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Thomas
Kaufmann |
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Thomas Kaufmann Geboren 1962; Studium der
Theologie in Münster, Göttingen, Tübingen; 1990 Promotion; 1994
Habilitation; 1996–2000 Lehrstuhl für Kirchengeschichte an der
LMU München; seit 2000 Lehrstuhl für Kirchengeschichte in
Göttingen; 2020 Leibnizpreis. |
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Thomas Kaufmann Anfang, Mitte und Ende der
Reformation -3 Bände als Paket- Mohr Siebeck,
2023, 2239 Seiten, 3 Bände, 978-3-16-163266-2
79,00 EUR
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Die Diskussionen um Kontinuitäten und Umbrüche zwischen dem
späten Mittelalter und der Reformationszeit nötigen zu einer
Klärung der historiographischen Stellung der Reformation. Im
Zentrum der einzelnen Studien des ersten Buches steht die Frage
nach dem „Anfang“ der Reformation
als eines in sich komplexen Ereignisses. Dabei zeigt sich, dass
die literarischen Akteure der reformatorischen Bewegung, allen
voran Luther, Traditionen konstruierten, in denen sie ihre
Anliegen legitimierten und plausibilisierten. Dem Verfasser geht
es im Kern darum, Luther und die unterschiedlichen Rezeptionen,
die ihm zuteilwurden, aufeinander zu beziehen. Dies wird
vornehmlich an Texten und Sachverhalten der frühen 1520er Jahre
aufgezeigt. Im zweiten Buch setzt
Thomas Kaufmann bei der
Bedeutung des Buchdrucks für Verlauf und Gestalt der Reformation
an. Er rekonstruiert zunächst, inwiefern die Reformatoren als
„Printing Natives“ frühzeitig Kontakte zu Buchdruckern
unterhielten, Verfahren beschleunigter Buchherstellung
entwickelten und die Strukturen des Buchmarkts genauestens
kannten. Sodann betrachtet der Verfasser die Rolle der
Buchdrucker und ihrer Familien. In einem letzten Schritt
arbeitet der Autor anhand von Schlüsselgattungen und -texten der
frühen Reformation heraus, dass die reformatorischen Publizisten
innerhalb kürzester Zeit traditionelle akademische Diskursformen
vermittels des Buchdrucks radikal veränderten und neue, ihren
Bedürfnissen entsprechende Gattungen schufen. Nach Auffassung
des Verfassers bildete die Interaktion zwischen den
reformatorischen Inhalten und ihrer typographischen Reproduktion
die Mitte der Reformation. Im dritten Buch untersucht Thomas
Kaufmann die Publikationen der sogenannten „Herrgotts Kanzlei“,
die in der Zeit der Interimskrise in Magdeburg über 400 Drucke
produzierte und so den einzigen wirksamen Widerstand gegen die
Religionspolitik Karls V. artikulierte. Ausgehend von einer
Rekonstruktion des protestantischen 'Erinnerungsortes'
„Herrgotts Kanzlei“, der insbesondere durch Wilhelm Raabes
gleichnamigen Roman große Popularität erlangte, werden die
infrastrukturellen Voraussetzungen, vor allem die Drucker,
vorgestellt, das Material kategorisiert und in literarischer,
publikationsstrategischer und theologischer Perspektive
quantitativ und qualitativ analysiert. Von hier aus fällt ein
neues Licht auf den Vorgang der Reformation als Ganzen. Das
Paket 978-3-16-163266-2 besteht aus: 978-3-16-156327-0 Der
Anfang der Reformation 978-3-16-156605-9 Die Mitte der
Reformation 978-3-16-148171-0 Das Ende der Reformation
Beiträge zur historischen
Theologie Band 123 |
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Thomas Kaufmann Die Täufer
C. H.
Beck, 2019, 128 Seiten, Softcover, 978-3-406-73866-1
9,95 EUR
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Reihe Wissen Von der radikalen
Reformation zu den Baptisten Die
Täufer setzten der langen Tradition der Kindertaufe die mündige
Entscheidung des Christen zur Taufe entgegen.
