber erhoffen die Autor*innen eine
öffentliche Debatte statt des heute üblichen leichtfertigen Vorwurfs des
Antisemitismus’ als einziger Antwort, wenn israelische Rechtsbrüche
kritisiert werden – ein Verhalten, das neuen Antisemitismus generiert. |
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Johannes
Chrysostomus Acht Reden gegen Juden
Hiersemann, 1995, 342 Seiten, Leinen, 23,5 x 16 cm
978-3-7772-9525-1 98,00 EUR
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Bibliothek der griechischen Literatur Band 41 Bearbeitung: Rudolf Brändle; Wilhelm Gessel (Hrsg.); Verena
Jegher-Bucher Nach mehr als 250 Jahren wurden diese Reden
des Johannes Chrysostomus (349?-407), der von der Nachwelt die
Bezeichnung "Goldmund" erhielt, wieder in die deutsche Sprache
übertragen. Das Wagnis war groß, nicht nur wegen des "boshaften"
Inhalts der 386/387 gehaltenen Reden, sondern auch im Blick auf
den besonderen Schwierigkeitsgrad der harten Ausdrucksweise des
Antiocheners. Johannes' acht Reden gegen Juden richten sich
in erster Linie gegen "judaisierende" Christen in Antiochien.
Äußerungen des Johannes lassen vermuten, daß viele Christen in
Antiochien Sympathien für das Judentum hegten. Die Reden wenden
sich aber auch gegen Juden und versuchen, diese in den Augen der
Christen und "Heiden" schlechtzumachen. Nicht mit Redeschmuck
wollte Johannes prunken, sondern die Zuhörer zur "Heiligkeit"
führen und die Einheit der Kirche fördern. Dazu bediente er sich
des Attischen in asianischer Form. Komplizierte Wortfiguren und
Vergleiche waren in ein lesbares Deutsch zu bringen, das die
Gefälligkeit in Melodik, Rhythmus und Stil der johanneischen
Redeweise widerspiegelt und zugleich seine
polemisch-pamphletistische, sympathielose Grundhaltung
offensichtlich werden läßt. Rudolf Brändle, der zugleich die
Übersetzung sorgfältig überprüfte, bietet in der Einleitung ein
auf den neuesten Stand gebrachtes Biogramm des Autors. Alle
Fragen, beginnend mit dem Quellenproblem bis zu Absetzung, Exil
und Tod des Johannes, sind minutiös dargestellt. Die Reden
werden in die Zeitgeschichte integriert, in die
Adversus-Judaeos-Literatur eingeordnet und abschließend die
Wirkungsgeschichte erörtert. Die Anmerkungen von Rudolf
Brändle stellen einen eigenständigen Kommentar dar, der die
einschlägigen Fragestellungen aufgreift. Ein erschöpfendes
Literaturverzeichnis sowie die Auflistung der Werke des Johannes
mit deren Ausgaben und Übersetzungen gestalten diesen Band zu
einem vorzüglichen Arbeitsinstrument, das durch ein vierfaches
Register (Bibelstellen, antike Namen, moderne Namen, Sachen und
Begriffe) detailliert erschlossen wird. |
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Harry Oelke
Martin Luthers »Judenschriften« Die Rezeption im 19. und 20.
Jahrhundert Vandenhoeck & Ruprecht, 2016, 338 Seiten, mit 3
Abb., Gebunden, 978-3-525-55789-1 95,00 EUR
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Arbeiten
zur Kirchlichen Zeitgeschichte:
Reihe
B: Darstellungen Band 64
Martin Luthers „Judenschriften“
haben in der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts eine
hochproblematische, aber bislang kaum erforschte Wirkungsgeschichte
gehabt. Dieser Rezeptionsgeschichte widmet sich der vorliegende Band.