Thomas Kaufmann schildert
konzise und umfassend ihre Geschichte von der frühen Reformation
über das Täuferreich zu Münster und friedliche Gemeinschaften
wie die Mennoniten bis zu den Baptisten,
die heute weltweit zu den größten
christlichen Konfessionen gehören.
Leseprobe |
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Thomas Kaufmann Erlöste und Verdammte
Eine Geschichte der Reformation
Beck, 508, 508 Seiten, gebunden, mit 103 Abbildungen, davon 58 in
Farbe und 4 farbigen Karten 978-3-406-69607-7 26,95
EUR
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Die Reformation hat die Welt so
tiefgreifend verwandelt wie kein anderes Ereignis seit dem Ende der
Antike – auch der Katholizismus war danach nicht mehr der gleiche.
Thomas Kaufmann erzählt souverän
und auf dem neuesten Forschungsstand die Geschichte dieser
religiösen Revolution in einem Zeitraum von mehr als hundert Jahren.
Seine magistrale Darstellung lässt die Dramatik des erbitterten
Kampfes um himmlische Erlösung und irdische Macht für heutige Leser
lebendig werden. Die Reformation entstand fernab von den
politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Europas, und
doch hat sie den gesamten Kontinent in Aufruhr versetzt. Viel ist
darüber spekuliert worden, welche politischen und sozialen Faktoren
für diese Revolution verantwortlich waren. Thomas Kaufmann, einer
der besten Kenner der Reformation, sieht die wichtigsten Beweggründe
in der Religion selbst. Den Reformatoren ging es um das Seelenheil.
Als der Papst Luther und seine Lehre verdammte, hätte dies das Ende
sein können. Doch Luther sah den Papst selbst in ewiger Verdammnis.
So nahm die Kirchenspaltung ihren Lauf. Hass auf die Verdammten ließ
Menschen in den Krieg ziehen, in der Hoffnung auf Erlösung verließen
unzählige ihre Heimat und trugen die Reformation in die letzten
Winkel der Welt. Thomas Kaufmann zeigt eindrucksvoll, wie ganz
Europa durch das Beben der Reformation umgestaltet wurde und welche
Nachbeben die Reformation bis heute auslöst.
Inhaltsverzeichnus und Leseprobe
Buchbesprechung
Deutschlandfunk 31.10.2016 |
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Thomas Kaufmann Geschichte der
Reformation in Deutschland
Neuausgabe zum 500. Reformationsjubiläum 2017
Suhrkamp Verlag / Insel Verlag, 2016, 1038 Seiten, Hardcover,
978-3-518-42541-1 28,00 EUR
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Die traditionelle, protestantisch geprägte Geschichtsauffassung sah
in der »Tat Luthers« eine Befreiung von den »dunklen Mächten« der
Papstkirche und ein »Ende des Mittelalters«.
Doch weder war das Spätmittelalter »finster« noch Luther eine
Lichtgestalt. Sein kirchlicher Reformimpuls steht im Kontext
vielfältiger Umbrüche, die um 1500 im politischen, ökonomischen und
kulturellen Leben einsetzten. Dass die
Reformation viele Menschen mitriss und zuletzt in ein eigenes
Kirchenwesen mündete, war nur möglich, weil verschiedene Akteure
(Landesfürsten, städtische Magistrate, Bürger und Bauern) etwas mit
ihr »anfangen« konnten. Dabei spielten auch die neuen Massenmedien
der Zeit (Flugschriften, Predigten) eine große Rolle.
Das zuerst 2009 im Verlag der Weltreligionen
unter dem Titel Geschichte der Reformation erschienene Buch wurde
für die Neuausgabe durchgesehen, aktualisiert und um einen Epilog
erweitert, der unter anderem auf die Geschichte der
Reformationsjubiläen zurück- und auf das Lutherjahr 2017
vorausblickt.
Leseprobe
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Thomas Kaufmann Das Ende
der Reformation Magdeburgs Hergotts Kanzlei (1548-1551/2)
Mohr, 2003, 662 Seiten, Leinen, 3-16-148171-2 978-3-16-148171-0
129,00 EUR
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Beiträge zur historischen Theologie Band 123
Thomas Kaufmann untersucht die
Publikationen der sogenannten "Herrgotts Kanzlei", die in der Zeit der
Interimskrise in Magdeburg über 400 Drucke produzierte und so den
einzigen wirksamen Widerstand gegen die Religionspolitik Karls V.
artikulierte. Sie hat deshalb für die Deutung der lutherischen
Reformation und deren interner Pluralisierung eine historische
Schlüsselrolle inne. Ausgehend von einer Rekonstruktion des
protestantischen 'Erinnerungsortes' "Herrgotts Kanzlei", der
insbesondere durch Wilhelm Raabes gleichnamigen Roman große Popularität
erlangte, werden die infrastrukturellen Voraussetzungen, vor allem die
Drucker, vorgestellt, das Material kategorisiert und in literarischer,
publikationsstrategischer und theologischer Perspektive quantitativ und
qualitativ analysiert. Der Autor stellt die Voraussetzungen des
Projektes der antiinterimistischen Publizistik in der Magdeburger
Reformationsgeschichte und die Haltung des Rates dar und beschreibt ihre
rechtshistorischen Bedingungen. Die Basis der Studie bildet eine im
Anhang publizierte Bibliographie, die erstmals das gesamte Druckschaffen
der Magdeburger Offizinen in der Zeit der Interimskrise zuverlässig
dokumentiert. Die gesamte Tätigkeit der Magdeburger Publizisten steht
unter dem Vorzeichen einer dramatisch zugespitzten apokalyptischen
Naherwartung. Von hier aus fällt ein neues Licht auf den Vorgang der
Reformation als ganzen. |
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Thomas Kaufmann
Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Friede
Kirchengeschichtliche Studien zur lutherischen Konfessionskultur
Mohr, 1998, 200 Seiten, 978-3-16-146860-5 69,00 EUR |
Beiträge zur historischen Theologie
Band 104 Thomas Kaufmann setzt sich
mit der religiösen und theologischen Verarbeitung des als Katastrophe
und als Alltag erfahrenen Krieges auseinander und untersucht die
Reaktionen des Luthertums auf den Friedensschluß von Münster und
Osnabrück. Im zuge des Reformationsjubiläums von 1617 fand eine
intensivierte Anknüpfung an Luther, die theologischen Themen der frühen
Reformation und die Opposition zum Papsttum statt. Unter lutherischen
Theologen war nach dem Kriegseintritt Schwedens und dem Tod des
heilsgeschichtlich gedeuteten Gustav Adolf umstritten, ob der große
Krieg ein Religionskrieg sei. Unter den Bedingungen des Krieges
gerieten Theologie und Frömmigkeit des Luthertums in einen
Pluralisierungsprozeß, der die weitere Entwicklung des Luthertums in der
Neuzeit vorbereiten und prägen sollte. Die gleichzeitige Bindung an die
eigene Konfession und die Orientierung am überkonfessionellen
Christentum beschreibt Thomas Kaufmann als spezifisches Merkmal der
lutherischen Konfessionskultur der früheren Neuzeit. |
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Jens Holger Schjørrin
Geschichte des globalen Christentums
Teil 1: Frühe Neuzeit Teil 2: Das 19. Jahrhundert Teil 3: Das 20. Jahrhundert