Dabei steht nicht die eindimensionale Perspektivierung eines
historischen Versagens Luthers im Vordergrund. Vielmehr wird die
Rezeption im Kontext zeitgenössischer theologischer und historischer
Bedingungen untersucht: Welche theologischen und politischen Motive
bedingten die Rezeption von Luthers antijüdischen Schriften in der
Lutherforschung des 19. Jahrhunderts? Welche Rolle spielten sie im
lutherischen Konfessionalismus und in der jüdischen Wahrnehmung jener
Zeit? Wie wurden sie in der Zwischenkriegszeit von der Bekennenden
Kirche oder den „Deutschen Christen“ zur Zeit des Nationalsozialismus
politisch und theologisch instrumentalisiert? Vor diesem Hintergrund
kommt die Bedeutung und Wirkung von Luthers Schriften für neuzeitliche
theologische Diskurse und historische Entwicklungen, einschließlich
Antisemitismus und NS-Zeit, zur Sprache. Die inhaltliche Aufarbeitung
mit der Wirkungsgeschichte von Luthers „Judenschriften“ ist nicht auf
das Ende des Zweiten Weltkriegs begrenzt, der Band beleuchtet zudem die
Rezeption der „Judenschriften“ im angloamerikanischen Raum und ihre
ethische, kirchengeschichtliche und kirchenpolitische Aufarbeitung im
Protestantismus seit 1945.
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe |
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Reinhold Lewin Luthers Stellung zu den Juden
Alibri Verlag, 2018, 182 Seiten, Softcover,
978-3-86569-279-5 16,95 EUR
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1911 erschien Reinhold Lewins Buch mit dem Untertitel „Ein Beitrag
zur Geschichte der Juden in Deutschland während des
Reformationszeitalters“. Darin setzte sich der angehende Rabbiner mit
Luthers wechselnder Haltung zu den Juden auseinander. Sein Fazit lautet:
„Wir geben knapp in wenigen Sätzen das Resultat unserer Untersuchung
über Luthers Stellung zu den Juden: Nach einer Periode der
Gleichgültigkeit, in der Luther den Juden ohne ein praktisches Interesse
gegenübersteht, glaubt er sich, angeregt durch den Wormser Besuch, zu
der Hoffnung berechtigt, daß sich die Juden unschwer seinem neuen
Evangelium anschließen würden. Der Missionsschrift, die er alsbald in
die Welt hinaussendet, bleibt der erwartete Erfolg versagt; persönliche
Erfahrungen trüber Art öffnen ihm vollends die Augen. Als er gar
wahrzunehmen glaubt, daß die Juden zugunsten ihrer Religion gegen das
Christentum agitieren, erklärt er ihnen den Krieg bis aufs Messer und
schleudert gegen sie zwei Schriften, die ihm ein fanatischer
Glaubenseifer diktiert. Die Saat des Judenhasses, die er darin
ausstreut, schießt zwar zu seinen Lebzeiten nur verkümmert empor. Sie
geht aber darum nicht spurlos verloren, sondern wirkt noch lange durch
die Jahrhunderte fort; wer immer aus irgendwelchen Motiven gegen die
Juden schreibt, glaubt das Recht zu besitzen, triumphierend auf Luther
zu verweisen.“ Der von Karsten Krampitz neu herausgegebene Text ist
ein wichtiges Dokument für die Debatte um den Reformator im
„Luther-Jahr“.
Inhaltsverzeichnis |
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Sönke Lorenz Johannes Reuchlin und der
"Judenbücherstreit"
Thorbecke Verlag, 2013, 270
Seiten, 978-3-7995-5522-7 24,90 EUR
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Vorwort (Dieter Mertens) - Reuchlin und die Universität
Tübingen (Sönke Lorenz) -
Johannes Reuchlin und der
Judenbücherstreit
(David H. Price) - Das Bild vom Juden im Deutschland des frühen
16. Jahrhunderts (Hans-Martin Kirn) - Johannes Reuchlin und die
Anfänge der christlichen Kabbala (Saverio Campanini) - Reuchlin
im Gefüge des Renaissance-Humanismus (Matthias Dall'Asta) -
Reuchlin als Jurist (Wolfgang Schild) - Von Reuchlin lernen: Zum
Dialog zwischen den Religionen (Hans-Rüdiger Schwab) - "Großes
Unheil wird daraus entstehen" Die Judenpolitik Maximilians I.