Kohlhammer Verlag, 2017 - 2018 |
Religionen der
Menschheit Band 32 / 33 / 34
Mit Beiträgen von Bach-Nielsen, Carsten / Brüning, Alfons / Delgado,
Mariano / Holzem, Andreas / Hsia, Ronnie Po-chia /
Kaufmann, Thomas /
Lehmann, Hartmut / Masters, Bruce / Stievermann, Jan / Ward, Kevin
zur Beschreibung der Bände:
zur Seite Geschichte
des Christentums |
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Thomas
Kaufmann Kritische Gesamtausgabe der Schriften
und Briefe Andreas Bodensteins von Karlstadt Band I:
Schriften 1507-1518. Gütersloher Verlagshaus, 2017,
1152 Seiten, Leinen, 978-3-579-05844-3 224,00
EUR
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Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte
Band 90 Die erste umfassende kritische Edition der
Schriften und Briefe Andreas Bodenstein von Karlstadts
Andreas Bodenstein (1486-1541), nach seiner Heimatstadt auch
Karlstadt genannt, war neben Martin Luther einer der
einflussreichsten protestantischen Theologen in Wittenberg. Er
war der erste Kollege, der Luther akademisch wie öffentlich
unterstützte, und er war der erste, der sich mit ihm überwarf.
Seitdem hat die reformationsgeschichtliche Forschung ein
ambivalentes Bild von ihm gezeichnet: Während die einen ihn als
Verräter an der Sache Luthers betrachteten, sahen andere in ihm
eine in Kreise der Schweizer Reformation und der Wiedertäufer
hinein vermittelnde Persönlichkeit. Der vorliegende Band ist
der erste der auf 8 Bände angelegten Edition der Briefe und
Schriften Karlstadts, die von Mitarbeitern der Theologischen
Fakultät der Universität Göttingen, der Göttinger Akademie der
Wissenschaften sowie der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
herausgegeben wird.
Leseprobe |
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Thomas
Kaufmann Die Abendmahlstheologie der Straßburger
Reformatoren bis 1528
Mohr, 1992, VIII, 500 Seiten,
Leinen, 23,5 cm 3-16-145817-6 978-3-16-145817-0
149,00 EUR |
Beiträge zur historischen Theologie
Band 81
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Thomas Kaufmann
Türckenbüchlein Zur christlichen Wahrnehmung türkischer
Religion in Spätmittelalter und Reformation Vandenhoeck & Ruprecht,
2008, 299 Seiten, Gebunden, 978-3-525-55222-3 89,00 EUR
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Forschungen zur
Kirchen- und Dogmengeschichte 97 Seit dem späten 14. Jahrhundert, verstärkt seit der Eroberung
Konstantinopels durch das Osmanische Reich, sah sich das »christliche
Europa« einer wachsenden äußeren Bedrohung gegenüber. Der Zusammenhang
zwischen dieser Bedrohung und ihrer Verarbeitung durch unterschiedliche
epistemologische Strategien stehen im Zentrum dieses Buches. Bei der
Auseinandersetzung mit den »Türken« kam der Beschäftigung mit ihrer
Religion eine Schlüsselrolle zu. Thomas
Kaufmann untersucht die Deutungsmuster
der »türkischen Religion«, ihre Rückwirkungen auf die binnenchristlichen
Diskussionen und fragt, wie sich diese auf das Selbstbild der Christen
auswirkten. Verdankt sich der »Erfolg« der Reformation auch dem durch
die Osmanen evozierten endzeitlichen Szenario? Ist die These »Ohne
Türken keine Reformation« richtig?
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Thomas Kaufmann Luthers Juden
Reclam, 203 Seiten, gebunden, 12,2 x 19,5 cm 978-3-15-010998-4
22,95 EUR
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Die grundlegende Untersuchung zu Luthers Antisemitismus, zur
Judenfeindlichkeit in seinen Schriften, in seinem Weltbild, in seinen
alltäglichen Meinungen und Ansichten ist das Ergebnis der jahrelangen
Forschungen des Kirchenhistorikers Thomas Kaufmann. In diesem Buch zieht
er die Summe aus seiner Arbeit an
Luthers Werken und ihrer Rezeption
über 5 Jahrhunderte hin. Es ist ein eindringliches und überzeugendes
Plädoyer für eine entschlossene und vollständige Historisierung Luthers
und seines Werks. Kaufmann warnt davor, heute und in Zukunft von Luthers
Popularität profitieren zu wollen und naiv mit ihm umzugehen. Genau
darin weiß er sich schließlich durch den großen Reformator selbst
bestärkt, der als mächtiger Polemiker mit Worten vernichten, aber auch
sich selbst relativieren konnte. |
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Thomas Kaufmann
Luthers Judenschriften
Ein Beitrag zu ihrer historischen Kontextualisierung
Mohr Siebeck, 230 Seiten, Broschur,
978-3-16-150772-4 978-3-16-152873-6
29,00 EUR |
Thomas Kaufmann greift die
Frage nach den historischen Entstehungsbedingungen und
Abfassungsintentionen von Luthers sogenannten „Judenschriften“ - Daß
Jesus Christus ein geborener Jude sei (1523), Wider die Sabbather
(1538), Von den Juden und ihren Lügen, Vom Schem Hamphoras, Von den
letzten Worten Davids (alle 1543) - auf. Dabei zeigt sich, daß der
Reformator Anlässe und Situationen konstruierte, um sein zentrales
Anliegen zu propagieren: die christologischen Weissagungen des Alten
Testaments. Keine der Schriften war an jüdische Adressaten gerichtet;
sie dienten primär der Stabilisierung einer christlichen Gesellschaft.
In Bezug auf die Publizistik der 1520er Jahre, in denen zahlreiche
Schriften zur „Judenfrage“ veröffentlicht wurden, lässt sich ein breites
Echo der ersten „Judenschrift“ Luthers nachweisen. Im Kampf gegen die
Judenheit, mit der er nur wenige persönliche Erfahrungen gemacht hat,
war Luther seit den 1530er Jahren buchstäblich jedes Mittel recht. In
der Schrift von 1538 etwa konstruierte er die Gefahr jüdischer
„Proselytenmacherei“, um zu erreichen, daß die Juden aus
protestantischen Territorien ausgewiesen würden. Eine für Luther immer
wichtiger werdende, auch für die späten „Judenschriften“ entscheidende
Front bildete eine christliche Hebraistik, die seiner christologischen
Deutung alttestamentlicher dicta probantia nicht folgte.
Der Autor interpretiert Luthers Positionen unter ständigem Bezug auf die
Einstellungen seiner Zeitgenossen, geht der Wirkungsgeschichte von
Luthers „Judenschriften“ bis ins 20. Jahrhundert nach und skizziert ihre
Bedeutung für eine historisch differenzierte Perspektive auf die
Geschichte der Reformation. |
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Thomas Kaufmann An den christlichen Adel deutscher Nation
von des christlichen Standes Besserung
Mohr Siebeck,
2017, 559 Seiten, Broschur, 978-3-16-154324-1 59,00 EUR
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Kommentare zu Schriften Luthers, Band 3 Die Adelsschrift ist ein
Schlüsseldokument der frühen Reformation; in ihr zeigt sich Luther
erstmals als jener Reformator, der das lateineuropäische Kirchenwesen in
seiner bestehenden Form radikal in Frage stellte. Im Spiegel der hier
erstmals vollständig kommentierten Adelsschrift stellt sich die
Reformation als radikaler Traditionsbruch dar. Thomas Kaufmann erläutert
sie deshalb sprachlich, historisch-sachlich und theologiegeschichtlich
und interpretiert sie in ihrem historischen Kontext.