(David H. Price) - Die Familie Reuchlin: Eine genealogische
Bestandsaufnahme (Günther Schweizer)
Inhaltsverzeichnis |
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Andreas Pangritz Theologie und Antisemitismus
Das Beispiel Martin Luthers Peter Lang, 2017, 570
Seiten, 978-3-631-73362-2 64,95 EUR
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Martin Luthers
Judenfeindschaft ist berüchtigt. Ihr Zusammenhang mit zentralen
Themen seiner Theologie ist jedoch umstritten. Die
Antisemitismusforschung wiederum
hat sich bisher nur wenig für theologische Wurzeln der
Judenfeindschaft interessiert. Die Untersuchung führt beide
Perspektiven zusammen:
Luthers Schrift «Von den Juden und
ihren Lügen» (1543) wird nicht nur im Blick auf die darin zum
Ausdruck kommende Judenfeindschaft analysiert, sondern auch auf
ihren theologischen Gehalt hin befragt. Dadurch verschärft sich das
Problem: Der Antisemitismus ist im Zentrum der Theologie des
Reformators verankert, in der Christologie und in der
Rechtfertigungslehre. Diese Erkenntnis führt zu einer Sicht auf
Luthers Theologie, in der diese selbst zum Problem wird. |
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Thomas Kaufmann
Luthers Judenschriften
Ein Beitrag zu ihrer historischen Kontextualisierung
Mohr Siebeck, 230 Seiten, Broschur,
978-3-16-150772-4
978-3-16-152873-6
29,00 EUR |
Thomas Kaufmann greift die
Frage nach den historischen Entstehungsbedingungen und
Abfassungsintentionen von Luthers sogenannten „Judenschriften“ - Daß
Jesus Christus ein geborener Jude sei (1523), Wider die Sabbather
(1538), Von den Juden und ihren Lügen, Vom Schem Hamphoras, Von den
letzten Worten Davids (alle 1543) - auf. Dabei zeigt sich, daß der
Reformator Anlässe und Situationen konstruierte, um sein zentrales
Anliegen zu propagieren: die christologischen Weissagungen des Alten
Testaments. Keine der Schriften war an jüdische Adressaten gerichtet;
sie dienten primär der Stabilisierung einer christlichen Gesellschaft.
In Bezug auf die Publizistik der 1520er Jahre, in denen zahlreiche
Schriften zur „Judenfrage“ veröffentlicht wurden, lässt sich ein breites
Echo der ersten „Judenschrift“ Luthers nachweisen. Im Kampf gegen die
Judenheit, mit der er nur wenige persönliche Erfahrungen gemacht hat,
war Luther seit den 1530er Jahren buchstäblich jedes Mittel recht. In
der Schrift von 1538 etwa konstruierte er die Gefahr jüdischer
„Proselytenmacherei“, um zu erreichen, daß die Juden aus
protestantischen Territorien ausgewiesen würden. Eine für Luther immer
wichtiger werdende, auch für die späten „Judenschriften“ entscheidende
Front bildete eine christliche Hebraistik, die seiner christologischen
Deutung alttestamentlicher dicta probantia nicht folgte.
Der Autor interpretiert Luthers Positionen unter ständigem Bezug auf die
Einstellungen seiner Zeitgenossen, geht der Wirkungsgeschichte von
Luthers „Judenschriften“ bis ins 20. Jahrhundert nach und skizziert ihre
Bedeutung für eine historisch differenzierte Perspektive auf die
Geschichte der Reformation. |
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Martin Luther Weimarer Lutherausgabe
WA
53 Abteilung 4
Schriften / Werke Schriften 1542/43 Von den Juden und ihren Lügen
Metzler Verlag / Springer Verlag
978-3-7400-1405-6 54,99
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Teilband 53 aus Abteilung 4,4 Band 4.4.53 der
Weimarer
Lutherausgabe
Inhaltsverzeichnis Weimarer Lutherausgabe WA 53
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Wolfgang Sommer Nationalsozialismus
und Luthertum
Gütersloher Verlagshaus, 2019, 360
Seiten, kartoniert, 978-3-579-05797-2 54,00 EUR
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Die
Lutherische Kirche, Geschichten und
Gestalten Band 30 Akteure und politische Herausforderungen
im Kontext der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Gesammelte
Aufsätze Die hier versammelten Beiträge stellt bekannte und weniger
bekannte Gestalten des deutschen Luthertums und deren Wirken in der Zeit
des Nationalsozialismus vor. Es handelt sich dabei um Personen, die
vorwiegend im Kontext der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
agiert haben, deren Wirkungsradius aber oft darüber hinaus wirkte. Sie
gehören einer Epoche in der Geschichte des Luthertums an, in der das
Luthertum durch die Ideologie des Nationalsozialismus vor einer seiner
bisher größten Herausforderungen stand. |
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Arbeitshilfen für den Evangelischen
Religionsunterreicht an Gymnasien |
Heft 1: Martin Luther und die Juden erarbeitet
von Markus Sasse unter Mitarbeit von Charlotte Haußmann und Anna
Reitnauer
pdf -
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