siehe auch
Luthers Hauptschriften von
1520
Weimarer Lutherausgabe, WA 6, Seite 381-469 |
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Thomas Kaufmann Martin Luther
Beck,
2016, 128 Seiten, mit 4 Abbildungen und 1 Karte, broschur,
978-3-406-69887-3 8,95 EUR
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C.H.Beck Wissen
Thomas Kaufmann führt anschaulich
und auf dem neuesten Forschungsstand in Leben und Werk des
einflußreichsten "Ketzers" der Kirchengeschichte ein. Er beschreibt,
welche geschichtlichen Voraussetzungen den Erfolg
Luthers ermöglicht haben, und
geht der Frage nach, was vor dem Hintergrund einer sich bereits im
Umbruch befindenden katholischen Kirche eigentlich neu an Luthers
Reformation war. |
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Thomas Kaufmann Reformatoren
Vandenhoeck u. Ruprecht, 1998, 112 Seiten, kartoniert, 978-3-525-34004- 2 23,00 EUR
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Kleine Reihe Vandenhoeck 4004 Als ,,Reformatoren"
werden Theologen des 16. Jahrhunderts bezeichnet, die maßgeblich den
Vorgang der Reformation eingeleitet, begleitet und zumal durch das
Mittel der Predigt und der reformatorischen Publizistik prägend
gestaltet haben. Im 16.Jahrhundert selbst spielte dieser Begriff
gegenüber den an der jeweiligen kirchlichen Funktion und der
Bibel-auslegung orientierten (Selbst-)Bezeichnungen eine höchst
untergeordnete Rolle, so wird zum Beispiel Martin Luther von
Zeitgenossen eher Elia, Hercules Germanicus, Gottesmann, Evangelist
oder Apostel genannt. Der einleitende Essay
Thomas Kaufmanns versucht eine
Begriffsbestimmung von ,,Reformator" und stellt in einer
historischen Einführung verschiedene Typen von Reformatoren vor:
Reformatoren landesherrlicher Territorien, die häufig durch Martin
Luther und die Universität Wittenberg beeinflußt waren,
oberdeutsch-schweizerische Stadtreformatoren, vor allem in Straßburg
und der Schweiz, und radikale Reformatoren. In den anschaulich
geschriebenen Kurzbiographien steht dann jeweils das Leben und
Wirken des einzelnen Reformators im Mittelpunkt, sein Werde- und
Ausbildungsgang wird kurz geschildert und die Entstehung seiner
Hauptwerke in die Biographie eingeordnet - unter Verzicht auf
ausführliche theologie-geschichtliche Erörterungen entsteht so ein
plastisches Bild des Dargestellten. Die Literaturhinweise zu jedem
Reformator sind knapp gehalten. Sie nennen dessen Werke (mit
gängigen Editionen) sowie wichtige weiterführende Sekundärliteratur
und ermöglichen so eine vertiefende Beschäftigung mit Leben und
Werk. |
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Thomas
Kaufmann
Der Anfang der Reformation
Studien zur Kontextualität der Theologie, Publizistik und Inszenierung
Luthers und der reformatorischen Bewegung
Mohr Siebeck, 2012, 680 Seiten, Leinen,
978-3-16-150771-7
139,00 EUR |
Spätmittelalter,
Humanismus, Reformation Band 67 Die Diskussionen um Kontinuitäten und
Umbrüche zwischen dem späten Mittelalter und der Reformationszeit
nötigen zu einer Klärung der historiographischen Stellung der
Reformation. Im Zentrum der einzelnen Studien dieses Buches steht die
Frage nach dem „Anfang“ der Reformation als eines in sich komplexen
Ereignisses. Dabei zeigt sich, dass die literarischen Akteure der
reformatorischen Bewegung, allen voran Luther, Traditionen
konstruierten, in denen sie ihre Anliegen legitimierten und
plausiblisierten. An den „Anfängen“ der Reformation stehen auch
bestimmte Traditionskonstruktionen der vorreformatorischen
Ketzergeschichte, des Bibelgebrauchs und der reform- und der
politiktheoretischen Literatur des 15. Jahrhunderts.
Ein weiterer Schwerpunkt in Thomas Kaufmanns Studien liegt auf den
Kommunikationsdynamiken, die die Reformation mittels „neuer Medien“ über
den Bereich der akademischen Diskussionen in eine breitere
Öffentlichkeit getragen haben. Lehrbildungen und Identitätsentwürfe, die
den inneren Zusammenhang und die Dissoziationsprozesse der
reformatorischen Bewegung darstellen, bilden einen weiteren Fokus. Dem
Verfasser geht es im Kern darum, Luther und die unterschiedlichen
Rezeptionen, die ihm zuteil wurden, aufeinander zu beziehen. Dies wird
vornehmlich an Texten und Sachverhalten der frühen 1520er Jahre
aufgezeigt. |
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Thomas Kaufmann Konfession und Kultur
Lutherischer Protestantismus in der zweiten Hälfte des
Refomationsjahrhunderts Mohr Siebeck, 2006, 500 Seiten, Leinen,
978-3-16-149017-0 119,00 EUR
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Spätmittelalter
und Reformation Band 29 In der Zeitspanne zwischen Luthers Tod bzw. dem Schmalkaldischen
Krieg (1546/47) und dem Dreißigjährigen Krieg war die lutherische
Konfession besonderen Herausforderungen ausgesetzt.Thomas Kaufmann
untersucht die Formierung des lutherischen Protestantismus im
Horizont dieser Konfliktszenarien als einen Prozeß
konfessionskultureller Identitätsbildung. Den durch das
Interpretationskonzept der lutherischen Konfessionskultur
verbundenen thematischen Einzelanalysen liegt die Basishypothese
zugrunde, dass der lutherische Protestantismus seine "Identität"
in Krisen, Kontroversen und Konflikten bildete. Der Autor
berücksichtigt v.a. weithin vernachlässigtes Quellenmaterial
"populären" Charakters (Flugschriften, Predigten, Gutachten etc.)
und zeigt, dass diesen Textformen eine Schlüsselbedeutung für die
Rekonstruktion der frühneuzeitlichen Konfessionskulturen zukommt.
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Bernd Moeller / Thomas Kaufmann
Zwinglis Disputationen Studien zur Kirchengründung in
den Städten der frühen Reformation Vandenhoeck & Ruprecht, 2011,
211 Seiten, Gebunden, 978-3-525-55018-2 85,00 EUR
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In der Frühzeit der Reformation fanden an zahlreichen Orten
kirchlich-politische Veranstaltungen statt, bei denen die Anhänger
der neuen Lehre ihre Überzeugungen in der Form des Gesprächs, als
»Disputationen«, öffentlich verfochten und zur Debatte stellten. In
der Regel wurden diese Veranstaltungen von den weltlichen
Obrigkeiten, vor allem Stadtregierungen, einberufen und geleitet,
sollten diesen im Widerstreit der Meinungen zur Wahrheitsfindung
dienen und führten vielfach dazu, den Übertritt des betreffenden
Ortes oder Landes zur Reformation zu legitimieren. Als »Erfinder«
dieser Disputationen kann der Schweizer Reformator
Ulrich Zwingli gelten, der erstmals im Januar 1523 in Zürich ein
solches Projekt realisierte. In der Folge machte die Erfindung in
ganz Deutschland und auch jenseits der Grenzen Schule. Sie gehört zu
den wichtigsten Maßnahmen, mit denen evangelische Kirchenbildung
vorbereitet worden ist. Das Buch ist die Neuausgabe einer in den
Jahren 1970, 1974 und 1999 in drei Teilen erschienenen Monografie,
in der diese Veranstaltungen erstmals in ihrem Zusammenhang gesehen
und dargestellt worden sind.
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe |
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